"Mein Bauchgefühl sagt mir, dass es Wuppertal wird", prophezeite Wests Co-Kapitän Tim Kosmala noch am Morgen der Ziehung. Und auch WSV-Trainer Stefan Vollmershausen ließ seinem geschätzten Trainerkollegen Marcus John schon tags zuvor, beim Meisterschaftsspiel gegen die SpVg Schonnebeck, ausrichten, dass die Düsseldorfer sein "absoluter Wunschgegner" seien. Immerhin hat die Begegnung eine brisante Vorgeschichte. Zum einen brachten es die Oberkasseler in der vergangenen Saison als einziges Team zustande, den späteren Oberliga-Meister gleich zweimal zu besiegen, und zum anderen haftet dem Paul-Janes-Stadion, dem Austragungsort des K.o.-Spiels, ein gewisser "WSV-Fluch" an.
Die Sieglosserie der Wuppertaler in Flingern setzte sich in der Vorsaison jedenfalls gegen Turu (0:1), West (0:2) und Kalkum-Wittlaer (0:2) fort. Das jüngste Aufeinandertreffen mit Fortunas U23 endete für den Regionalliga-Vierten immerhin 2:2. "Meine erste Nachricht nach der Auslosung ging unmittelbar an Marcus John. Ich habe ihm mit einem Zwinkersmiley geschrieben, dass wir noch etwas zu klären haben", verrät Vollmershausen. Auch die WSV-Spieler hätten in einer Whats-App-Gruppe mit Vorfreude reagiert.
Doch mit der Vorfreude steht der WSV sicher nicht alleine dar. Schelmisches Grinsen hat es auch in der SCW-Kabine gegeben, da die John-Truppe weiß, dass sie gegen die Wuppertaler bereits zweimal die Geschichte David gegen Goliath neu geschrieben haben. "Wir haben eine Chance", sagt Kosmala selbstbewusst. Wenn die Oberkasseler neben dem Goliath-Mythos auch die Devise "Aller guten Dinge sind drei" in die Tat umsetzen können, hat Wuppertal neben dem Stadion- vermutlich einen weiteren Fluch an der Backe - nämlich den des SC West.