2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligavorschau
Großchancen nutzen, wie hier Barbaros Koyuncu, das ist heute wichtig.	Foto: Ben
Großchancen nutzen, wie hier Barbaros Koyuncu, das ist heute wichtig. Foto: Ben

"Es geht noch um viel"

RL SÜDWEST: +++ Abschluss der Saison gegen Homburg: Sieg mit zwei Treffern Differenz soll Minimalchance wahren +++

watzenborn-steinberg . Die vorerst letzte Pressekonferenz in der Geschäftsstelle des SC Teutonia Watzenborn-Steinberg ging bei bester Stimmung über die Bühne – trotz des Abschieds von Babacar N‘Diaye (wir berichteten). Das „ist ein echtes Brett“, sagt Trainer Gino Parson zu dessen Wechsel nach Leipzig. „Baba hat großartige Arbeit geleistet und ist auch menschlich absolut top.“ Was der 43-jährige Co-Trainer heute beim Spiel (14 Uhr im SCT-Sportpark in Wetzlar) gegen den ebenfalls abstiegsbedrohten FC Homburg noch einmal in die Waagschale werfen wird.

SC Teutonia Watzenborn-Steinberg - FC Homburg

„Wir haben das Hinspiel gewonnen“, sagt „Baba“, „wir werden auch das Rückspiel gewinnen“, nicht ohne kritisch anzumerken, dass „wir es leider nicht geschafft haben, alles komplett umzusetzen, da nehme ich mich auch nicht raus.“ Und meint, die Liga zu halten. Dabei geht es heute gegen den ehemaligen Bundesligisten noch einmal darum, die bestmögliche Ausgangsposition zu erreichen, die dann im Eventualfall der ein oder anderen Insolvenz vielleicht doch noch den Klassenverbleib sichern würde (siehe Infokasten auf dieser Seite).

Ein langweiliges, weil seit Wochen immer wieder präsentes Thema, das aber freilich bei den Grün-Weißen noch eine kleine Rolle spielt. So sagt Gino Parson, dass „wir die Minimalchance natürlich am Schopfe packen wollen.“ Wenn der 1. FC Kaiserslautern II in Nöttingen nicht gewinnt und die Teutonen einen Erfolg mit zwei Toren Differenz einfahren, wäre der Sprung auf Rang 15 gelungen.

Schwung gab den Teutonen, die erneut alle Mann an Bord haben, auch der Erfolg auf dem Betzenberg, „wo wir vor allem in der ersten Hälfte richtig gut gespielt haben und wir bestimmt 70, 75 Prozent Ballbesitz hatten.“

Der kleine Wermutstropfen, der allerdings das Teutonen-Fass diesmal nicht zum Überlaufen brachte, war, dass „wir einfach den lucky punch trotz vieler herausgespielter Chancen nicht gesetzt haben“, wie Parson ausführt. Folglich blieb es beim 2:1-Zwischenstand zugunsten der Hessen lange eng. „So sind wir am Ende noch einmal ein wenig unter Druck geraten.“ Und das war sicher das Hauptproblem der Saison, die heute beendet wird, wie auch Babacar N‘Diaye anmerkt: „Wir haben einfach zu wenige Tore geschossen, oft zu wenig Torgefahr ausgestrahlt.“ Mit den längst gesicherten Minimalisten aus Koblenz (bei 39 Treffern auf Platz sechs), Pirmasens (36), Nöttingen (39) und dem FC Homburg (37) sowie Hessen Kassel (40) liegen die 40-Treffer-Teutonen folglich im Sechser-Feld größter Torarmut.

Dicke Luft beim FCH

Doch während die Stimmung beim SC Teutonia trotz der Voraussetzungen einigermaßen gelöst ist, herrscht beim FC Homburg laut „kicker“ derzeit dicke Luft. Immerhin waren die Pläne im Saarland, eher am anderen Ende der Tabelle zu landen. Der Aufstieg in die 3. Liga war das Ziel des FCH, bei dem der Vorsitzende Herbert Eder in der Kritik der lange Zeit Profifußball gewöhnten Fans steht. Verfehlte Personalpolitik sind, wie der „kicker“ schreibt ein Thema: „Mit Jure Colak und Kosuke Kinoshita wurde im Winter zwei wichtigen Spielern die Freigabe erteilt.“ Und statt in der ohnehin gebeutelten Offensive nachzubessern, seien Defensivspezialisten geholt worden.

Der Druck liegt folglich bei Homburg, die ihrerseits mit einem Erfolg in Wetzlar den Super-Gau noch vermeiden können. Für die Mannschaft, die dereinst mit Kondomwerbung auf der Brust bundesweit für Aufsehen sorgte, gilt: Unbedingt den Abstieg verhüten. Und so ist Teutonen-Trainer Parson sicher nicht alleine mit seiner Einschätzung: „Es geht noch um viel.“ Auch wenn es nur eine Minimalchance ist.

Aufgebot SC Teutonia Watzenborn-Steinberg: Sahin, Kässmann; van Gelderen, Spang, Vidosevic, Adoma, Golafra, Kotzke, Lemke, Scheffler, Marceta, Müller, Kohdes, Koyuncu, Goncalves, Szymanski, Azouaghi, Aslan, Avdic. Es fehlen: Dauth, Jäckel, Schadeberg, Laux, Ficara.



Aufrufe: 019.5.2017, 18:00 Uhr
Rüdiger Dittrich (Gießener Anzeiger)Autor