SC Stammheim: Gegen das Bollwerk aus Ebersbach

Es gibt zwar einige Mannschaften in der Fußball-Landesliga, die den SC Stammheim in der laufenden Saison geschlagen haben. Aber es gibt keine Mannschaft, deren Dominanz so deutlich war. Die Rede ist vom SV Ebersbach, zurzeit Tabellenführer und am Sonntag Gast im Stammheimer Emerholz. Kein Wunder also, dass sich der abstiegsgefährdete Aufsteiger aus dem Stuttgarter Norden in Bescheidenheit übt. „Wir gehen völlig locker in dieses Spiel“, sagt SC-Coach Thomas Oesterwinter. „Da können wir nichts verlieren und bestenfalls Zusatzpunkte gewinnen.“

Das könnte Tiefstapelei sein – schließlich haben die Stammheimer im Fußballjahr 2016 Calcio Leinfelden-Echterdingen sowie den TSV Bad Boll und damit zwei Titelanwärter bezwungen. Und sie haben im Fall von Calcio dazu beigetragen, dass nun die Ebersbacher die Tabellenspitze zieren. Aber Oesterwinter winkt ab: „Ebersbach hat nicht nur individuelle Klasse, die sind auch als Team bärenstark.“ Für diese Aussage spricht die Bilanz des Spitzenreiters. Lediglich zwei Niederlagen (gegen Geislingen und Hofherrnweiler) in den 21 Spielen der aktuellen Runde, und vor allem: nur neun Gegentore, wobei die Ebersbacher 14-mal ohne Gegentreffer blieben. Weniger beeindruckend ist die Offensive des Aufstiegsanwärters, der nur zwei Saisontreffer mehr erzielt hat als die nicht gerade als Torfabrik bekannten Stammheimer.

Anrennen gegen eine Betonwand

Es kommt also dem Anrennen gegen eine Betonwand gleich, was die Nord-Stuttgarter am Sonntag zu bewältigen haben. Nun könnte es vielleicht einem dribbelstarken und schnellen Einzelkämpfer gelingen, das Ebersbacher Bollwerk zu knacken. Aber diejenigen, die seitens der Stammheimer das Zeug dazu haben, stecken im Formtief. Sei es Emre Yildizeli, der seit Monaten unter seiner Möglichkeiten bleibt, oder auch Alexander Herzog. Sergio Mavinga setzte zwar im Spiel gegen den SC Geislingen einige Akzente, aber in der Summe zu wenige, um die Durchschlagskraft des SC zu erhöhen. Doch inzwischen mehren sich die Möglichkeiten für den SC-Trainer, die relevanten Posten auf der Außenbahn zu besetzten. Dominick Maier ist nach überstandener Knieverletzung wieder im Training. Und Marco Schwalb, der sich früh in der Saison einen Kreuzbandriss zugezogen hat, konnte die Übungseinheiten in den vergangenen drei Wochen problemlos bewältigen.