SC Pfullendorf reist zum Südbaden-Klassiker

Beide Traditionsvereine haben bekanntlich schon bessere Zeiten gesehen. Jüngeren Fußballfans dürfte kaum noch bewusst sein, dass der FFC lange die Nummer eins war im Freiburger Fußball - und nicht der SC Freiburg. 1907 war der FFC sogar Deutscher Fußballmeister. In den Achtziger Jahren fand dann der Wachwechsel statt im Freiburger Fußball: Der FC stieg 1982 aus der 2. Bundesliga ab, der SC konnte sich halten und schrieb seine eigene Erfolgsgeschichte weiter, während die einstige Nummer eins, von wirtschaftlichen Problemen gebeutelt, zwischenzeitlich bis in die Landesliga Südbaden abtauchte. 2011 gelang der Aufstieg in die Verbandsliga, 2014 war der FFC wieder Oberligist. Ganz unglücklich lief es dann in der vergangenen Saison: Als Tabellendreizehnter (bei 18 Mannschaften) stieg Freiburg in der Verbandsliga ab.

Die Mannschaft von Trainer Ralf Eckert hat aber offenbar vor, den Betriebsunfall schnellstmöglich zu korrigieren. Mit sieben Siegen aus acht Spielen stehen die Rot-Weißen aktuell auf Tabellenplatz eins. Daran konnte auch die 0:2-Niederlage bei Verfolger FC 08 Villingen am vergangenen Samstag nichts ändern.

Eckert bremst die Euphorie

Auf dem Kunstrasen am Dietenbach, wo der FFC seit seinem Auszug aus dem Möslestadion 2008 beheimatet ist und wo am Mittwochabend unter Flutlicht gespielt wird, ist die Bilanz in dieser Spielzeit noch nahezu makellos: Vier Spiele, vier Siege und 23:4 Tore. Coach Eckert weiß um das Gefahrenpotenzial solcher Statistiken: "Darin liegt für uns die Herausforderung: Jetzt denkt doch jeder, dass wir alle schlagen."

Und den Freiburgern ist natürlich nicht entgangen, dass auch er SC Pfullendorf in den beiden vergangenen Spielen einen ganz klar erkennbaren Aufwärtstrend gezeigt hat. War der 4:0-Auswärtserfolg beim Prügelknaben der Liga, dem noch punktlosen Tabellenschlusslicht FC Bötzingen, soch so etwas wie die Erfüllung einer Pflichtaufgabe, so war der 4:1-Heimsieg gegen den Tabellendritten SV Endingen eine Woche später eine Kür, in der sich das Marco Konrad-Team Höchstnoten verdiente. Geschickt und - abgesehen von wenigen Momenten der Nachlässigkeit - über die gesamte Spielzeit konsequent verengten die Linzgauer die Spielräume des Gegners. Und - ohne die gute Leistung der neun anderen Spieler zu schmälern - mit den beiden Offensivneuzugängen Omar Jatta im Sturmzentrum und Amadou Morena in der Spielmacherposition dahinter, verfügt der SCP jetzt auch wieder über Durchschlagskraft im Angriff und die Fähigkeit, aus der Abwehr nach vorne gespielte Bälle auch mal festzumachen.

Trainer Marco Konrad legte nach dem zweiten Sieg in Folge dann aber Wert auf die Feststellung, dass nicht einzelne Spieler, sondern die Mannschaftsleistung ausschlaggebend für den Erfolg gewesen sei. Und mit Blick auf die beiden nächsten Partien beim Tabellenführer in Freiburg sowie am Samstag zu Hause gegen den Tabellenzweiten FC Denzlingen sagt Konrad: "Ich freue mich darauf und bin dankbar, dass wir jetzt so gute Gegner haben. Dabei könne wir versuchen, an neue Grenzen vorzustoßen. Die Mannschaft wächst immer mehr zusammen und wir wissen dabei, dass wir noch Steigerungspotenzial haben."

Der SC Pfullendorf bietet seinen Anhängern die Mitfahrgelegenheit im Mannschaftsbus an. Für zehn Euro können pro Mitfahrer können Fans den SCP auf der Auswärtsfahrt in den Breisgau begleiten. Die Teilnehmerzahl ist auf 20 Personen begrenzt. Die Abfahrt am Mittwoch nach Freiburg ist für 15 Uhr geplant. Interessierte werden um eine kurze Voranmeldung per Mail an bus@sc-pfullendorf.de gebeten.