SC Melle macht zu viele Fehler

Vor der beachtlichen Kulisse von 390 Zuschauern in Melle unterliefen den Platzherren vor allem im ersten Durchgang zu viele Fehler. Den zwischenzeitlichen 0:2-Rückstand konnten sie trotz einer kämpferischen zweiten Hälfte nicht mehr umbiegen.

,,Wir sind schlecht in die Partie gekommen und haben in der ersten Halbzeit aus dem Spiel heraus keine Torchance kreiert. Wir hatten keinen Zugriff und eine zu hohe Fehlerquote. Der Sieg wäre heute nicht verdient gewesen. Trotzdem haben wir nach dem Seitenwechsel Moral bewiesen", meinte Roland Twyrdy nach dem Abpfiff. Jede Serie reiße einmal. Der SCM-Trainer zollte seinem abermals ersatzgeschwächten Team Respekt für die Leistungen der vergangenen Wochen, in denen man zehn Punkte aus vier Begegnungen holte.

Derby bei Eiseskälte

Nach einer Schweigeminute für die Opfer der Terroranschläge von Paris begann das Derby bei Eiseskälte auf dem tiefen Rasen des Carl-Starcke-Platzes. Melle erwischte den denkbar schlechtesten Start: Den ersten platzierten Schuss der Gäste konnte Torwart Lennart Süllow nicht festhalten, den Nachschuss verwertete Oguz Deniz zum frühen 1:0 für Türkgücü (1.). Die Gastgeber brauchten lange, um Betriebstemperatur zu erreichen. Viele Bälle kamen nicht an. Es ging zu ungenau und zu langsam nach vorne. Auch bei Standards entwickelten die Grönegauer keine Gefahr.

Die Führung der Gäste nach einer ereignisarmen ersten Halbzeit war verdient. Auch nach dem Seitenwechsel agierte Melle zunächst weiter schwerfällig. Furkan Güraslan erlief einen zu kurzen Rückpass von Verteidiger Florian Maaske auf seinen Torwart und schob ein zum 2:0 für die Osnabrücker (54.). ,,Jetzt erst recht!", animierte Twyrdy von der Seitenlinie. Doch sein Team wäre fast noch weiter ins Hintertreffen geraten. Mit seinen Glanzparaden sorgte Süllow dafür, dass der Rückstand erträglich blieb. In der Folge gelang es dem SCM, den Hebel umzulegen.

Grönegauer wütend

In einem immer spannenderen und nickeligeren Spiel rannten die Grönegauer wütend gegen die Niederlage an. Mitte des zweiten Durchgangs verpasste zunächst Ustim Schröder eine Hereingabe von Matthias Strehl von der linken Seite; Christopher Leonhardt setzte nach und visierte mit seinem Schuss aus rund elf Metern von halbrechts die lange Ecke an, doch Gästetorwart Kevin Krzyzostaniak parierte; auch der Nachschuss von Ali Ahmet wurde geklärt. Die Platzherren waren nun am Drücker und erarbeiteten sich weitere Möglichkeiten.

Der schön von Maaske geschickte Schröder bediente von rechts seinen Sturmkollegen Matthias Strehl im Zentrum, der drückte den Ball zum 1:2 über die Linie (65.). Hoffnung keimte auf. David Liegmann scheiterte um die 70. Minute mit zwei wuchtigen Distanzschüssen. Und Matthias Strehl setzte einen Kopfball gegen die Laufrichtung des Torwarts ganz knapp am Ziel vorbei (75.). In dieser Phase hatte Melle Pech im Abschluss. Der Ausgleich wollte einfach nicht mehr fallen. Stattdessen hätten die konternden Gäste kurz vor Schluss fast noch auf 3:1 erhöht.