Satteldorfer Aus im WFV-Pokal

Eine Niederlage mit weniger als fünf Toren Differenz sei ein Erfolg, hatte Volker Ehrmann, der sportliche Leiter der Spvgg Gröningen-Satteldorf, vor dem Knaller gegen Großaspach verkündet. Letztlich wurde es eine 0:3-Niederlage gegen den überlegenen Drittligisten. Damit schied man in der dritten Runde des WFV-Pokals aus. Viel schwerer wiegt aber die Verletzung von Spvgg-Stürmer Michael Eberlein. Er musste in der 75. Minute humpelnd vom Platz, hatte sich ohne gegnerische Einwirkung das Knie verdreht. Eine Kernspinuntersuchung soll diese Woche mehr Auskunft über die Schwere der Verletzung bringen. "Sein Ausfall wäre ein ganz bitterer Beigeschmack des Spiels", sagte Satteldorfs Trainer Dominik Streicher.

"Mit dem Ergebnis können wir zufrieden sein, aber gegen Ende ist uns etwas die Kraft ausgegangen", gab Rechtsverteidiger Dominic Kreft nach der Partie zu, dass das Ligaspiel vom Mittwoch in Brackenheim (4:1-Sieg) noch in den Knochen stecke. "Ich kann einfach nicht rotieren, dafür ist unser Kader zu klein", erklärte Streicher. Sein Gegenüber Oliver Zapel konnte dafür einigen Ersatzspielern Einsatzzeit geben und setzte bewusst auf eine vollkommen neue Grundordnung mit einer Dreier- statt einer Viererkette in der Abwehr. Das Konzept sei rundum aufgegangen. "Wir haben das Spiel souverän in der Hand gehabt, die richtige Körpersprache gezeigt, haben uns viele Chancen erspielt, auch wenn wir zu wenig genutzt haben."

Aber gleich die erste Chance führte zu einem Tor: Nach einem Ballverlust im Mittelfeld konnte der Schuss von Shqiprim Binakaj aus knapp 20 Metern nicht geblockt werden. Er passte perfekt ins linke untere Toreck (21.). Genau auf der anderen Seite landete der Volley von Nicolas Jüllich, der den Ball nach einer weiten Flanke in den Strafraum mit dem Schienbein getroffen hatte (39.). "Das zeigt die Klasse solcher Mannschaften. Bis zu den ersten beiden Toren hatte Großaspach nichts Zwingendes. Dann haben sie uns zweimal aber eiskalt bestraft", sagte Dominik Streicher.

Vor den beiden Toren hatte sein Team zwei gute Chancen nicht nutzen können. In der 15. Minute kam Eberlein nur mit dem Rücken statt mit dem Kopf an eine Flanke und der Ball segelte knapp übers Tor. Und in der 34. Minute vereitelte SG-Keeper David Yelldell (ein Bundesligaspiel für Leverkusen, 85 Zweitliga-Spiele) gegen Michael Etzel das 1:1. Nach einem Konter hatte dieser seinen Gegenspieler schön ins Leere rutschen lassen, "aber bei meinem Schuss kam auf einmal noch die Hand des Torwarts hoch", ärgerte sich der junge Stürmer. "Das wäre der Ausgleich gewesen. Nächstes Jahr mache ich den", versprach er grinsend.

Sein Team hätte bei einigen besser ausgespielten Kontern größere Nadelstiche setzen und den Ehrentreffer erzielen können, sagte Satteldorfs Trainer Dominik Streicher. Das 0:3 war nach einem Konter der Gäste gefallen, die derzeit Platz 5 in der dritten Liga belegen. Manfred Osei Kwadwo schlenzte den Ball überlegt an Spvgg-Keeper Manuel Schoppel vorbei ins Netz (71.), was die Gästespieler auf der Bank jubeln ließ.

Dort wurde neben Binakaj, Jüllich und Kwadwo noch ein weiterer Gästespieler als Torschütze gefeiert - viel frenetischer als seine Kollegen. Weil Stadionsprecher und Spvgg-Vorsitzender Dieter Blumenstock nicht genau erkannte, wer das 0:2 erzielt hatte, sagte er ins Mikrofon: "Der Torschütze soll sich mal bitte umdrehen und mit der Hand winken." Als dieser Aufforderung niemand nachkam, verkündete er, dass die Nummer 14 des Gegners, Alexander Aschauer, per Losentscheid zum Torschützen erklärt werde. Blumenstock, die rund 500 Zuschauer, das Schiedsrichtergespann und auch die Spieler mussten darüber herzlich lachen. Die Aufklärung folgte dann ein paar Minuten später.

Satteldorf - Sonnenhof Großaspach 0:3 (0:2)

Torfolge: 0:1 Shqiprim Binakaj (21.), 0:2 Nicolas Jüllich (39.), 0:3 Manfred Osei Kwadwo (71.)

Satteldorf: Schoppel, Kreft, Betz, A. Etzel, Hörle, Kreiselmeyer, Becker, Beck (89. Doderer), Kamptmann (46. Beyer), Eberlein (75. van Uden), M. Etzel (85. Lausenmeyer)

Großaspach: Yelldell, Leist, Krause, Binakaj, Osei Kwadwo, Aschauer, Landeka (75. Damaschek), Röser (62. Binder), Hägele, Gehring (85. Hoffmann), Jüllich (75. Ballas)

Schiedsrichter: Manuel Bergmann (Erbach); Jessica Mast und Stefan Kohler