2024-05-02T16:12:49.858Z

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Santoro entspannt: "Wir kennen & können den Abstiegskampf"

Trainer des SV Bühlertal im Gespräch | Paul Grafe kommt im Winter zurück

Die Konstellation vor der Saison war klar. Die Verbandsliga spielt mit 19 Mannschaften, vier Oberligisten kommen neu dazu und Bühlertal ist Abstiegskandidat Nummer Eins. 21 Spieltage später sieht die Welt zumindest in Bühlertal ganz anders aus.

"Wenn wir ehrlich sind, dann waren wir vor der Runde eigentlich schon abgestiegen. Wir gingen in die stärkste Verbandsliga aller Zeiten, haben Philipp Keller und Luca Fritz verloren und für die Neuzugänge war diese Liga bislang sehr weit weg", so der erste Kommentar von Michael Santoro auf unsere Frage, wie er die Vorrunde empfunden habe. Doch er sprach noch weiter: "Alle Experten waren sich sicher und auch intern waren wir uns einig, dass es richtig richtig schwer werden würde. Deshalb war unser primäres Ziel, bis zur Winterpause den Anschluss an das rettende Ufer nicht zu verlieren".

Dieses Ziel hat der Verbandsligist SV Bühlertal durchaus erreicht, denn zur Pause steht das Team vom Mittelberg auf dem 15.Tabellenplatz - und somit auf dem ersten, eventuellen Abstiegsplatz. Das klingt zunächst nicht gut, doch hätte es auch weitaus schlimmer kommen können.
Ein Großteil der Vorrunde stand die Santoro-Elf gar auf einem Nichtabstiegsplatz und deshalb ist der Coach grundsätzlich auch zufrieden. "Wir haben viele sehr gute Spiele gemacht, doch zum Ende hin sind wir dann an unsere personellen Grenzen gestoßen". Was Santoro damit meint: In den letzten fünf Spielen fehlten ihm immer vier oder fünf Leistungsträger "und dann sind wir mit unserer jungen Mannschaft halt nicht mehr konkurrenzfähig in dieser Liga. Wenn vier oder fünf erfahrene Spieler wie z.B. ein Sebastian Keller und Manuel Kirschner gleichzeitig fehlen, dann sind wir eben nur eine gute Landesligamannschaft - nicht mehr und nicht weniger!"
Deutliche Worte von Santoro, der aber direkt hinterherschiebt, dass "das keinesfalls ein Vorwurf an die anderen Spieler ist. Das ist ein ganz normaler Prozess in der Entwicklung junger Spieler. Aber wenn unser Gerüst fehlt, dann fehlt den jungen Spielern ein Anhaltspunkt und dann wird es richtig schwer für uns."
Der ehemalige Trainer des SV Leiberstung ist aber auch selbstkritisch, denn die Niederlage im letzten Spiel beim FC Bad Dürrheimm nimmt er durchaus auf seine Kappe. "Da stand es zur Pause 1:1 und ich hab den Jungs dann in der Halbzeit gesagt, dass wir hier auf Sieg spielen wollen. Am Ende haben wir 3:1 verloren. Da wollte ich, mit dieser an diesem Tag jungen und nicht eingespielten Mannschaft, vielleicht zu viel".
Wie auch immer - mit einem oder gar drei Punkten mehr auf dem Konto stünde Bühlertal über dem Strich. Ändern würde dies an der Einstellung der Mannschaft aber nichts. "Die Jungs wissen alle worum es geht. Wir kennen den Abstiegskampf und wir wissen, zu was wir im Stande sind, wenn es eng wird", so ein motivierter SVB-Trainer.
Die Hoffnungen ruhen zum einen natürlich auf den zuletzt fehlenden Spielern und zum anderen auf den Rückkehrern Paul Grafe und Amir Memisevic. Grafe, Teil der Aufstiegsmannschaft, kehrt nach seiner Studienpause zurück auf den Mittelberg und ist für Santoro "auf vielen Positionen einer tolle Option". Memisevic pausierte verletzungsbedingt fast das komplette Jahr 2016 und steht nun als Stürmer wieder zur Verfügung.
Natürlich laufen in Bühlertal aber auch schon die Planungen für die neue Spielzeit und da ist Santoro guten Mutes. "Wir haben schon viele Gespräche geführt und ein Großteil der Stammkräfte hat bereits zugesagt. Einige Fragezeichen gibt es aber auch noch, die werden sich aber hoffentlich bald klären. Bislang ist nur klar, dass Julian Welle im Sommer eine neue Herausforderung suchen wird."

Über die Ziele für die restliche Saison ist sich ganz Bühlertal natürlich klar. "Wir brauchen aus den letzten zwölf Spielen noch sieben Siege - dann sind wir sicher durch. Das wir sportlich, aber wir schaffen das", so der relativ entspannte Michael Santoro. Zum offiziellen Auftakt ist das Team zunächst spielfrei, ehe dann am 25.Februar in Neustadt das erste Duell gegen einen direkten Abstiegskonkurrenten ansteht.


Aufrufe: 012.1.2017, 09:30 Uhr
bemAutor