2024-05-02T16:12:49.858Z

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Foto: volksfreund.de/Sven Eisenkrämer
Foto: volksfreund.de/Sven Eisenkrämer

Salmrohrs Nullnummer im Saarland

Ersatzgeschwächtem FSV gelingt kein Tor gegen Diefflen - Rot gegen Kapitän Schraps

Das war nix – in vielerlei Hinsicht. Der FSV Salmrohr ist mit einem 0:0-Unentschieden aus dem Spiel gegen den Aufsteiger FV 07 Diefflen gekommen. Bei der sehr angespannten Personalsituation der Salmrohrer holte sich Kapitän Daniel Schraps auch noch glatt Rot ab.

FV 07 Diefflen – FSV Salmrohr 0:0

Spielerisch recht ansehnlich, dazu wenige, aber sehenswerte Torchancen – das Samstagsspiel zwischen Diefflen und Salmrohr war ein Mix aus punktueller Spannung und langatmigem Ballverschieben mit fehlenden Ideen. Im Großen und Ganzen fehlten die herausgespielten hochkarätigen Chancen. Dennoch hätten beide Mannschaften bereits im ersten Durchgang Tore machen können.

„In der ersten Halbzeit waren wir besser“, sagte Salmrohrs Trainer Paul Linz zum Spiel. „Da hätte es auch 2:0 oder 3:0 für uns stehen können. Oder auch 2:0 für Diefflen.“ Die erste Chance im Spiel gatte Ricardo Couto Pinto für den FSV, setze sich schon in der 3. Minute nach einem langen Ball durch und schoss aus spitzem Winkel auf den 07er-Kasten. Aber Ex-Drittliga-Torwart Enver Marina (früher 1. FC Saarbrücken) hielt.

Diefflen hatte die nächste große Chance nach einer Balleroberung: Jan Reichert versuchte FSV-Torwart Daniel Ternes per Lupfer auszutricksen, der Ball hüpfte aber auf die Latte (14.).

Kurz danach traf Ricardo Couto Pinto für Salmrohr das Leder im Strafraum nach straffer Hereingabe des erstmals wieder von Beginn an eingesetzten Daniel Petersch nicht richtig (17.).

Salmrohr machte insgesamt das Spiel, kontrollierte den Ball und ließ ihn laufen. In der gesamten Partie fehlte aber die Idee für den letzten, gefährlichen Spielzug. Die Gastgeber aus Diefflen, wie der FSV auch stark ersatzgeschwächt angetreten, machten über ein intensives Zweikampfverhalten, gute Balleroberungen und ein schnelles Umschaltspiel auf sich aufmerksam.

Salmrohrs Sebastian Ting hätte nach etwa 37 Minuten endlich treffen müssen, machte es dem Diefflener Reichert nach und wollte Marina im Kasten mit einem hohen Ball austricksen – ebenfalls nur Latte!

Kurz vor dem Pausenpfiff war dann noch mal Diefflen an der Reihe, mit einem sehr lagen Ball von rechts außen hatte FSV-Schlussmann Ternes leichte Probleme, wehrte den Ball nach oben ab und musste nochmal zurückspringen und ihn unter Bedrängnis ein zweites Mal in Richtung Aus Boxen.

„Ich habe der Mannschaft in der Halbzeit gesagt, dass man schön Fußball spielen kann, aber man dadurch nicht gewinnt“, sagte Salmrohrs Trainer Linz nach dem Spiel. Die richtigen Ideen für den erfolgreichen Angriff fehlten dennoch weiterhin. Die drei verbliebenen Großchancen im Spiel gingen auf das Konto der Diefflener. Beim FSV war der eingewechselte Nico Hartmann auf rechts zweimal mit schnellen Sprints und guten Hereingaben gefährlich, einmal davon haute Timo Heinz nach dem Pass aus zweiter Reihe drauf, aber Marina stand goldrichtig, das andere Mal konnte Heinz das Zuspiel nicht kontrollieren.

„Ich wäre mit einem 0:0 zufrieden“, sagte Linz, „wenn die Rote Karte nicht gewesen wäre. Die ärgert mich am allermeisten.“ Tatsächlich unnötig holte sich Kapitän Daniel Schraps den Roten Karton in der Nachspielzeit ab. Laut Bericht des Schiedsrichters sei Schraps mit voller Wucht mit dem Ellenbogen in den Rücken eines Gegners gesprungen.* Glatt Rot wird den Kapitän wohl mindestens ein Spiel Sperre kosten – und das bei der angespannten Personallage der Salmrohrer. Immerhin ist der Käpt'n der Salmrohrer diesbezüglich noch nicht auffällig geworden, dürfte also auf eine milde Strafe hoffen.

Was die Gesamtsituation anderthalb Wochen vor dem wichtigen Pokalhalbfinale gegen TuS Koblenz nicht gerade angenehmer macht. Seit Ende der Woche ist nun auch noch Verteidiger Daniel Braun verletzt und reiht sich in das nun neun Mann starke Lazarett ein. Die Stamm-Abwehr am Samstag bestand demnach nur noch aus Schraps und dem erst zurückgekehrten Daniel Petersch. Man merkte der Mannschaft die Schwächung an. Viele Spielzüge klappten nicht, wie gewohnt. die Flügel strahlten zu wenig Gefahr aus.

Trainer Linz schonte die Stürmer-Youngster Fabian Helbig und Ricardo Couto Pinto durch recht frühe Auswechslungen, brachte erstmals auch wieder den genesenen Nachwuchsspieler Gary Kolkes. Auf den beiden Ruhen große Teile der Hoffnung für das Koblenz-Spiel. Mit etwas Glück kann dann auch Julian Bidon wieder verplant werden - mit neun Treffern (einer weniger als Helbig) mit der torgefährlichste Salmrohrer. Bidon soll diese Woche nach einem Muskelbündelriss wieder ins Training einsteigen.

Das Pokalhalbfinale findet am Mittwoch, 26. April, um 18 Uhr im Salmtalstadion statt. Karten dafür gibt es im Vorverkauf in der Marien-Apotheke Salmtal, in der Sportkneipe Hattrick in Salmtal und bei Sport Schmitz in Wittlich.


*) Anm. d. Red.: In einer früheren Version dieses Artikels war zur Roten Karte die Rede von einer Tätlichkeit von Daniel Schraps, der seinen Gegner demnach geschubst haben soll. Diese Information stammte von Vereinsverantwortlichen, die die unübersichtliche Situation - wie unser Reporter vor Ort auch - nur aus der Entfernung beobachten konnten. Wir haben die Angaben entsprechend des offiziellen Berichts bearbeitet und bitten, den Fehler zu entschuldigen.

Aufrufe: 018.4.2015, 18:23 Uhr
volksfreund.de/Sven EisenkrämerAutor