Saisonziel nicht aus den Augen verloren

Als Spieler hatte Jörg Vollack solche Partien zum Saisonende immer gerne. Wenn es um nichts mehr ging und der Druck verflogen war, war es immer einfacher, die Siegprämien einzufahren. Als Trainer des Fußball-Oberligisten TV Jahn Hiesfeld hofft er nun, dass seine Jungs dies in den ausstehenden Begegnungen auf der Zielgeraden ähnlich sehen und noch viele Zähler sammeln werden. Gegen den SC Kapellen-Erft aus der unteren Tabellenregion können sie damit am Sonntag auf eigenem Platz beginnen.

Der Coach will aber seinen Spielern nicht nur Gutes, sondern er möchte auch noch das Saisonziel erreichen, das einmal Platz vier oder fünf hieß. Momentan sind die Hiesfelder Siebter und liegen drei Punkte hinter dem MSV Duisburg II in der Tabelle, der Fünfter ist. "Es ist ja nicht so, dass der Abstand zu den anvisierten Plätzen nach oben riesengroß ist. Wir haben noch fünf Gegner, von denen nur der MSV über uns steht. Deshalb kann man noch viel holen und in der Tabelle klettern, um dann vielleicht das Saisonziel doch noch zu erreichen", sagt Vollack.

Allerdings muss der Coach seine Mannschaft immer wieder daran erinnern, dass die Saison nicht ganz vorbei ist und es noch etwas zu verdienen gibt. "Wenn man sieht, wie viele Punkte wir gegen Mannschaften verschenkt haben, denen wir eigentlich überlegen sind, dann bleibt mir aber wohl nichts anderes übrig, als daran ständig zu erinnern. Aber ich hoffe auch, dass die Mannschaft unter der Woche dafür trainiert, am Wochenende den Wettkampf gegen andere zu gewinnen und dass sie die Prämien nicht herschenken. Aber vielleicht bin ich da auch ein bisschen zu naiv."

Vom Papier her gehen die "Veilchen" als klarer Favorit in das Heimspiel gegen Kapellen. Die Gäste stehen knapp über dem Strich zu den Abstiegsrängen, haben sich aber im Laufe der Zeit ein beruhigendes Polster von neun Punkten auf den SV Sonsbeck angelegt. "Auch wenn sie unten stehen, ist das eine gute Truppe. Die Mannschaft, die den besseren Charakter hat, wird das Spiel gewinnen und die Prämie einstreichen", glaubt Vollack, der neben den Langzeitverletzten auch für ein Spiel auf Kevin Kolberg wegen dessen fünfter gelben Karte verzichten muss.

Etwas Unruhe herrschte unter der Woche bei der Personalie Maik Goralski, der in der nächsten Saison für die Hiesfelder auflaufen soll und von der Zweitvertretung des MSV Duisburg ins Mühlendorf wechselt. Vollack kann aber beruhigen, dass der Wechsel ohne weitere Probleme über die Bühne gehen wird, obwohl sich die Zebras darüber kurzzeitig verwundert zeigten, weil Goralskis gültiger Vertrag noch nicht aufgelöst wurde: "Da ist alles gut. Er wird im Sommer zu uns kommen und uns verstärken."