Rückkehrer "Weste" der Matchwinner

einmal einen raus gehauen. Mit 1:0 und das völlig verdient setzten sich die Soestekicker bei der bislang so stark auftrumpfenden U-23 des Zweitligisten FC St. Pauli durch (siehe Bericht auf Seite 13).

Zwar rangiert der BVC nach dem sechsten Saisonsieg und dem dritten "zu-Null-Spiel" weiter auf Platz 14 des Tableaus. Aber der Vorsprung auf den Drittletzten Neumünster und den Vorletzten Rehden beide Abstiegsmitkonkurrenten spielten remis konnte auf fünf beziehungsweise sieben Punkte vergrößert werden. Der Rückstand auf Lüneburg und Oldenburg wurde auf einen beziehungsweise zwei Zähler verringert. Drei Punkte beträgt der Rückstand auf den nächsten Gegner Hannover 96 II.

"Die Jungs haben einen super Job gemacht. Mit diesem Sieg haben unsere Konkurrenten im Keller sicherlich nicht gerechnet", jubelte BVC-Coach Jörg-Uwe Klütz als nach 94 Minuten im Norderstedter Stadion endlich Schluss war.

Auch wenn er selber in seiner ureigenen Bescheidenheit den Ball flach hielt und das Team lobte, war Kristian "Weste" Westerveld der Matchwinner für die Cloppenburger. "Das war mein erstes Punktspiel nach fast genau fünf Monaten. Es war nicht alles perfekt. Es gab noch ein paar Fehlpässe zuviel. Aber ich bin mit meiner persönlichen Leistung dennoch zufrieden. Wichtig war, dass wir gleich zum Auftakt gemerkt haben, was wir als Mannschaft drauf haben", erklärte der Niederländer. Der in einem großen Cloppenburger Fahrradunternehmen tätige 31-Jährige bewies kurz nachdem Michael Abramczyk und Andreas Gerdes-Wurpts zwei Hochkaräter nicht weg gemacht hatten, in der 78. Spielminute den nötigen Killerinstinkt. 120 Sekunden nachdem der formidable Pauli-Keeper Philipp Heerwagen nach einer Notbremse gegen "AGW" den roten Karton gesehen und fluchend in die Kabine geflüchtet war, beförderte er den fälligen Freistoß mit seinem starken linken Schlappen links um die hoch springende Mauer herum ins rechte Toreck.

"Seine Präsenz in der Zentrale hat uns richtig gut getan. Kristian hat mit Nick Köster bestens harmoniert", sah sich Klütz Trainerpartner Mario Neumann in der taktischen Aufstellung bestätigt. Als gelungen erwies sich auch die Entscheidung, Gerrit Thomes auf die rechte Außenposition zu beordern, wo der schnelle Papenburger mehrfach für gefährliche Vorstöße sorgte.

Zeit zum Träumen ist an der Friesoyther Straße zwar lange noch nicht angesagt. Allerdings hofft Neumann auf eine kleine Serie. "Wenn wir aus den Spielen gegen 96 und Neumünster vier Punkte holen, wäre das erste Sahne."

Getrübt wurde derweil die BVC-Freude durch die Verletzung des bereits vor dem Anstoß gehandicapten Bernd Gerdes, bei dem erneut Adduktorenprobleme auftraten.