2024-05-14T11:23:26.213Z

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Fällt lange Zeit aus: SV Zehdenick-Kapitän Stefan Kerl (vorne). Archiv-Foto: S. Bock
Fällt lange Zeit aus: SV Zehdenick-Kapitän Stefan Kerl (vorne). Archiv-Foto: S. Bock

Rückkehr ungewiss

Hüftschaden zwingt Zehdenicks Kapitän Stefan Kerl zu langer Pause

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Die Vorbereitung auf die Rückrunde in der Landesliga macht er schon gar nicht mehr mit. Ihm blute das Herz, momentan nicht mehr dabei sein zu können, sagt Stefan Kerl. Der Kapitän des SV Zehdenick 1920 muss sich wegen eines Hüftschadens am 1. März einer Operation unterziehen und fällt damit mehrere Monate aus.

Der 26-Jährige sagt sogar: „Das Laufbahnende kann auch kommen“. Diesen Gedanken versucht Stefan Kerl allerdings soweit es geht gar nicht erst aufkommen zu lassen. „Die Chancen stehen 50 zu 50 Prozent, dass ich irgendwann wieder spielen kann. Ich klammere mich an die ersten 50 Prozent und glaube, dass es noch einmal klappt.“ Damit blendet er den schlimmsten Fall, ein neues Hüftgelenk eingesetzt zu bekommen, komplett aus. „Dann noch mehrere Monate krank zu sein, ist die Hölle für einen Sportler.“

Vor eineinhalb Jahren wurde beim Zehdenicker rechts in der Hüfte ein schwerwiegendes Problem diagnostiziert. „Dieses soll nun behandelt werden. Ich habe dafür einen guten Arzt in der Berliner Charité gefunden. An der Hüftkugel hat sich bei mir eine Verkalkung gebildet. Genau diese Verkalkung schlägt in die Pfanne und macht den Knorpel kaputt“, erzählt Stefan Kerl. Wie groß der Schaden genau ist, soll bei der OP Anfang März festgestellt werden.

Schon im vergangenen Sommer hatten ihm Mediziner empfohlen, sportlich kürzer zu treten. Dass er trotzdem die komplette erste Saisonhälfte mit seinem SV Zehdenick absolvierte, erklärt Kerl damit, „dass ich das Hüftproblem beim Fußball überhaupt nicht merke“. Im Alltag allerdings sieht es für den 26-Jährigen ganz anders aus. Als Bankkaufmann sitzt der SVZ-Kapitän sehr viel. „Wenn ich dann aufstehe, habe ich höllische Schmerzen. Ein Arzt sagte, dass es erschreckend sei, wie beschädigt die Hüfte in meinem Alter schon ist.“

Während seine Mitspieler vor Weihnachten in die Winterpause gingen, wohlwissend dass sie mit dem SVZ zum Jahresbeginn zunächst die Hallenrunde und dann die Vorbereitung absolvieren würden, war die Situation für Stefan Kerl eine andere. „Es war schon traurig, die letzten Male in einem Spiel und bei einer Trainingseinheit auf dem Platz zu stehen“, sagt er. „Die Jungs haben mich alle noch einmal gedrückt.“

Für die Zeit nach der Operation hat sich Kerl vor allem eines vorgenommen: Sich bei allem was kommt, viel Zeit zu lassen. Auf dem Weg zur Genesung irgendetwas zu überstürzen, bringe absolut nichts. „Ich werde in der Rückrunde nicht mehr spielen können. Und ich habe ja wirklich noch die Hoffnung, dass mir gesagt wird, dass der Knorpel nur abgeschliffen werden muss. Das wäre das Optimale und ich würde nur etwa zwei Monate krankgeschrieben sein.“

Aufrufe: 02.2.2017, 11:07 Uhr
MOZ.de / Steffen KretschmerAutor