2024-05-10T08:19:16.237Z

Analyse
Ganz bedröppelt verfolgten Stefan Reisinger und Trainer Willi Gutia (von links) vom TSV Friedberg, wie ihre Mannschaft am 1. Mai noch unterging.  Foto: Peter Kleist
Ganz bedröppelt verfolgten Stefan Reisinger und Trainer Willi Gutia (von links) vom TSV Friedberg, wie ihre Mannschaft am 1. Mai noch unterging. Foto: Peter Kleist

Rückfall in alte Untugenden

Der TSV Friedberg stellt nach 3:1-Führung die Arbeit ein +++ Kissings Sören Dreßler stapelt weiter tief +++ Ein denkwürdiger Spieltag für Stätzlings Marvin Gaag

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Für Marvin Gaag vom FC Stätzling wird der vergangene Spieltag sicher ein denkwürdiger bleiben. Für den TSV Friedberg ebenfalls – in negativer Hinsicht. Ersterer gehört zu einer ganzen Reihe an Torjägern, die dreimal und öfter trafen. In den Reihen des TSV dagegen wollte am Tag der Arbeit nach der 3:1-Führung keiner mehr so richtig die Arbeit machen, was sich bitter rächte.

Schier unglaublich ist, was Marvin Gaag ausgerechnet gegen den TSV Schwaben Augsburg gelang. Gerade einmal 35 Minuten brauchte der Torjäger für seine vier Tore – einen lupenreinen Hattrick mit eingeschlossen. Dann musste er verletzt vom Platz – nicht auszudenken, was noch hätte gelingen können, hätte er weiterspielen können. „Er hat sich ein Innenband gezerrt und wird uns gegen Friedberg ausfallen“, sagt sein Trainer „Bobby“ Riedl. Gaag habe zuletzt mehrere Spiele nicht getroffen und als der erst Schlenzer gegen die „Violetten“ im Netz zappelte, sei es wie eine Befreiung gewesen. „Er hat sich den Frust von der Seele geschossen.“

Riedl freut sich zwar über den schönen Erfolg, blickt jedoch auch mit leisem Frust Richtung Kissinger SC. „Jetzt sind sie wohl durch, weil ihnen selbst in Germaringen ein Sieg gelingt“, sagt er mit Blick auf den weiterhin bestehenden Sieben-Punkte-Abstand drei Spieltage vor dem Saisonende. „Zu unserem Bedauern wird es nicht mehr reichen für uns“, so der FCS-Trainer.

Das sieht sein Kissinger Pendant anders. „Dass die Stätzlinger noch einen Anspruch haben, zeigt das 4:0 gegen die Schwaben“, sagt Sören Dreßler. Er prophezeit, dass der Verfolger jedes seiner Saisonspiele noch gewinnen werde. „Drum wird es für uns enorm schwer, denn in jedem Spiel zählt nur ein Sieg.“ Wobei Dreßler „den Hut zieht, auf welche Art und Weise meine Mannschaft sich in Germaringen durchgesetzt hat.“ Immerhin plagen den KSC „Personalsorgen hoch zehn“ und auch Fabian Wrba musste noch ausgewechselt werden, weil er einen Schlag auf die Rippen bekam. Eine Diagnose sei noch nicht möglich, aber Dreßler hofft natürlich, dass Wrba gegen Thannhausen wieder zur Verfügung steht.

Trotz guter Voraussetzungen für den TSV Friedberg hat es am Maifeiertag nicht zu einem Sieg gereicht. Der TSV Haunstetten wurde laut Trainer Willi Gutia beim 3:1-Vorsprung geradezu eingeladen, noch selber Tore zu schießen. Innerhalb von neun Minuten wurde ein 3:5 aus Friedberger Sicht daraus. „Wir haben nach hinten nimmer richtig gearbeitet. Und das fing schon im Mittelfeld an.“ Zu sehr sei seine Mannschaft darauf bedacht gewesen, weitere Tore zu erzielen, was trotz bester Chancen nicht gelang. „Das tut mehr weh als all die Niederlagen vorher – bis auf die 1:10-Klatsche bei Schwaben“, bilanziert Gutia. „Wir hätten uns cleverer verkaufen müssen. Das war ein Rückfall in alte Untugenden.“

Aufrufe: 05.5.2015, 10:02 Uhr
Friedberger Allgemeine / Anton SchlickenriederAutor