Dass die Ollendorfer durchaus mit Kreisoberligisten auf Augenhöhe sein können, ist einigen wohl aus dem Vorjahr wohl gut in Erinnerung geblieben. So kegelte man im Pokal kurzerhand die höherklassigen Teams von Olympia Haßleben (3:1) und Marbach (1:0) aus dem Wettbewerb. In der Sommer-Vorbereitung musste sich auch der FSV Kölleda - aktuell Kreisoberliga-Zweiter - mit 1:2 geschlagen geben. Auch der Saisonstart mit 6 Siegen und einem Remis, darunter ein starkes 9:1 gegen die SG An der Lache, verlief wunschgemäß.
So blieb den Ollendorfern der 2:1-Sieg bei Union Erfurt besonders gut in Erinnerung. "Da haben wir schlecht gespielt und lagen verdient hinten", erinnert sich Grass, "Wir sind dann aber mit erhobenen Kopf aus der Kabine gekommen und haben das Spiel noch gedreht". Doch anschließend hatte man in den sogenannten "6-Punkte-Spielen" gegen die direkte Konkurrenz wie in Gebesee (0:2) das Nachsehen. "Da hatten wir Pech, dass wir das Spiel dadurch verloren haben, weil wir unsere Chancen nicht rein gemacht haben", sieht Co-Trainer Markus Grass noch den ein oder anderen kleineren Defizit. Auch zu Hause gegen Weißensee (1:3) musste man eine Schlappe hinnehmen, obwohl man im Pokal diese noch mit 5:1 bezwingen konnte.
Aus dem kleinen "Tief" ging die Mannschaft von Manfred Barthel gestärkt hervor. So fuhr man in Werningshausen einen wichtigen 1:0-Arbeitssieg ein, der Ollendorf wieder zur alten Form zurückfinden ließ. Bei den 4:2-Erfolgen gegen Walschleben II und Alach konnte man dann auch wieder spielerisch überzeugen. Zum Jahresausklang tütete der SV Ollendorf souverän die Saisonsiege neun und zehn ein und qualifizierte sich ohne Probleme gegen Niedernissa (7:2) für das Pokal-Achtelfinale.
"Im Großen und Ganzen sind wir zufrieden mit der Hinrunde. Wir haben noch zwei Nachholspiele, wenn wir die noch gewinnen, sind wir richtig zufrieden", resümiert der Co, der auf eine erste Saisonhälfte mit sechs Zählern mehr als in der Vorsaison zurückblicken kann. So präsentiert man sich mittlerweile konstant als homogene und kompakte Einheit und ist äußerst unangenehm zu bespielen, das mussten auch einige Kreisoberligisten neidlos anerkennen. "Wir sind auf einem guten Weg, eine erfolgreiche Saison zu schafften", so der Trainer weiter. "Im Pokal ist auch noch alles möglich", zwinkert er schelmisch. Vielleicht treiben dann 24-Tore-Duo Becker/Metzlaff & Co. gegen Kreisoberligist Empor Walschleben wieder ihr Unwesen.
Prognose: Im diesjährigen Aufstiegskampf werden wohl Kleinigkeiten entscheiden. Doch Ollendorf hat die Mentalität und mannschaftliche Geschlossenheit um bis zum Ende ganz oben mitzuspielen. "Unser Ziel ist weiter oben mitzuspielen. Aber wir denken von Spiel zu Spiel und am Ende wollen wir gern unter die ersten Vier kommen", gibt man sich in Ollendorf äußerst bescheiden. Vom A-Wort will man (noch) nichts wissen. Dazu ist es wohl auch noch zu früh.