2024-06-17T07:46:28.129Z

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Bernd Rosinger bekommt`s gerne auch mal mit zwei Gegenspielern zu tun. F: Gross
Bernd Rosinger bekommt`s gerne auch mal mit zwei Gegenspielern zu tun. F: Gross

Rosinger zieht`s zum Profifußball

Goalgetter wartet auf passendes Angebot und gibt Job auf +++ »Hoffe, dass es im Winter klappt«

Bernd Rosinger, mit 16 Toren erfolgreichster Schütze beim Regionalligisten SV Seligenporten, steht vorm Sprung in den Profifußball. Wenn möglich, bereits in der Winterpause. Der 23-Jährige hat Ende November bereits seinen Job als Bürokaufmann aufgegeben. Zahlreiche Profiklubs haben den Mittelstürmer bereits unter die Lupe genommen. Nun wartet der Neumarkter, der möglichst in die 2. Liga wechseln will, nur noch auf ein passendes Angebot. Die vorliegenden Drittliga-Offerten konnten den Goalgetter bisher noch nicht überzeugen.

Die Karriere des Angreifers ist atemberaubend. Sein Heimatverein ist der BSC Woffenbach. Dort absolvierte Rosinger den kompletten Jugendbereich. Schon im Nachwuchs wurde der 1. FC Nürnberg auf Rosinger aufmerksam: "Ich bin damals aber nicht zum Club gewechselt, weil ich in Woffenbach meine Freunde nicht verlassen wollte. Das war im Nachhinein ein großer Fehler." In Woffenbach kickte Rosinger noch ein Jahr bei den Senioren in der Kreisliga, dann wechselte er zum SV Seligenporten, wo er nun im vierten Jahr aktiv ist. "Carlo Wild hat mich damals geholt", erinnert sich Rosinger an seinen Wechsel ins Klosterdorf. Bislang war diese Station, damals kickte der SV Seligenporten noch in der Bayernliga, Rosingers erfolgreichste. 43 Tore hat der 23-Jährige bisher für den SVS erzielt.

Vor allem in der aktuellen Saison lief es für den Bürokaufmann fast optimal. 16 Tore sind seine Regionalliga-Ausbeute, dreimal war Rosinger im Pokal erfolgreich, einmal fürs Landesliga-Team: "Man darf nicht vergessen, dass Bernd einen Großteil seiner sieben verwandelten Elfmeter selber rausgeholt hat", fügt Coach Karsten Wettberg hinzu. Den lobt Rosinger wiederum in den höchsten Tönen: "Karsten hat mir unheimlich viel beigebracht, dafür bin ich ihm sehr dankbar." Allerdings war der Start in Seligenporten schwer, denn Christian Pollinger war Stürmer Nummer eins, Rosinger wurde zumeist nur eingewechselt: "Das hat mir zwar nicht gepasst. Aber ich habe den Mund gehalten und einfach immer weitergemacht", klagt der Offensivmann nicht.

Wettberg: »Ich traue Bernd den Sprung in den Profibereich zu.«

Inzwischen ist Rosinger eine feste Größe im System von Wettberg. "Leider lief es am Schluss nicht mehr so gut. Kleinere Verletzungen, berufliche Unabkömmlichkeit und Spielausfälle haben mich etwas zurückgeworfen", sagt Rosinger. Und das in der Phase, wo sich die Beobachter von Profiklubs in Seligenporten die Klinke in die Hand gegeben haben: "Wir sind der SV Seligenporten und nicht der FC Rosinger", musste Manager Carlo Wild schon mehrfach betonen. Kiebitze der Profivereine aus Paderborn, vom 1. FC Nürnberg, TSV 1860 München, RB Leipzig, St. Pauli, Bayer 04 Leverkusen und vom 1. FC Kaiserslautern haben den Seligenporter Center schon beobachtet. Angebote aus der 3. Liga liegen dem 23-Jährigen vor, allerdings strebt der Goalgetter mindestens die 2. Bundesliga an. "Ich hoffe, dass es im Winter mit einem Wechsel klappt und ich ein gutes Angebot bekomme. Ansonsten spiele ich die Saison hier ordentlich zu Ende", sagt Rosinger, der seit Anfang Dezember nicht mehr berufstätig ist und stattdessen vormittags Individual-Training absolviert: "In Seligenporten haben wir ja nur dreimal bzw. viermal pro Woche Training." Als angehender Profi müsse man schließlich mehr investieren. Trainer Wettberg würde sich über einen Verbleib seines Toptorjägers freuen, hat aber auch die Zeichen der Zeit erkannt: "Wichtig ist, dass Bernd jetzt im Winter absolut fit wird. Wenn er dann immer trainieren kann, traue ich ihm den Sprung in den Profibereich zu."

Aufrufe: 017.12.2012, 10:39 Uhr
Dirk MeierAutor