Rödinghausen bezwingt Preußen Münster

Ab sofort darf in Rödinghausen von großen Pokalpartien geträumt werden! Durch einen überraschenden 1:0 (1:0)-Sieg beim klar favorisierten Drittligisten SC Preußen Münster zog Fußball-Regionalligist SV Rödinghausen gestern Abend ins Halbfinale des Westfalenpokals ein und ist nur noch zwei Schritte vom Einzug in die Hauptrunde des DFB-Pokals entfernt.
Gegenüber dem 1:4 im Meisterschaftsspiel in Wuppertal hatte Rödinghausens Trainer Alfred Nijhuis sein Team gleich auf sechs Positionen verändert. Torhüter Jan Schönwälder, Koray Kacinoglu, Sebastian Jakubiak, Tobias Steffen, Joshua Holtby und Edgar Bernhardt saßen entweder auf der Bank oder waren gar nicht erst im Kader. Der in Wuppertal zur Pause eingewechselte Youngster Kevin Harder durfte hingegen diesmal von Beginn an ran und konnte sich in der 7. Minute gleich auszeichnen, als er den nach Doppelpass mit Jeron Al-Hazaimeh freigespielten Tobias Warschewski im letzten Moment blockte. Im Gegenzug setzte Marius Bülter einen Schuss links am Tor der Preußen vorbei.

Ohnehin spielte der Gast gegen den klassenhöheren Gegner mutig mit und versteckte sich nicht. Nachdem Lars Hutten in der 16. Minute den Ball aus der zweiten Reihe über das Tor gesetzt hatte, gab es wenig später Elfmeter für die Gäste. Nach einer Balleroberung flankte Stefan Langemann von links und Lion Schweers bekam den Ball an die Hand. Azur Velagic, der diesmal auf der "Sechs" im defensiven Mittelfeld agierte, nutzte die Chance und traf unten links zum 0:1 (20.). Und Langemann wäre kurz darauf sogar fast das 0:2 gelungen, als er zunächst gegen Preußen-Keeper Patrick Drewes zweiter Sieger blieb und nach dem folgenden Eckball ganz knapp über das Tor schoss (25.).
Erst nach einer halben Stunde Spielzeit hatten sich die angezählten Gastgeber wieder etwas gefangen. Doch Rödinghausen stand defensiv weiter sicher. Eine echte Ausgleichschance für die Hausherren gab es erst unmittelbar vor der Halbzeit durch einen Freistoß von Martin Kobylanski aus 20 Metern, den Rödinghausens Torhüter Tim Paterok mit einer Glanzparade an den Pfosten lenkte.

Nach dem Wechsel machte Münster mehr Druck. Schon zwei Minuten nach Wiederbeginn kam erneut Kobylanski frei zum Schuss, der aber rechts am Tor vorbei ging. Dann parierte Paterok in der 57. Minute einen strammen Schuss von Mirkan Aydin. Die Gäste machten die Räume aber weiter eng, so dass die Angriffe der Preußen immer wieder wirkungslos verpufften. Und in der 74. Minute hatte SVR-Neuzugang Konstantin Möllering die Vorentscheidung auf dem Fuß, als er einen Schuss an den Pfosten setzte.
In der Schlussphase warf Münster alles nach vorne. Der Erfolg des SVR stand noch zweimal auf der Kippe, als Aydin in der 89. Minute den Pfosten traf und Paterok in der Nachspielzeit einen Kopfball von Adriano Grimaldi zur Ecke abwehrte. Wenig später war die Überraschung dann aber perfekt. "Unfassbar! Heute hat jeder für jeden gekämpft, so wie wir uns das vorstellen", freute sich SVR-Teammanager René Wederz nach dem Abpfiff.