2024-05-08T14:46:11.570Z

Allgemeines

Rocco Steinert wirft bei Viktoria die Brocken hin

Der Spielertrainer des B-Ligisten war im Oktober schon einmal zurückgetreten.

Damals ließ er sich überreden, die Arbeit fortzusetzen. Doch jetzt ist Schluss. Sein Nachfolger ist Hans-Gerd Misterek.
Jetzt hat Rocco Steinert endgültig fertig bei Viktoria Wesel. Im Herbst hatte der Coach schon einmal seinen Rücktritt beim Fußball-B-Ligisten erklärt, weil ihm die Disziplinlosigkeiten seiner Spieler den Spaß am Job geraubt hatten. Damals ließ Steinert sich aber noch einmal überreden, das Team weiter zu betreuen. Doch jetzt gibt's für ihn kein Zurück mehr. Für den 38-Jährigen ist Schluss als Coach bei der Viktoria. Auch Co-Trainer Sascha Groth legte sein Amt nieder. Ob Rocco Steinert weiter als Spieler für den ältesten Fußball-Club der Stadt auflaufen wird, hängt auch vom neuen Trainer ab. Der steht bereits fest. Hans-Gerd Misterek wird den Job auf der Bank im Lippestadion übernehmen.

"Ich komme mit der Mannschaft einfach nicht weiter. Mit dieser Einstellung und Trainingsbeteiligung hat das keinen Sinn mehr", sagt Steinert. Die Spieler haben nach seinem ersten Rücktritt zwar Besserung in Aussicht gestellt. "Aber eigentlich ist es nur noch schlechter geworden." Steinert glaubt nicht, dass das ein Problem sei, dass nur bei der Viktoria auftritt. "Die generelle Auffassung von Fußball hat nichts mehr mit der von früher zu tun." Ihn hat erheblich gestört, dass sich die Mannschaft vor der Winterpause bei den Heimniederlagen gegen GW Flüren (0:5) und den HSC Dingden-Berg (1:5) nach zwei Gegentoren nicht mehr mit dem nötigen Biss gewehrt hat. "Früher hätte man alles probiert, um so etwas zu verhindern. Heute ist es vielen Akteuren einfach egal, ob sie beim Training oder sogar den Spielen gewinnen oder verlieren."

Der Abwehr-Routinier würde bei der Viktoria weiter auf dem Platz aushelfen, wenn Not am Mann sein sollte. Aber das müsse der neue Trainer entscheiden. "Ich habe zwei kleine Kinder und brauche es eigentlich nicht mehr, nach solchen Erlebnissen wie zuletzt schlecht gelaunt nach Hause zu kommen", sagt Steinert. Er begrüßt, dass die Viktoria einen neuen Trainer geholt hat, der "mit den eingefahrenen Strukturen nichts am Hut hat und mal richtig Rabatz macht".

Der 65 Jahre alte Hans-Gerd Misterek war früher unter anderem Coach beim Weseler SV, bei dem er die zweite Mannschaft trainiert hat. "Ich bin noch sehr fit und stehe nicht mit der Pfeife draußen, sondern mache das Training mit", sagt Misterek. Er war früher auch einmal Coach beim HSC Dingden-Berg in der Kreisliga B. Beruflich hat es den in Wesel wohnhaften Inhaber der B-Lizenz immer wieder Richtung Köln oder Westfalen gezogen, wo er einige Vereine trainierte. "Ich bin viermal auf- und nie abgestiegen", sagt Hans Misterek.

Er habe die Mannschaft von Viktoria Wesel schon zweimal gesehen. "Da stimmte einiges nicht. Aber es ist auch nur die zweite Kreisklasse und die Tabellenspitze ist nicht so weit weg." Derzeit steht das Team auf dem sechsten Platz und hat acht Punkte Rückstand auf Rang eins. Beim Turnier der Viktoria am Sonntag, 17. Januar, in der Rundsporthalle möchte der neue Coach Vorgänger Rocco Steinert und die Mannschaft kennenlernen.

Aufrufe: 06.1.2016, 20:13 Uhr
RP / Andreas Nohlen und Joachim SchwenkAutor