2024-05-08T14:46:11.570Z

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Ziemlich angefressen: Thomas Richter. F: Jochen Classen
Ziemlich angefressen: Thomas Richter. F: Jochen Classen

Richter und der Schallschutz

WSV-Chefcoach streicht den trainingsfreien Rosenmontag

Thomas Richter gehört nicht zur Showtruppe der Trainergilde. Seine Analysen sind ruhig und sachlich, ebenso sein Auftreten. Wenn der 52-Jährige dann allerdings einmal seine sonore Stimme erhebt, ist Aufmerksamkeit per se garantiert. Nach der 0:2-Niederlage am Samstag im Testspiel beim Westfalenligisten DJK TuS Hordel hätte es schon eines gesonderten Schallschutzes im Umkleidetrakt bedurft, um zu verheimlichen, dass Richter mächtig angefressen war.

Und so kamen die WSV-Spieler in den Genuss einer gewaltigen Kabinen-Predigt. Das gern genommene Argument, es handele sich ja nur um ein Testspiel, viel wichtiger sei die Liga, mochte Richter absolut nicht gelten lassen. Das wurde nämlich schon nach dem 2:2 beim Kreisligisten TuS Harpen und den beiden späten Gegentreffern beim Landesligisten SC Obersprockhövel ins Feld geführt, verbunden mit dem Hinweis auf die den schlechten Trainingsbedingungen. Bereits damals hatte sich Richter kolossal über „Nachlässigkeiten und Unkonzentriertheiten“ geärgert. Fehler, die man sich in der Oberliga und auf dem Weg zum großen Ziel, dem Regionalliga-Aufstieg, eben nicht leisten darf.

Dass nun in der Generalprobe beim TuS Hordel eine insgesamt ideenlose Vorstellung folgte, mochte Richter nicht mehr hinnehmen. Zu groß ist in seinen Augen die Gefahr, nicht rechtzeitig in Tritt zu kommen. Am Sonntag (22. Februar 2015) beim SV Sonsbeck geht es erneut auf einen Kunstrasen und gilt es einen massiven Abwehrverbund zu knacken. Genau das geht nur mit viel Einsatz und Esprit. Ganz davon abgesehen, dass der WSV mit einem Sieg am Niederrhein noch mehr Werbung für das Derby eine Woche später gegen den direkten Verfolger SSVg. Velbert will, der den letzten Test beim Oberligisten SV Lippstadt mit 5:0 gewann.

Dass Richter der Mannschaft nun den eigentlich freien Rosenmontag streicht, ist konsequent. Dass er sich in der Öffentlichkeit zwar wortkarg, inhaltlich aber überaus deutlich gab („Für diese Leistung gibt es keine Entschuldigung. Mit dieser Einstellung gewinnen wir in der Liga keinen Blumenpott“), ebenso. Er will sein Team nun wieder in Spur führen. Karneval hin oder her.

Wuppertaler Rundschau Sport

Aufrufe: 015.2.2015, 15:22 Uhr
Wuppertaler Rundschau / Jörn KoldehoffAutor