2024-05-10T08:19:16.237Z

Pokal
Erleichterter Jubel: Kubilay Büyükdemir (rechts) freut sich mit dem Lübecker Siegtorschützen Stefan Richter.objectivo/Kugel
Erleichterter Jubel: Kubilay Büyükdemir (rechts) freut sich mit dem Lübecker Siegtorschützen Stefan Richter.objectivo/Kugel

Richter schießt den VfB Lübeck ins Halbfinale

Landerl: „Es war wie erwartet ein schweres Spiel. Die Todesfelder haben tief gestanden und auf Konter gelauert, so dass wir geduldig und voll konzentriert spielen mussten

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„Ich habe aus dem Augenwinkel einen freistehenden Lübecker gesehen!“ So erklärte Danny Schramm, weshalb er in der 78. Minute aus seinem Gehäuse heraus kam, um eine Linksflanke des VfB Lübeck zu klären. Der Torwart des SV Todesfelde fälschte den Ball aber mit seinen Fingerspitzen nur minimal ab, woraufhin das Spielgerät auf den Schlappen von Stefan Richter fiel. Und mit all seiner Erfahrung versenkte der 31-Jährige das Spielgerät exakt neben den Pfosten.

Dies war das goldene Tor, das dem Titelverteidiger im SHFV-Lotto-Pokal den Einzug ins Halbfinale bescherte. SVT-Trainer Sascha Sievers schob die Schuld für diesen Gegentreffer keinesfalls seinem Keeper in die Schuhe: „Wir hätten schon die vorherige Lübecker Flanke verhindern müssen“, betonte der Coach. Auch in einer anderen Situation, nämlich bei der einzigen echten Todesfelder Torchance, traf ein SVT-Spieler im entscheidenden Moment die falsche Entscheidung. „Ich hätte entweder gleich schießen oder den Ball zu Oliver Zebold durchlassen müssen“, sagte Emanuel Bento selbstkritisch.


Es wäre so eine Geschichte gewesen, wie sie nur der Fußball schreibt, wenn ausgerechnet SVT-Neuzugang Bento, der von 2011 bis 2013 noch für die VfB-Reserve kickte, die Segeberger gegen seinen Ex-Verein in Führung gebracht hatte. Doch nachdem Bento mit einem schönen Alleingang das Mittelfeld überbrückt hatte, zögerte er nach dem folgenden Zuspiel einen Tick zu lange, woraufhin VfB-Verteidiger Dennis Wehrendt den Schuss abblocken konnte (37.).Von dieser Szene abgesehen, hatten die Lübecker klare Vorteile: Der Viertligist ließ die Spieler des Fünftligisten und den Ball, der sich vornehmlich in den eigenen Reihen befand, gut laufen.


„Der VfB lag sicher in allen Statistiken, die im Fußball erhoben werden können, weit vorne“, vermutete Markus Weber, Sportlicher Leiter der SVT-Kicker. Allerdings gelang es den Gästen gegen eine sehr sicher stehende Todesfelder Abwehr nur selten, sich Torchancen zu erspielen ‒ auch, weil dem Favoriten der nötige Druck in seinen Aktionen fehlte. Der neue VfB-Stürmer Gary Noel kam einem Torerfolg in der ersten Halbzeit noch am nächsten, doch er traf nur die Latte (28.).


Auch im zweiten Durchgang verteidigten die Todesfelder mit großem Einsatz ihr Gehäuse: „Unsere gesamte Mannschaft hat mit hohem Aufwand und einer hervorragenden taktischen Disziplin gearbeitet“, lobte Weber. In der Offensive fehlte es den Todesfeldern allerdings an der nötigen Durchschlagskraft, was sicher auch daran lag, dass neben Torjäger Morten Liebert (Nasenoperation) auch Stürmer Dennis Studt (Schlüsselbeinbruch) fehlte. Für Florian Petzold ergab sich noch einmal eine Schusschance, doch VfB-Keeper Jonas Toboll parierte sicher.


Und die Lübecker? Nachdem Joshua Gebissa einen Ball aus dem Gewühl heraus knapp neben den Pfosten gestochert hatte (62.), deutete in der Schlussphase schon einiges auf eine Verlängerung hin, ehe Richter traf. „Wir können aber erhobenen Hauptes vom Platz gehen – das Aufgebot, das uns zur Verfügung stand, hat sich hervorragend geschlagen“, betonte Weber nach dem Viertelfinal-Aus. VfB-Coach Rolf Martin Landerl erklärte: „Es war wie erwartet ein schweres Spiel. Die Todesfelder haben tief gestanden und auf Konter gelauert, so dass wir geduldig und voll konzentriert spielen mussten. Am Ende zählt, dass wir weitergekommen sind ‒ und nun freuen wir uns auf den Regionalliga-Auftakt.“


SV Todesfelde:
D. Schramm – Hamann, Beyer, Koth, Chaumont — Schulz – B. Möller (73. Jaacks), Bruhn, Petzold, Zebold – Bento.
VfB Lübeck:
Toboll – Sievers, Wehrendt, Marheineke, Gomig – Bohnsack (46. Maletzki), Gebissa, Nogovic, Ebot-Etchi (78. Büyükdemir) – Noel (46. Haritos), Richter.
SR:
P. Hahn (Altenholz).
Zuschauer: 500.
Tor:
0:1 Richter (78.).

Aufrufe: 024.7.2016, 19:34 Uhr
SHZ / Johannes SpecknerAutor