Rheinwacht Stürzelberg stürzt Tabellenführer

"Was wir heute abgeliefert und gezeigt haben, das ist schon aller Ehren wert. Gutes Zweikampfverhalten, von Beginn an alles umgesetzt, was wir vorher besprochen hatten - und wir sind als Mannschaft aufgetreten. Wir haben SVG Grevenbroich alles abverlangt, und wenn man mal das Spiel über 90 Minuten betrachtet, haben wir überhaupt nichts zugelassen. Wir haben die Nadelstiche zum richtigen Zeitpunkt gesetzt und die Chancen, die wir hatten, haben wir eiskalt ausgenutzt", erklärte Bordelius weiter. So nahmen die Stürzelberger zunächst einmal ein 0:0 mit in die Halbzeit. Die zahlreich mitgereisten Stürzelberger Zuschauer befürchteten schon, am Ende wieder durch so ein "Eiertor" wie am vergangenen Wochenende gegen die Türkische Jugend aus Dormagen zu verlieren. Dort war man über weite Strecke auch die bessere Mannschaft gewesen, aber am Ende verlor Rheinwacht das Spiel mit 0:1. "So ist nun mal Fußball", verriet Coach Bernd Meuter. "Du gibst alles, hast Chancen ohne Ende und wirst durch einen Fehler am Ende bitter bestraft. Aber wir haben den Kopf nicht hängen gelassen und haben unter der Woche hervorragend gearbeitet." Die Marschroute hieß auch in der zweiten Halbzeit, hinten kompakt zu stehen und vorne eiskalt zuzuschlagen. In der 71. Minute setzte Andreas „Speedy Gonzales“ Weiss zum 110 Meter-Hürdenlauf an. Er tanzte gleich mehrere Gegenspieler auf der linken Seite aus, übersprang auch die grätschenden Abwehrspieler, und vor dem Sechzehner legte er die Kugel ab auf Oli Kaluza, der das Spielgerät sofort wieder in den Strafraum weiterleitete, und da war es wieder Andreas „Speedy“ Weiss, der den Ball aus vollem Lauf in den Giebel schlenzte. Nach dem 70-Meter_Sprint also noch so ein Traumtor. "Einfach unglaublich dieser Typ", sagte Mannschaftskollege Michael Meuter nach Spielende lächelnd. Genau vier Minuten später konnte Marco Hölzel nur durch ein Foulspiel im Strafraum gebremst werden - und Schiedsrichter Taner Yalcin zeigte sofort auf den Elfmeterpunkt. Eigentlich sollte Pascal Muckel den fälligen Elfmeter übernehmen, aber Oli Kaluza schnappte sich den Ball und schob das Ding eiskalt ins rechte untere Eck. Jetzt gab es kein Halten mehr für den "Stürzelberger ICE". Den endgültigen Gnadenstoß setzte wieder Oli Kaluza in der 81 Minute. Philipp Bahr leitete einen Konter mit einem sehenswerten Pass auf Marco Hölzer ein und der Flügelflitzer zog durch bis in den Sechzehner, und er legte ab auf Kaluza, der per Schlenzer zum 3:0 Endstand einschob. So langsam kommt auch Philipp Bahr wieder zur alten Stärke zurück. Im Spiel bei der Türkischen Jugend überzeugte er bereits, aber im Spiel gegen die SVG hat er noch einmal ein paar Prozent draufgelegt. Er steigert sich von Woche zu Woche und das Vertrauen, welches Trainer Bernd Meuter ihm schenkt, zahlt er seinem Coach mit sehr guten Leistungen zurück. Aktuell zahlt sich die starke Trainingsbeteiligung aus, und so stehen die Zeichen sicherlich auch am kommenden Wochenende nicht schlecht, wenn es gegen den neuen Tabellenführer Bayer Dormagen II geht.