Die erste Halbzeit verlief auf einem bescheidenen Niveau. Auf der einen Seite war die klare Ausrichtung der Düsseldorfer zu erkennen, den Remscheidern möglichst jeden Raum im Spielaufbau zu verbauen. Auf der anderen Seite waren dann die Gäste aber auch nicht in der Lage, den kompakten Riegel des DSC 99 zu knacken, weil es am nötigen Tempo fehlte.
So verlebte Nico Tauschel im Tor der Remscheider eine sehr ruhige erste Halbzeit, während sich sein Gegenüber Dohmen bei einem Distanzschuss von Haris Babic strecken musste. Der Mittelfeldakteur des FCR, der in einigen Situationen zu eigensinnig agierte, war auch an der zweiten Chance beteiligt, die er aber ebenso wie Sekunden später Lee-David Korkmaz nicht nutzen konnte.
Der zweite Durchgang begann mit einem Freistoß an die Latte von Yannick Freer, der schon Befürchtungen aufkommen ließ, dass sich das Schusspech aus der Vorwoche gegen Velbert wiederholen sollte. Aber dem war nicht so, da Düsseldorfs Abwehrspieler Köppen nach gut einer Stunde Sebastian Grund im Strafraum von den Beinen holte. Miguel Lopez-Torres, der den gesperrten Andreas Kohlhaas als Kapitän vertrat, zeigte bei der Ausführung des Strafstoßes keine Nerven und erzielte die Führung.
Seinem 13. Saisontreffer hätte der FCR-Angreifer fast noch einen weiteren hinzugefügt. Der Spanier roch eine zu kurze Rückgabe von Bonnekessel, konnte den Ball aus spitzem Winkel aber nicht mehr im Tor unterbringen.
Für die Düsseldorfer hatte der Rückstand plötzlich befreiende Wirkung, denn mit der Einwechslung von Oliveira wurde das Spiel der Platzherren wesentlich gefährlicher. Es lag aber auch an der Zurückhaltung der Remscheider, die aus dem Mittelfeld heraus nicht mehr für Entlastung sorgten und die Düsseldorfer damit in die eigene Hälfte einluden.
Fast wäre der Schuss, dass Fußballspielen einzustellen, nach hinten losgegangen. Nico Tauschel mit einer Glanzparade gegen Oliveira, und der erstmals auf der rechten Verteidigerposition eingesetzte Julian Kanschik verhinderten jedoch den Ausgleich.
Für die Entscheidung sorgte der eingewechselte Patrick Posavec, der einen endlich einmal schnell vorgetragenen Konter kurz vor dem Abpfiff mit dem 0:2 abschloss. "Wir wussten, dass es schwer wird, deshalb sind wir über die Punkte froh", sagt Sigitas Jakubauskas später.