2024-05-08T14:46:11.570Z

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Starkes Comeback: Kirchzartens Dylan Bamarni (rechts) gegen den Zeller Daniel Philipp | Foto: Matthias Konzok
Starkes Comeback: Kirchzartens Dylan Bamarni (rechts) gegen den Zeller Daniel Philipp | Foto: Matthias Konzok

Reife Leistung: SV Kirchzarten feiert 3:0-Sieg beim FC Zell

Wiesentäler noch zu grün hinter den Ohren +++ Besonderes Comeback beim SVK

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Das war eine reife Leistung: Der SV Kirchzarten hat das Landesliga-Eröffnungsspiel beim FC Zell mit 3:0 gewonnen. An einem Tag mit mehreren Comebacks beendete der SVK damit seinen Zeller Fluch.
Die Abenddämmerung verdunkelte zwar das Wiesental, doch die Augen von Dylan Bamarni, sie leuchteten. "Es war super", frohlockte der Kirchzartener, "das hat mich wahnsinnig gefreut." Nach fast zwei Jahren feierte er sein Comeback, nachdem ihn ein Kreuzbandriss lange an die Seitenlinie verdammt hatte. Gemeinsam mit Maxhun Haxhija bildet Bamarni das SVK-Trainerduo, gemeinsam führten sie ihr Team aus der A-Klasse in die Landesliga zurück - und standen dort beim Comeback gemeinsam auf dem Platz. "Die Nervosität und Anspannung gehen nicht weg", erzählte Bamarni über das besondere Kribbeln, wenn man selbst die Kickschuhe schnürt.



Doch auch der FC Zell feierte ein Comeback, kehrte nach zweijähriger Abstinenz auf die Landesliga-Bühne zurück. Und die beiden Aufsteiger versuchten, im Eröffnungsspiel das spielerische Element zu pflegen. Unterm Strich gelang dies den Gästen besser, weil sie ihre Aktionen präziser ausführten. In den Zeller Reihen blitzten zwar immer wieder gute Ideen auf, doch eine hohe Fehleranfälligkeit im Passspiel machte viele Angriffe schnell zunichte. "Die Fehlpässe müssen wir reduzieren", mahnte FC-Coach Tinh Ngo nach der Partie an.

Zell rennt vergeblich an

So erzeugte Kirchzarten mehr Gefahr, störte früh und legte den direkteren Zug zum Tor an den Tag. Dennoch: Nach Großchancen lagen beide Teams zur Pause gleichauf. Der Unterschied: Der SVK war effizienter. Larglind Rama schloss einen schnellen Angriff im Nachschuss ab (8.), Taylan Boya köpfte nach einer Ecke das 2:0 (23.). Die Zeller hingegen verpassten es, jene Momente eiskalt ausnutzen, in denen sie die Kirchzartener Abwehrreihe für einmal aushebeln konnten. Kevin Keller erwischte die Kugel aus zehn Metern nicht richtig (3.), Robin Wiessmer traf aus spitzem Winkel nur den Außenpfosten (10.) und den Kopfball von Jonas Krumm klärte Julian Sutter auf der Linie (39.).

"Wir wollten in der ersten Viertelstunde pressen und das 1:0 machen", offenbarte Bamarni die taktische Vorgabe beim SVK. Gesagt, getan. Die Pausenführung ermöglichte es den Gästen zudem, "Zell in der zweiten Halbzeit anlaufen zu lassen". Die Wiesentäler, sie mühten sich, rannten an - und prallten an der Kirchzartener Mauer regelmäßig ab. Schneller, zweikampfstärker, präziser agierten die Gäste, lieferten im zweiten Abschnitt weiterhin eine starke Defensivleistung ab. Auch weil Zell nicht das Optimum aus sich herausholte. "Wir haben vorne zu steif agiert, die Rotation hat nicht funktioniert", analysierte Ngo. Seine Elf müsse dynamischer nach vorne spielen, flexibler auf den Positionen sein.

Kirchzarten mit reifer Leistung und einer Premiere

Eine wirkliche Großchance konnten die Platzherren nicht mehr erzwingen, während Kirchzarten fahrlässig mit seinen Kontermöglichkeiten umging. "Das dritte Tor haben wir zu spät gemacht", lautete der einzige Kritikpunkt des SV-Trainergespanns. In der Nachspielzeit schlug der eingewechselte Torjäger Axel Damjanov zum 3:0-Endstand zu, zum zweiten Mal hatte Marco Gutmann per Ecke vorbereitet.

"Wir waren einfach zu grün", befand Ngo. Der FC wusste seine Chancen nicht zu nutzen. Mehr riskieren muss Zell, fordert der Coach, mutiger agieren, flinker und schneller den Abschluss suchen. "Kirchzarten hat verdient gewonnen", lautete Ngos Schlussfazit. "Das war eine sehr reife Leistung", lobte Haxhija seine Mannschaft. "Und wir haben zur richtigen Zeit die Tore gemacht." Zudem lieferte Kirchzarten eine hochkonzentrierte, kompakte Defensivleistung ab - mit dem Gespann Haxhija und Bamarni. Umso zufriedener waren ihre Gesichter nach der Partie. Zumal der SVK einen kleinen Fluch beenden konnte: In Zell hatten sie zuvor nie gewonnen. Eine Premiere beim gelungenen Comeback in der Landesliga.

FC Zell - SV Kirchzarten 0:3 (0:2)
Zell: Fräßle, Patrick Keller, Gutmann, Daniel Philipp, Fabio Muto, Krumm (84. Yapar), Kiefer (73. Shentyurk), Johannes Rapp, Kevin Keller, Rueb (57. Petrovic), Wiessmer.
Kirchzarten: Vonderstraß, Bamarni (76. Axel Damjanow), Sutter (82. Scherer), Faller, Rama (75. Vogelgsang), Haxhija, Uwe Damjanow, Mücke, Althauser, Boya, Gutmann.
Tore: 0:1 Rama (8.), 0:2 Boya (23.), 0:3 Axel Damjanov (90.+2).
Schiedsrichter: Sven Pacher (Brigachtal).
Zuschauer: 200.
Aufrufe: 013.8.2016, 01:00 Uhr
Matthias Konzok (BZ)Autor