Flutlicht-Duell der Regionalliga-Zwerge in Seligenporten

SV Seligenporten - TSV Buchbach (Fr 18:30)

Es ist das Dorfduell der Regionalliga Bayern. Während Buchbach über 3000 Einwohner hat, sind es in Seligenporten nicht mehr als 2000. Im Vergleich zu Städten wie den bayrischen Landeshauptstädten Augsburg, Bayreuth und München sind das natürlich nur Peanuts. Der TSV Buchbach spielt nunmehr die fünfte Saison hintereinander in der höchsten Amateurklasse Bayerns. Dank des Wiederaufstiegs der Klosterer gab es bereits in der Hinrunde die Neuauflage des Dorfduells. Dieses endete mit einem torlosem Remis. Zwei verlorene Punkte für den SVS, der damals durchaus auch drei Punkte aus Buchbach hätte entführen können.

Seit fünf Spielen ungschlagen

So liegen die Oberpfälzer zum jetzigen Zeitpunkt genau jene zwei Zähler hinter den Buchbachern auf dem Relegationsplatz 16. Jedoch haben die Mannen von Florian Schlicker und Serdal Gündogan noch die Nachholpartie im Passauer Westen gegen den SV Schalding-Heining in der Hinterhand. Der TSV um Trainerfuchs Anton Bobenstetter ist seit fünf Spielen ungeschlagen, aber auch seit vier Begegnungen sieglos. Die letzten vier Kräftemessen der Buchbacher gingen allesamt unentschieden aus.

Am vergangenen Wochenende war des TSV zu Gast bei der Clubreserve und Buchbach war der klare Außenseiter. Der Auftritt der Bobenstetter-Jungs war eine Achterbahnfahrt der Emotionen und vor allem eines: Beachtlich. Einen 0:2-Rückstand egalisierten die Buchbacher durch zwei Standardtore. Stephan Thee traf per Freistoß und Aleksandro Petrovic versenkte einen Strafstoß eiskalt im Nürnberger Kasten. Auch der folgende, erneute Rückstand brach den Willen der Gäste nicht, etwas Zählbares vom Valznerweiher mitzunehmen. Die Energieleistung und der aufopferungsvolle Kampfgeist wurden schließlich in der fünften Minute der Nachspielzeit belohnt, als erneut Petrovic zustach und den Lucky Punch perfekt machte.
Bobenstetter war nach der Partie sichtlich angetan von der erbrachten Leistung seines Teams: „Das war unser bestes Spiel des Jahres. Das gibt uns Zuversicht und wir werden weiter um den Klassenerhalt kämpfen“.

Zuversicht und Punkte sammeln konnte auch der SV Seligenporten, der sein Spiel gegen die SpVgg Bayern Hof mit 2:1 gewann. Dabei hatte man 80 Minuten alles im Griff, fing sich dann noch ein unnötiges Gegentor nach einer Standardsituation und musste am Ende gar noch um die so dringend benötigten Punkte zittern.
Sicherlich war da noch viel Luft nach oben. Die 60-minütige Überzahl nutzten die Klosterer nur bedingt und unzureichend. Bilanzmäßig tritt das drittschwächste Auswärtsteam beim drittschlechtesten Heimteam an. Des weiteren treffen mit dem SV Seligenporten und dem TSV Buchbach die unfairsten Teams der Regionalliga Bayern aufeinander. Zusammen mussten beide in der laufenden Saison elf Platzverweise hinnehmen. Das Hinspiel war jedoch äußerst fair geführt.

Zwei gefährliche Waffen

Doch die aktuelle Tabellenlage spiegelt die Klasse und Dichte des Buchbacher Kaders nur wenig wider. In der Hinrunde plagte die Oberbayern massives Verletzungspech. Zudem haben die Buchbacher einige drittligaerfahrene Akteure in ihren Reihen. Vor allem die Defensive ist gut besetzt. Star der Mannschaft ist der 29-jährige Aleksandro Petrovic. Der ehemalige Profi bei Dynamo Dresden traf in dieser Spielzeit bereits elfmal. Eine weitere Waffe der Buchbacher ist der Verteidiger Moritz Löffler.

Beim SV Seligenporten fehlen der Linksverteidiger Stanislaus Herzel und der zuletzt so formstarke Mittelfeldakteur Fabian Klose. Der Torschütze gegen Burghausen und Hof fehlt gelbgesperrt.
Gelänge der Elf von Trainergespann Schlicker/Gündogan ein Sieg, so ständen die Chancen nicht schlecht, den Abstand gegenüber dem Tabellendreizehnten FC Ingolstadt II auf lediglich einen Punkt zu verkürzen. Zudem würde man bei einem Sieg am TSV Buchbach vorbeiziehen. Die Devise für Freitagabend ist eindeutig. Verlieren ist tabu, um die Chance auf das Erreichen eines Nichtabstiegsplatzes zu wahren. Welcher der „Zwerge“ wird groß auftrumpfen?