Dabei sahen die Zuschauer einen sehr ausgeglichenen und von Taktik geprägten Finaltag. Lediglich eine von insgesamt fünf Partien wurde nicht durch ein Elfmeterschießen entschieden: Im Spiel um Platz drei setzte sich Besiktas Istanbul knapp mit 1:0 gegen Borussia Dortmund durch. Zuvor verloren die Schwarz-Gelben ihr Halbfinale gegen die Namenscousine aus Mönchengladbach. Die Ergebnisse machen offensichtlich, wie sehr die jungen Talente den Charly-Meyer-Pokal in ihren Händen haben wollten. Schließlich lag der Fokus der meisten Teilnehmer auf einer stabilen Defensive, bei der es galt, eigene Fehler zu vermeiden. Die konzentrierteste Leistung riefen am Ende die Salzburger ab, die nach Aussagen von Ex-Bundesligatrainer Bernd Krauss einen immensen Vorteil haben: "Im Unterschied zu den deutschen Teams, sammeln die österreichischen Spieler schon früh Erfahrungen im Männerfußball." Gemeint ist damit der FC Liefering, der als Farmteam von Red Bull in der zweiten österreichischen Bundesliga vermehrt auf die Jugend setzt.
"Jetzt wird erstmal über den Platz gesprintet, geduscht und dann gehts schon in den Flieger", meinte Letsch zur Siegesfeier. Statt den Erfolg aber mit dem namensgebenden Energydrink zu begießen, erlaubte der RB-Trainer seinen Spielern augenzwinkernd eine Flasche Orangenlimonade.
Trotz der Niederlage gingen derweil auch die Gladbacher zufrieden vom Feld. Vor dem Turnier wollte sich Trainer Arie van Lent an den Erfolgen seines Vorgängers messen lassen. Vor zwei jahren zog Horst Steffen ebenfalls ins Finale ein und verlor. "Nächstes mal sage ich lieber gleich, dass wir das Turnier gewinnen", meinte ein gut aufgelegter van Lent.