2024-05-10T08:19:16.237Z

Pokal
Durch ein Traumtor von Jascha Fiesel warf der FV Ravensburg Ulm aus dem Pokal. Felix Kästle
Durch ein Traumtor von Jascha Fiesel warf der FV Ravensburg Ulm aus dem Pokal. Felix Kästle
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Ravensburger Pokal-Monster schlagen wieder zu

FV bezwingt den Regionalligisten SSV Ulm 1846 mit 1:0 – Einzug ins Viertelfinale – Traumtor von Jascha Fiesel

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Ravensburg / sz - Der FV Ravensburg bleibt im Württembergischen Verbandspokal das Maß aller Dinge. Die Mannschaft von Wolfram Eitel hat am Samstag vor 1500 Zuschauern im Wiesental den eine Klasse höher angesiedelten Regionalligisten SSV Ulm mit 1:0 eliminiert und ist als Titelverteidiger erneut ins Viertelfinale des WFV-Pokals eingezogen. Ravensburg zeigte bei schwierigen Platzverhältnissen über 90 Minuten eine überragende kämpferische Leistung und spielte fast eine Halbzeit in Unterzahl. Das Tor des Tages machte Jascha Fiesel mit einem Sonntagsschuss in der 32. Minute.

"Es war ein verdienter Sieg nach einem sehr umkämpften Spiel und der krönende Abschluss eines überragenden Jahres", freute sich FV-Trainer Wolfram Eitel nach dem Spiel. "Wir haben Ravensburg nicht unterschätzt, heute hatte der FV den entscheidenden Moment, als Jascha Fiesel das Ding sensationell trifft", sagte Ulms Coach Stephan Baierl.

Eitel schickte seine Mannschaft im etwas defensiveren 4-1-4-1-System auf den Platz mit dem herausragenden Moritz Jeggle auf der Sechserposition und dem im Vorfeld etwas angeschlagenen Kapitän Steffen Wohlfarth als einzige Spitze. Der FV machte die Räume von Anfang an eng und ließ den Regionalligisten kaum zur Entfaltung kommen. Ulm nahm zwar das Heft in die Hand, außer ein paar Standards kam zunächst aber nichts dabei heraus. Die FV-Abwehrrecken um Sebastian Mähr und Philipp Altmann hatten im eigenen Strafraum die Lufthoheit.

In der 13. Minute spielte der FV schnell nach vorne, Wohlfarth und Harun Toprak kombinierten sich über links durch, aber die Flanke kam nicht an. Kurz darauf brachte der Ex-Ulmer Robert Henning den Ball von rechts zur Mitte, Jona Bonebergers Kopfball ging ganz knapp übers Tor. Ravensburg bekam das Spiel jetzt immer besser in den Griff. In der 18. Minute zischte ein Volleyschuss von Fiesel noch knapp über das Ulmer Tor.

Über einen Standard bekam Ulm seine erste Großchance: Fabian Gondorf brachte eine Ecke zur Mitte, Thomas Rathgeber schießt am linken Pfosten aber Daniel Hörtkorn klärt per Kopf auf der Linie (31.). Kurz darauf ging der FV in Führung: Jascha Fiesel schießt zunächst eine Ecke von rechts, den abgewehrten Ball legt Toprak blitzsauber zurück auf Fiesel, der den Ball von der rechten Strafraumkante mit viel Effet links oben im Ulmer Kasten versenkt, ein klasse Tor zum 1:0 für Ravensburg (32.). In der 42. Minute kam für Ulm Alper Bagceci aus kurzer Distanz zum Schuss aber Kevin Kraus im Ravensburger Tor rettete sauber per Fußabwehr.

Altmann muss runter

Mit einer Rauchbombe begrüßten die Ulmer Fans die zweite Halbzeit, kurz darauf kam der Schock für den FV: Philipp Altmann bekam nach einem absichtlichen Handspiel seine zweite Gelbe Karte und musste mit Gelb-Rot zum Duschen. Eitel beorderte den zweikampfstarken Jeggle ins Abwehrzentrum und brachte mit Sebastian Reiner einen frischen Mittelfeldmann für Harun Toprak. In der 58. Minute jubelten die Ravensburger zum zweiten Mal, Wohlfarth köpfte den Ball nach einer Henning-Ecke ins lange Eck, aber Schiedsrichter Yannick Eberhard entschied auf Abseits. Auf der anderen Seite zeigte SSV-Stürmer David Braig nach einer Rathgeber-Flanke einen spektakulären Fallrückzieher, der Ball sprang als Aufsetzer übers Tor. Ulms Coach Stephan Baierl brachte jetzt den Ex-Ravensburger Ndriqim Halili für Luca Graciotti. Ulm war mit einem Mann mehr klar spielbestimmend, die Abschlüsse waren aber zu unpräzise. Der eingewechselte Janik Michel traf in der 79. Minute den Pfosten des Ravensburger Tors, das war großes Glück für den FV.

Die Ravensburger kämpften bis zum Schluss wie die Löwen, Eitel brachte mit Luca Gruler, Rahman Soyudogru und Mashkour Gbadamassi weitere frische Kräfte. In der hektischen Schlussphase schnürten die Ulmer den FV noch mal ein, der Regionalligist fand aber nicht die spielerischen Mittel, um die kampfstarken Ravensburger nochmal in Verlegenheit zu bringen.

"Wir wussten, dass es ein schwieriges und intensives Spiel wird, es waren ein paar Momente, die das Spiel entschieden haben", sagte Baierl. Die äußeren bedingungen hätten kein Fußballspiel zugelassen, sondern nur Fußbakllkampf, er könne seiner Mannschaft da keinen Vorwurf machen, "wir haben alles investiert". Niederlagen tun weh, "aber ich verspreche, wir kommen trotzdem wieder", meinte Baierl, für dessen Team jetzt in der zweiten Pokalsaison in Folge in Ravensburg Endsation war.

Bei den Ravensburger Spielern, Funktionären und Fans war der Jubel riesig. Unter Trainer Wolfram Eitel hat der FV nun zum wiederholten Mal im Pokal eine höher klassige Mannschaft ausgeschaltet. Ulm war im aktuellen Wettbewerb das am besten platzierte Team (6. der Regionalliga). "Wie die juns heute unter den Rahmenbdingungen dieses Spiel angenommen haben, war ein Sinnbild für das ganze Pokaljahr, das war ein überragender Abschluss", sagte Eitel.

Aufrufe: 010.12.2016, 17:13 Uhr
Schw�bische Zeitung / Von Alexander TutschnerAutor