2024-05-14T11:23:26.213Z

Pokal
Grenzenloser Jubel: Die FV-Spieler tanzten nach dem Sieg mit Trainer Wolfram Eitel auf dem Spielfeld. Felix Kästle
Grenzenloser Jubel: Die FV-Spieler tanzten nach dem Sieg mit Trainer Wolfram Eitel auf dem Spielfeld. Felix Kästle
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Ravensburg nimmt wieder Kurs auf den DFB-Pokal

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Ravensburg / at - Der Pokalwettbewerb ist das Terrain des FV Ravensburg. Das zeigte sich wieder am Samstag, als die Mannschaft von Wolfram Eitel den Regionalligisten SSV Ulm mit 1:0 niederrang und zum dritten Mal in Folge ins Viertelfinale des WFV-Pokals einzog. Zweimal stand man zuletzt im Finale, das erste im Mai 2015 ging noch mit 1:2 gegen Reutlingen verloren. Das war gleichzeitig die letzte Pokalniederlage, die der FV kassierte. Ravensburg holte den Pott 2016 (5:2 gegen Bissingen im Finale) und ist jetzt seit eineinhalb Jahren ungeschlagen im Pokal. Chapeau den Pokal-Monstern!

Auch im laufenden Wettbewerb haben die Ravensburger jetzt wieder gute Karten. Unter den verbliebenen acht Teams gehört Ravensburg bereits zu den besten. Mit den Stuttgarter Kickers ist noch ein Regionalligist (derzeit Platz 14) dabei, dazu kommen aus der Oberliga Tabellenführer FSV 08 Bissingen (1.), die TSG Balingen (3.), der FV Ravensburg (4.) und der SSV Reutlingen (8.), aus der Verbandsliga der extrem starke Spitzenreiter SGV Freiberg (1.) und Normannia Gmünd (9.) sowie aus der Landesliga/Staffel II die Spfr Dorfmerkingen (1.). Das Viertelfinale wird aber erst Ende Januar ausgelost, die unterklassigen Vereine haben jeweils Heimrecht.

"Wir beweisen, dass wir den Fokus voll auf so ein wichtiges Spiel legen können", sagte der Sportliche Leiter des FV Peter Mörth. "Die Mannschaft hat enorme Qualität, enormen Willen, enormen Zusammenhalt und Charakter, das macht bei uns viel aus. Ich bin stolz auf die Jungs." Für den ganz besonderen Pokal-Moment sorgte gegen Ulm mal wieder Jascha Fiesel, der den FV bereits beim gewonnen Finale gegen Bissingen (5:2) im Mai mit einem fulminanten Freistoß auf die Siegerstraße gebracht hatte. Dieses Mal leitete er das Tor mit einer Ecke selbst ein. "Die war gar nicht so gut geschlagen", sagte Fiesel nach dem Spiel. Den abgewehrten Ball legte Harun Toprak wieder quer auf Fiesel und der hämmerte ihn unter die Latte. "Dass er so perfekt reinfliegt, war klasse – ein überragendes Gefühl, dass wir mit dem Tor 1:0 gewonnen haben."

Bitter war für den FV, dass mit Philipp Altmann ein ganz wichtiger Spieler bereits in der 48. Minute mit Gelb-Rot runtermusste. Altmann nahm auf der linken Abwehrseite reflexartig die Hand hoch, eine berechtigte Gelbe Karte und nicht gerade clever in der Situation. "Die zweite Gelbe war berechtigt, es war unnötig, aber ich komme da nicht mehr weg", sagte Altmann. "Ich habe draußen mitgelitten und bin sehr froh, dass die Jungs es so gut gemacht haben und jeden Ball geklärt haben."

Mit Ndriqim Halili kam ein früherer FV-Spieler mit dem SSV Ulm zurück nach Ravensburg. "Mich hat es natürlich gefreut, alle wieder zu sehen, das war schon etwas Besonderes für mich jetzt im anderen Trikot", sagte der 23-Jährige nach dem Spiel. Noch in der abgelaufenen Saison hatte Halili für Ravensburg im Mittelfeld gezaubert. Am Samstag wurde er in der 61. Minute eingewechselt, konnte das Blatt für Ulm aber auch nicht mehr wenden. "Wir haben uns viel vorgenommen, aber Kompliment an Ravensburg, die haben zu zehnt super gekämpft, die Platzverhältnisse kamen Ravensburg entgegen." Mit Robert Henning hatten die Ravensburger auch einen Ex-Ulmer in ihren Reihen. "Mich verbindet viel mit Ulm, mir tut’s für die Kollegen natürlich leid, aber mich freut es umso mehr, dass wir weiter gekommen sind", sagte Henning.

Mitten drin statt nur dabei war immer Daniel Hörtkorn, der sich im Mittelfeld permanent aufrieb und auch in Sachen Körpersprache und Auftreten immer wieder giftig dagegenhielt. "Wir haben Ulm letztes Jahr geschlagen, das wollten wir auch dieses Jahr wieder schaffen", sagte Hörtkorn, der zweimal mit dem Kopf auf der Linie rettete. "Es war enorm, was wir läuferisch abgerufen haben." Man habe ganz klar ein Ziel vor Augen: "Wir wollen wieder in den DFB-Pokal", sagte Hörtkorn, "wir wollen daher jede Mannschaft schlagen."

Aufrufe: 012.12.2016, 17:30 Uhr
Schw�bische Zeitung / Von Alexander TutschnerAutor