Ratlose Spatzen

Es ist keine Schande, beim Tabellenführer zu verlieren. Aber man muss keine Hilfestellung leisten. In der 10. Minute war die Ulmer Abwehr nicht energisch genug und gestattete Mannheims Nicolas Hebisch, den Ball über Torwart Holger Betz ins Netz zu lupfen. Danach waren die Gäste meistens damit beschäftigt, ihr Tor zu verteidigen. Was in der 44. Minute erneut nicht funktionierte. Gianluca Korte war zur Stelle und köpfte zum 2:0 ein.

Nach der Pause wurden die Spatzen stärker, inszenierten nun ihrerseits auch gute Angriffe. Der Lohn: Der von seiner Verletzung genesene und bei Halbzeit für Richie Halili eingewechselte David Braig erzielte den Anschlusstreffer (60.) und die Ulmer witterten Morgenluft, zumal die Abwehr der Nordbadener nicht immer sicher stand. In der 67. Minute beraubte sich das Team von Trainer Stephan Baierl dann aber selbst aller Hoffnung. Volkan Celiktas griff, nachdem er im eigenen Strafraum attackiert worden war, mit den Händen zum Ball. Doch Schiedsrichter Luca Schlosser aus Stahlhofen pfiff nicht etwa Freistoß für Ulm, sondern Handelfmeter für Mannheim. Jannik Sommer verwandelte diesen zum 3:1 und die Partie war gelaufen.

"Wenn man beim Tabellenführer spielt, darf man dem keine Tore schenken", ärgerte sich Stephan Baierl. "Wir haben eigentlich gut gegengehalten und waren nach Braigs 1:2 am Drücker. Vielleicht hätten wir noch eine Chance nutzen können. Aber das dritte Mannheimer Tor war für uns der Genickbruch." Am Ende brachten die Waldhofer den Sieg vor 5318 Zuschauern nach Hause, obwohl sie "nicht so dominant waren", wie der Ulmer Trainer berichtete. "Aber", so Baierl, "die Mannheimer haben schon eine super Mannschaft."

Volkan Celiktas sah am Samstag seine fünfte Gelbe Karte, muss also in der nächsten Partie gegen Elversberg pausieren. Dabei ist dafür wieder Florian Krebs nach seiner zweiwöchigen Rotsperre. Außerdem hofft Baierl, dass Pierre Fassnacht und Alper Bagceci dann wieder fit fürs Spiel sind.