Raphael Baumann sorgt im Strafraum für Alarm

In Ordnung ging für Trainer Maxhun Haxhija die erste Niederlage des SV Kirchzarten im Kalenderjahr 2016. „Wir haben die erste Halbzeit total verschlafen“, sagte Haxhija nach dem 1:2 des Aufsteigers beim FV Lörrach-Brombach. Nicht in Ordnung ging für Haxhija das Verhalten von Lörracher Akteuren während des Spiels: „Das Fairplay wurde mit Füßen getreten“, stellte der SVK-Trainer leicht angesäuert fest. Vor dem 0:1 lag ein Kirchzartener Spieler verletzt am Boden, die Gastgeber hätten jedoch weitergespielt. Als die Dreisamtäler in der zweiten Halbzeit den Ball bei einer ähnlichen Situation ins Aus beförderten, habe ihn Lörrach anschließend nicht wieder zurückgepasst. „Schade“, bemerkte Haxhija, der eine verbale Auseinandersetzung nach Abpfiff nicht hochspielen wollte: „Da sind zwei, drei Wörter mit Zuschauern gefallen, von Rangelei kann nicht die Rede sein.“ Im Spiel sei das Fehlen der Offensivkräfte Julian Sutter, Nino Tumminaro, Larglind Rama und Kevin Faller spürbar gewesen. Um zehn Minuten vor Schluss einen letzten Impuls zu setzen, wurde Torhüter Raphael Baumann zum Feldspieler umfunktioniert. „Er geht dort hin, wo es weht tut, und sorgt mit seiner Kopfballstärke im gegnerischen Strafraum gleich für Alarm“, schildert Haxhija die Vorzüge des vom FC Denzlingen gekommenen Keepers.

Raphael Baumann legte zehn Minuten vor dem Ende die Torhüter-Kluft ab und streifte den Feldspieler-Dress über. | Foto: Grant Hubbs

Gut möglich, dass Baumann in dieser Runde noch mehr Ausflüge in entlegene Gebiete des Rasenrechtecks unternehmen darf. „In der Vorbereitung hat er drei, vier mal getroffen“, weiß Haxhija. Raphael Baumann trägt zwar den gleichen Nachnamen wie der Hoffenheimer Keeper Oliver Baumann, ist aber nicht mit ihm verwandt – im Gegensatz zum Kirchzartener Verteidiger Sebastian Baumann, den Bruder des aus Breisach stammenden Bundesliga-Profis.