"Wir sind auf einem guten Weg, aber wir dürfen jetzt nicht nachlassen", sagte PSV-Trainer Roger Rütter, der trotz des Erfolgs genügend Szenen sah, um sich aufzuregen. Dabei hätte der Treffer zum 1:0, der Sebastian Eisenstein mit dem ersten Angriff nach nicht einmal zwei Minuten gelang, die Nerven aller Beteiligten eigentlich beruhigen müssen. Doch Keeper Sebastian Kaiser wartete nach einem Rückpass völlig unnötig so lange mit dem Abspiel, bis er von Yanik van de Sand bedrängt wurde, den Ball verlor und foulte. Hilal Ali Khan verwandelte den Strafstoß zum 1:1 (10.). "Wir sind uns zu schade, um zu klären. Das war nicht die einzige Szene dieser Art. So einen Ball haue ich ins Seitenaus und fertig", ärgerte sich der Weseler Übungsleiter.
Dass Sebastian Kaiser, der nach der Saison zum SV Hönnepel-Niedermörmter II wechselt, seine Qualitäten auf der Linie hat, bewies er, als er den PSV beim Drehschuss von Yanik van de Sand reaktionsschnell vor dem Rückstand bewahrte (21.). Auf der anderen Seite sah der Unparteiische zum Unmut der Gäste zwei elfmeterreife Szenen. Beide Mal lag Necati Güclü am Boden. Beide Male schnappte er sich den Ball. Und beide Male traf er vom Punkt aus zum 2:1 (23.) und 3:1 (31.). Der PSV-Angreifer wurde zwischen diesen Szenen sogar ein drittes Mal im Strafraum geschubst, fiel aber zu theatralisch und sah wegen einer vermeintlichen Schwalbe die Gelbe Karte. Kurz vor der Pause verpasste Güclü die vorzeitige Entscheidung, als er den völlig freien Eisenstein ignorierte und selbst scheiterte (42.).
Nach dem Seitenwechsel hielt der Gastgeber den Gegner vor rund 150 Zuschauern weitestgehend vom eigenen Tor fern, agierte bei seinen Kontermöglichkeiten aber nicht konsequent genug. Die Ausnahme gab es in der 72. Minute, als Güclü vorbildlich den Ball erkämpfte und schnell zu Eisenstein weiterleitete, der auf 4:1 erhöhte. Der eingewechselte Mike Ratkowski verkürzte eine Minute vor dem Ende aus kurzer Distanz noch auf 2:4 - der verdiente Erfolg des PSV geriet jedoch nicht mehr in Gefahr.
Äußerst unerfreulich verlief der Nachmittag für Christopher Abel, der sich alle Außenbänder des linken Fußgelenkes (19.) riss. Abel musste mit dem Krankenwagen abgeholt werden, war am Ende aber wieder auf der Anlage. "Am Dienstag wird entschieden, wie das behandelt wird", sagte der Außenverteidiger, für den die Saison schon beendet ist.