2024-05-10T08:19:16.237Z

Allgemeines

PSV-Coach Rütter: "Das Team hängt durch"

Scheidender Coach will im Winter schauen, ob er die Notbremse ziehen muss

Verlinkte Inhalte

Für den PSV Wesel ist in der Landesliga erst einmal nur Abstiegskampf angesagt. Trainer Roger Rütter, der am Saisonende aufhört, nimmt seine Spieler in die Pflicht. Er hinterfragt aber auch die eigene Arbeit.
Die Lage ist zu einem relativ frühen Zeitpunkt der Saison schon reichlich angespannt beim PSV Wesel. Der Landesligist hat sechs seiner ersten acht Pflichtspiele, davon zwei in Pokalwettbewerben, verloren und dabei fünf Mal vier Gegentreffer kassiert. In der Meisterschaft ist erst einmal wieder Abstiegskampf für den Drittletzten (sechs Punkte) angesagt, der nach dem sportlich bitteren Jahr in der Oberliga eine Klasse tiefer auf erfolgreichere Zeiten gehofft hatte. Die bleiben aus, weil die Mannschaft in einem Punkt erstaunliche Konstanz zeigt. Sie wirft sich in schöner Regelmäßigkeit durch Fehler selbst aus der Bahn und lässt in der Offensive die nötige Kaltschnäuzigkeit vermissen.

Diese Mängel muss Trainer Roger Rütter seit Monaten fast schon gebetsmühlenartig anführen, wenn sein Personal mal wieder als Verlierer vom Platz gegangen ist. Beim Coach, der in seiner letzten Saison beim PSV auf der Bank sitzt, sorgen die sich ständig wiederholenden Fehler dafür, dass er die eigene Arbeit hinterfragt. "Ich mache mir schon Gedanken, ob es vielleicht an mir liegt, dass es bei uns nicht läuft. Dieses Thema habe ich in dieser Woche auch bei der Mannschaft angesprochen", sagt Rütter. Die Vertrauensfrage hat er in diesem Zusammenhang zwar nicht gestellt. Doch Rütter machte deutlich, dass er nicht an seinem Stuhl kleben würde. "Wir müssen sehen, wo wir bis zur Winterpause stehen. Wenn wir dann auf einem Abstiegsplatz liegen, muss ich mir sicherlich die Frage stellen, ob ich noch der richtige Mann bin oder es vielleicht besser wäre, die Notbremse zu ziehen", sagt Rütter.

Noch ist er aber guter Dinge, die Sache beim PSV, bei dem er seit fast zwei Jahrzehnten von den F-Junioren bis hinauf zur ersten Mannschaft alle Teams betreut hat, zu einem vernünftigen Abschluss bringen zu können. "Das wünsche ich mir und die Mannschaft sich wahrscheinlich auch", sagt der Coach, der seine Kicker in der Partie am Sonntag beim Tabellenneunten Sportfreunde Niederwenigern (sieben Punkte) in die Pflicht nimmt. "Jetzt ist die Mannschaft gefragt. Sie muss jetzt zeigen, dass sie Charakter hat, nachdem sie in den letzten Spielen in alte Muster zurückgefallen ist."

Das 2:4 am vergangenen Sonntag in der Heimpartie gegen die Spvg Schonnebeck passte ins Raster. Der PSV geriet früh auf die Verliererstraße. Er lag nach 27 Minuten nach diversen Patzern mit 0:3 zurück. "Wir konnten das Spiel da schon abhaken. Da bringt es nichts, wenn in der restlichen Stunde der Kampfgeist dann stimmt", sagt Rütter und fügt hinzu: "Das Team hängt durch.".

Das liegt für ihn auch daran, dass in David Mittelstädt (Kreuzbandriss), Christopher Abel (Muskelbündelriss) und Dennis Sengbusch derzeit Akteure fehlen, die auf dem Platz auch einmal Zeichen setzen können. Dabei ist weiter unklar, wie lange der Landesligist noch auf Sengbusch verzichten muss, den seit geraumer Zeit Kniebeschwerden plagen. Das verletzte Knie wurde am Donnerstag erneut untersucht. Die Diagnose steht noch aus.

Aufrufe: 04.10.2014, 09:30 Uhr
Rheinische Post / Joachim SchwenkAutor