Presseempfang beim Rekordmeister

Der 28-malige Luxemburger Meister Jeunesse Esch empfing heute Abend Vertreter der heimischen Sportpresse. Dabei wurden die allgemeineren Ziele des Clubs erörtert, zu denen eine gewisse Anzahl an Maßnahmen gehören, um die Attraktivität des Vereins wieder zu erhöhen und dadurch wieder mehr Zuschauer im Stadion empfangen zu können.

Neben einer flexibleren Preisgestaltung im Ticketing und den Auftritten auf verschiedenen Kanälen im Internet und im Fernsehen, die bei den Fans gut ankommen, soll auch die Identifikation mit der Mannschaft wieder erhöht werden. Dies soll vorrangig durch das Integrieren von eigenen Jugendspielern in die 1.Mannschaft geschehen. Als gelungenes Beispiel wurde hier Nationalspieler Ricky Delgado erwähnt, dessen Karriereverlauf seit Anfang dieser Saison steil nach oben zeigt.

Diese Politik soll auch dazu beitragen, das finanzielle Gleichgewicht im Club zu erhalten, dies umso mehr, da der Verein gegenüber anderen Topclubs nicht auf einen Mäzen zurückgreifen kann, falls die Einnahmen-Ausgaben-Rechnung einmal nicht aufgehen sollte.

Als gebranntes Kind bezeichnete sich der Verein ein weiteres Mal in Bezug auf die 125.000 € Ausbildungsentschädigungen, zu deren Zahlung man durch die FIFA verurteilt wurde. Aufgrund dieser Erfahrung würde man es sich in Zukunft sehr gut überlegen, noch Spieler aus dem Ausland zu verpflichten, insbesondere wenn deren bisheriger Karriereverlauf unklar sei.

Die erste Mannschaft ist laut Aussagen von Trainer Carlo Weis im Soll, doch man will sich noch um einen Tabellenplatz verbessern um den europäischen Wettbewerb zu erreichen. Bislang wurden im Winter keine Transfers getätigt, dies da man nicht in Aktionismus verfallen möchte. Falls sich bis zum 1.Februar noch der richtige Mann finden sollte, würde man aber noch auf dem Transfermarkt aktiv. Vier Spieler rücken dagegen aus den Junioren bzw. aus der 2.Mannschaft in den A-Kader. Es sind dies Brandon Soares-Rosa, Milko Todorovic, Yann Cantarelli sowie Thibaut Westermann.

Vereinspräsident Cazarro übte in diesem Zusammenhang scharfe Kritik an Spielervermittlern, die trotz beträchtlicher Provisionen oft ihren Aufgaben und Pflichten gegenüber ihren Schützlingen nicht nachkämen und Spieler sich selbst überlassen würden. Am Ende müsse sogar der Verein diese Verantwortungen übernehmen. Außerdem sollte die Frage erlaubt sein, ob in einem kleinen Land wie Luxemburg überhaupt Spielervermittler gebraucht würden, es sei denn, diese wollten einem Spieler den Weg zu einem ausländischen Proficlub ebnen.