2024-05-17T14:19:24.476Z

Ligabericht
Bangen und Hoffen für Andy Schwarz (li.) und Bartosz Barandowski: Beide verletzten sich am Samstag schwer im Uckermark-Derby. Foto: SCP-gh
Bangen und Hoffen für Andy Schwarz (li.) und Bartosz Barandowski: Beide verletzten sich am Samstag schwer im Uckermark-Derby. Foto: SCP-gh

Prenzlau bezahlt den Derbysieg und die Tabellenführung teuer

Gegen den Angermünder FC dominierte der neue Landesklasse-Spitzenreiter Blau-Weiß erst in der letzten Stunde, bezahlte die weiterhin blütenreine Heimweste aber mit zwei bösen Verletzungen

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Der SC Blau-Weiß Energie Prenzlau hat mit dem Erfolg im Uckermark-Derby gegen den Angermünder FC die Tabellenführung der Landesklasse Nord erobert. Die Gastgeber bezahlten den Sieg aber teuer mit zwei schweren Verletzungen in der Schlussphase.
Die nunmehr sechste Heimpartie des SC Blau-Weiß Energie aus Prenzlau lief aus heimischer Sicht ähnlich schleppend an, wie das Duell noch eine Woche zuvor beim Schönower SV. Die Gäste vom Angermünder FC hingegen stabilisierten sich früh und drückten auf die gefährliche Zone vor dem Kasten von Prenzlaus Torwart-Routinier Marcin Markiewicz. Dank teils katastrophaler Abschlussschwächen aber blieb die Sturm- und Drangphase der Gäste zumindest numerisch folgenlos. Die zum zehnten Mal im elften Ligaspiel dieser Saison durch die Trainer Heiko Stäck und Jörg Scharein veränderte SC-Startelf tat sich zunächst schwer. Abwehrchef und Innenverteidiger Michael Kraft und seine Viererkette bewahrten ihr Team aber vor einem Rückstand in Halbzeit eins. Offenbar noch aus der Vorwoche hatte sich hingegen Prenzlaus bester Torjäger, Bartosz Barandowski, „seine“ 36. Spielminute gemerkt: zunächst schickte Regisseur Robert Sikorski auf der rechten Seite den pfeilschnellen Jacob Kaiser auf die Reise. Dessen Pass zurück in die Mitte parierte SC-Kapitän Stephan Bethke in der Drehung perfekt und legte für Barandowski auf. Mit einem ebenso eiskalten, wie herrlichen Schlenzer ins lange rechte Eck markierte der Prenzlauer bereits seinen 13. Ligatreffer und zog an der Spitze der Torschützenliste dieser Landesklasse-Saison mit AFC-Stürmer John Singert (der an diesem Nachmittag nicht traf) gleich. Die Energie-Elf führte also nach gut einer halben Stunde (1:0, 36.), was die FC-Akteure zum Öffnen ihrer auf Konter angelegten Defensivformation nötigte. Dennoch blieb es bei dieser „gefährlichen“ Führung bis zur Pause, die Platzherren aber fanden nach und nach besser ins Spiel.

Kaum lief die Partie wieder – beide Teams hatten nicht gewechselt – da tobte über links erneut Prenzlaus Bartosz Barandowski in den Angermünder Sechzehner und setzte zum Passspiel an, woran ihn Oliver Boche allerdings tatkräftig hinderte. Foulspiel beschied Referee Jan Meissner aus Oranienburg und zeigte prompt auf den Punkt. Energie-Spezialist Michael Kraft ließ sich die Chance nicht entgehen und verwandelte den fälligen Foulelfmeter sicher zum vorentscheidenden 2:0 (53.). Der überhaupt allererste Strafstoß in dieser Liga-Saison für die Blau-Weißen war gleichzeitig das erste Liga-Tor für Michael Kraft. Engagiert, aber ohne Zählbares ging es zunächst weiter, zumindest in Bezug auf die Anzeigetafel. Als diese dann aber nach gut einer Stunde auf Minute 62 tickte, machte Robert Sikorski „den Sack zu“: eigentlich galt der Prenzlauer Angriff zunächst als bereits abgewehrt, ehe er den aufgerückten „Sechser“ im Rückraum erreichte. Der 38-Jährige ließ mit einer Körpertäuschung gleich zwei AFC-Verteidiger „aussteigen“ und verwandelte aus 14 Metern wieder eiskalt – 3:0 (62.), nach einer Stunde waren alle Weichen gestellt. Als die Stadionuhr aber lediglich sechs Minuten weitertickte, erschraken plötzlich alle im Prenzlauer Kader, auf ihrer Bank und auch im engagierten heimischen Publikum: Bartosz Barandowski musste ohne Einwirkung des Gegners kräftig angeschlagen vom Feld, wurde sofort in ärztliche Obhut gebracht und durch Jeromé Schulz ersetzt (68.). Am Abend ergab sich der Verdacht auf eine schwere Knieverletzung des 27-Jährigen. Noch schlimmer erwischte es wohl Prenzlaus Außenverteidiger Andy Schwarz, der in der 75. Minute ebenso mit dem Verdacht auf eine heftige Knieverletzung vom Platz musste. Ihn ersetzte Thomas Iwanek (75.). Wir wünschen beiden Athleten beste und alsbaldige Genesung! Auch AFC-Trainer Thomas Bönisch tauschte in dieser Phase kräftig durch, genutzt aber hat es nichts mehr. Prenzlau bleibt daheim im Uckerstadion weiterhin verlustpunktfrei und eroberte sich mit diesem Sieg die Tabellenspitze in der Landesklasse-Nord zurück. Zeitgleich nämlich patzte Ligaprimus Birkenwerder beim 3:1 in Ahrensfelde und auch Verfolger Eintracht Wandlitz musste sich beim Aufsteiger in Pinnow mit 1:0 ergeben.

Am kommenden Samstag darf die Stäck-Elf im Viertelfinale des Lübzer Kreispokals zur „Zweiten“ des FC 02 nach Schwedt reisen (Anstoß: 13 Uhr), ehe die SC-Busse am 21. November zum nunmehr Vorletzten nach Finow rollen (12. Spieltag, Anstoß ebenso um 13 Uhr). Das nächste und mit Spannung erwartete Heimspiel folgt am 28. November, dann ist der SV Blau-Weiß aus Gartz als derzeit Vierter der Tabelle am 13. Spieltag der Widersacher im Uckerstadion (Anstoß 13 Uhr).

Aufrufe: 09.11.2015, 10:16 Uhr
Nico HannemannAutor