2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
Jubel, Meister-Shirts und Spaßgetränke: Die Fußballer des TSV Schott feiern Titel und Oberliga-Aufstieg. Foto: hbz/Harry Braun
Jubel, Meister-Shirts und Spaßgetränke: Die Fußballer des TSV Schott feiern Titel und Oberliga-Aufstieg. Foto: hbz/Harry Braun

Polonaise übers Schott-Gelände

TSV-Fußballer machen mit 3:0 über Ludwigshafener SC Meisterschaft und Aufstieg perfekt

MAINZ.Er lässt es mit sich machen. Ali Cakici, ehemaliger, hoch dekorierter Ringer, hätte es wohl nicht schwer gehabt, sich aus der Umklammerung von Thorsten Kleber zu befreien, während Marco Senftleben mit der sprudelnden Sektflasche angelaufen kommt. Doch diesmal ist auch für den eigentlich anti-alkoholisch lebenden Fußball-Trainer ein Ausnahmetag: Erstmals in der Vereinsgeschichte ist der TSV Schott Mainz in die Oberliga aufgestiegen. Nach einem 3:0 (2:0)-Sieg gegen den Ludwigshafener SC ist dem Glaswerk-Klub der erste Verbandsliga-Rang vier Runden vor Saisonende nicht mehr zu nehmen. Markus Kreuz (33., Zuspiel Preston Zimmerman), Zimmerman (34., Christian Kunert) und Kunert (60., Can Cemil Özer) schossen den ungefährdeten Erfolg gegen tapfere, aber chancenlose Gäste heraus.

„Das ist jetzt mein dritter Aufstieg“, erzählt Ex-Profi Nils Döring, „das Besondere an diesem ist die Top-Gemeinschaft, wirklich keiner stellt sich in den Vordergrund.“ Dokumentiert wird dies von den „Schmitti“-Rufen der Spieler: Schott-Urgestein Markus Schmitt, nur am ersten Spieltag im Einsatz, soll unbedingt mit aufs Meisterbild. „Wir haben uns immer nur auf uns konzentriert und uns nie von unserem Weg abbringen lassen“, betont Linksaußen Zimmerman. „Das ist eine charakterlich unglaublich starke Truppe“, findet Edelreservist Adem Kaya, der den Klub verlassen wird, „nachdem wir letztes Jahr knapp gegen Waldalgesheim gescheitert waren, sind wir noch weiter zusammengerückt. Es macht mich froh, Teil dieser Mannschaft zu sein.“ Abteilungsleiter Fahrettin Sarac blickt später mit glänzenden Augen am Meister-Buffet zurück: „2008 haben wir beschlossen, Gas zu geben. Es ging in der Kreisliga los, jetzt kommen wir in die Oberliga. Wahnsinn.“

Dass die Saison mit der kurzfristig geplatzten Verpflichtung von Marco Rose, dessen Assistent Cakici ursprünglich werden sollte, denkbar ungünstig begann, ist längst kein Thema mehr. „Marco ist ja ein ähnlicher Typ, wir sind beide kurios in unserer Art und Weise“, grinst Cakici, der dem TSV auch in der kommenden Saison erhalten bleibt - auch wenn noch nicht alle Details geklärt sind. „Ali hat seine große Kompetenz bewiesen und einen tollen Job gemacht“, betont Manager Salvatore Ruggiero, während die Spieler-Polonaise über das Vereinsgelände zieht.
Drei externe Neuzugänge soll es geben, in diesen Tagen steht die Verpflichtung von Stürmer Lukas Danielewski, ehemals SV Gonsenheim und aktuell 23-facher Torschütze in der Gruppenliga Wiesbaden für den FC Bierstadt, an. Und völlig außer Frage steht, dass auch Benno Graci weiter mit dabei sein wird: Der Co-Trainer hält dem TSV seit der Bezirksklasse die Treue und musste bisher immer auf fremden Plätzen feiern. „Es ist mein erster Aufstieg daheim“, erklärt Graci, „und es muss ja nicht der letzte sein.“

TSV Schott Mainz: Manthe - Günes (62. Kaya), Simic (81. Kleber), Döring, Schlosser - Senftleben, Hertlein - Kunert (71. Zaucker), Kreuz, Zimmerman - Özer.

Aufrufe: 04.5.2014, 21:10 Uhr
Torben SchröderAutor