2024-04-25T14:35:39.956Z

Allgemeines
Als Spieler bejubelte Jago Maric mit dem FC 08 Villingen drei Pokalsiege, zuletzt 2009. | Archivfoto: Patrick Seeger
Als Spieler bejubelte Jago Maric mit dem FC 08 Villingen drei Pokalsiege, zuletzt 2009. | Archivfoto: Patrick Seeger

Pokalfinale: SV Oberachern trifft auf den FC 08 Villingen

Am Samstagmittag überträgt die ARD das südbadische Pokal-Finale SV Oberachern - FC Villingen

Verlinkte Inhalte

Am Samstag ist es soweit, der SV Oberachern trifft im SBFV-Rothaus-Pokalfinale auf den FC 08 Villingen. Es geht nicht nur um den Einzug in den DFB-Pokal, erstmals überträgt die ARD live.
Endlich mal kicken keine Millionäre – und das Fernsehen überträgt trotzdem. Am Samstag findet bundesweit erstmals der sogenannte Finaltag der Amateure statt, bei dem die Fußball-Landesverbände ihre Pokalsieger küren, die dann in der Saison 2016/17 am DFB-Pokal teilnehmen dürfen. So wird am Samstag (12.30 Uhr) auch das Finale im Südbadischen Verbandspokal zwischen dem Oberligisten SV Oberachern und dem Oberliga-Absteiger FC 08 Villingen, zu dem im Offenburger Karl-Heitz-Stadion etwa 2500 Zuschauer erwartet werden, von der ARD übertragen. Und zwar in einer Dreierkonferenz – zusammen mit den Endspielen der Verbände Baden und Württemberg. Weitere Finalpartien – aus anderen Landesverbänden – gibt’s bei diesem Pilotprojekt dann in Konferenzschaltungen um 14.30 Uhr und um 17 Uhr zu sehen.

Nicht nur die TV-Präsenz wird die Kicker anspornen, sondern auch die Aussicht, bei einem Finalsieg in der kommenden Saison am DFB-Pokal teilnehmen und auf ein ganz großes Los wie Bayern München oder Borussia Dortmund hoffen zu dürfen. Und natürlich ist das Geld ein Anreiz. Denn etwa 130000 Euro erhält jeder der 64 Erstrunden-Teilnehmer am DFB-Pokal aus den Cup-Vermarktungserlösen des größten Sportfachverbandes der Welt, dem Deutschen Fußball-Bund (DFB).

Das hört sich für Amateurvereine nach sehr viel Geld an, aber es schrumpft dann doch schnell. Zum einen führen Sicherheitsauflagen des DFB zu einer Minderung der Summe. Zum anderen sind 20 Prozent (also etwa 26000 Euro) an den Südbadischen Fußballverband abzutreten, der dieses Geld nach einem bestimmten Schlüssel unter allen Klubs verteilt, „die mindestens die zweite Runde im Südbadischen Vereinspokal erreicht haben“, wie Siegbert Lipps erwähnt, der Geschäftsführer des Südbadischen Fußball-Verbandes (SBFV).

Bei einem Pressegespräch in Freiburg war das Geld dann auch Thema. Vor allem für den südbadischen Rekord-Pokalsieger FC Villingen (sieben Titel bei elf Endspiel-Teilnahmen). „Der Titel und damit das DFB-Pokal-Geld wären für uns enorm wichtig“, sagt der Geschäftsführenden Vorstand des Klubs, Gaetano Cristilli. Nach zehn Jahren in der Oberliga trifft der Abstieg den FC 08 so hart wie manch einen Zugereisten die langen Winter im Schwarzwald. Trainer Jago Maric (37) will seinen Kickern dennoch vermitteln, „wie schön Pokal-Endspiele sind“. Er holte mit dem Traditionsklub aus der Doppelstadt bei vier Endspiel-Teilnahmen drei Mal den Titel, zuletzt 2009. Die Villinger entthronten im Halbfinale des laufenden Wettbewerbs den höherklassigen Regionalligisten und Pokalverteidiger Bahlinger SC (1:0).

Endspielgegner SV Oberachern, der bisher nur einmal im Finale stand (1996 gab’s ein 1:5 gegen den FV Donaueschingen), hatte sich im Semifinale beim Landesligisten FSV Altdorf 3:1 durchgesetzt. Sein Team kam ausschließlich mit Auswärtserfolgen ins Endspiel. „Und die Partie in Offenburg ist ja auch ein Auswärtsspiel“, sagt Leberer schmunzelnd, der 1996 als Spieler dabei gewesen ist. SVO-Kapitän Sinan Gülsoy sagt, was jeder denkt: „Wir sind heiß – und aufgeregt.“ Und leichter Favorit: Denn die Punktspiele in der Oberliga entschied der Aufsteiger und Tabellensiebte SV Oberachern gegen den Tabellen-16. und Absteiger FC Villingen mit 4:1 und 4:2 für sich.
Aufrufe: 026.5.2016, 22:33 Uhr
Georg Gulde (BZ)Autor