2024-05-02T16:12:49.858Z

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Foto: Moschkon
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Pleuler vermisst Perspektive

Ex-Profi verlässt den FC 07 Albstadt am Saisonende

Markus Pleuler verlässt den Albstädter Fußball-Verbandsligisten am Saisonende. „Ich will in meiner Trainerkarriere weiter vorankommen“, sagt der Ex-Profi, „beim FC 07 ist das nicht möglich.“

Albstadt. Die Entscheidung kommt nicht überraschend, schon zu Saisonbeginn verfolgten der frühere Bundesliga-Spieler und die FC 07-Verantwortlichen ganz unterschiedliche Ziele. Während Pleuler die obere Tabellenhälfte anvisierte, hielt sich die Vereinsführung um Uwe Baur im Postulieren ehrgeiziger Ziele zurück. Wohl auch aufgrund der begrenzten finanziellen Mittel der Blau-Weißen. „Wir wollen schuldenfrei bleiben“, erklären der Vorstandssprecher Uwe Baur und Sportkoordinator Joachim Linder unisono. „Das akzeptiere ich natürlich“, betont Pleuler, der bereits im vergangenen November seinen Abschied angekündigt hatte. „Nicht aufgrund der Niederlagenserie“, sagt der Ex-Ulmer, „ich habe lediglich die entscheidenden Personen aufgefordert, sich nach einem Nachfolger umzuschauen.“


Nun die endgültige Entscheidung. „Ich habe den Verein darüber informiert, dass ich im Sommer definitiv gehe“, so Pleuler weiter, der mit zwei Klubs über ein mögliches Engagement verhandelt. Er wisse noch nicht, was er mache, versichert der 44-Jährige, „wichtig ist für mich allein die Perspektive.“ Die hat dem früheren Mittelfeldspieler, der mit dem damals drittklassigen SSV Ulm den Durchmarsch in die Bundesliga schaffte, beim FC 07 gefehlt. „Ich habe hier in den vergangenen Jahren etwas entwickelt“, blickt Pleuler zurück, „jetzt will ich weiterkommen.“


Trotz des Abschieds verfolgt der (Noch-)Albstädter ehrgeizige Ziele. „Mein Blick geht nach oben“, sagt Pleuler, der nach der Negativserie vor der Winterpause nun auf die Trendwende drängt. „Das wird nicht einfach“, weiß der Trainer des Tabellenachten. Denn der Auftakt der Blau-Weißen gegen die Neckarsulmer Sport-Union am Samstag (15 Uhr, Albstadion) sowie beim 1. FC Normannia Gmünd (21. März, 14.30 Uhr) hat es in sich. Trotz besserer personeller Alternativen. „Wir haben mit einem kleinen Kader eine sensationelle Vorrunde gespielt“, meint der Ex-Profi, „jetzt habe ich 18 Spieler zur Verfügung. Das ist eine ganz andere Welt.“ Im Trainingslager in Oberstdorf hat Marc Kleiner nach seinem Kreuzbandriss wieder mit der Mannschaft trainiert, zudem wechselte Lars Eschment (Gauselfingen) zu den Blau-Weißen. „Wir haben nun auch im Training mehr Möglichkeiten, auch die Drucksituation auf die Spieler ist durch die Konkurrenz größer“, ist Pleuler zuversichtlich, „dass wir eine erfolgreiche Rückrunde spielen.“


Noch liegen die Albstädter in Schlagdistanz zur erweiterten Spitzengruppe – und haben ein komfortables Polster auf die Abstiegsplätze. „Uns trennen neun Punkte vom Tabellen-13.“, sagt der Albstädter Kommandogeber, „da darf nichts mehr passieren.“ Vielmehr will Pleuler oben angreifen, „denn wir haben die Klasse dazu.“ Entscheidend: der Auftakt im März mit den beiden Heimspielen gegen Neckarsulm und den abstiegsbedrohten VfL Nagold (28. März, 15 Uhr, Albstadion). Ob allerdings 
am kommenden Samstag in Albstadt gespielt werden kann, ist offen. „Wir müssen abwarten“, ist der FC 07-Coach nicht allzu optimistisch, „die Platzverhältnisse sind in Albstadt nach dem langen Winter immer etwas schwierig.“


Und nicht nur die: Auch die Suche nach einem Pleuler-Nachfolger gestaltet sich schwierig. Die Albstädter haben bereits erste Gespräche mit potenziellen Kandidaten geführten – und wollen zeitnah einen neuen Trainer präsentieren, zumal es auch im Kader des Verbandsligisten einige markante Veränderungen gibt. Neben Kapitän Thomas Essigbeck wird auch Routinier Stefan Bach die Blau-Weißen im Sommer verlassen. Essigbeck, in der laufenden Saison bereits Assistent von Pleuler, trainiert künftig einen ambitionierten Zollern-Bezirksligisten. Auch Bach hat bereits einen neuen, klassentieferen Klub gefunden. Wackelkandidaten sind Torjäger Pietro Fiorenza und Salih Gencer sowie studienbedingt Andreas Hotz.

ar

Aufrufe: 011.3.2015, 09:00 Uhr
Marcus Arndt - ZOLLERN-ALB-KURIERAutor