Platzverweis und Egner-Elfer bringen Aufkirchen in die Spur

SC Aufkirchen - FV Dittenheim 2:1 (0:0)

Von Beginn an versteckte sich der Liga-Neuling aus Dittenheim keineswegs, sondern spielte munter mit und suchte immer wieder mutig den Weg nach vorne. So war es der agile Selz, der aus 16 Metern SCA-Keeper Friedrich vor eine erste ernsthafte Prüfung stellte (7.). Aufkirchen schien mit der Favoritenrolle nicht zurechtzukommen. Die Hausherren wirkten nervös, phasenweise geradezu fahrig.

Die erste richtige Gelegenheit verbuchte Aufkirchen nach 24 Minuten, als Beck per Flachschuss den guten Gäste-Schlussmann Ballenberger zu einer ersten Parade zwang. Zu diesem Zeitpunkt wurde Christoph Egner gerade neben dem Platz behandelt, nachdem er in Folge eines Fouls aufs Steißbein gefallen war. Egner kehrte zwar noch einmal auf den Platz zurück, musste wenig später aber vom Feld und befand sich zum Spielende bereits zur Untersuchung in der Klinik.

Musste früh verletzt raus: Christoph Egner. (F: Eberle)

Danach meldete sich wieder Dittenheim. Erst ging Unöder an der Strafraumkante im Zweikampf zu Boden und wollte einen Strafstoß, die Pfeife von Schiedsrichter Laumer blieb aber stumm (35.). Zwei Minuten später hatte Stengel dann die Gästeführung auf dem Kopf, aus ungünstigem Winkel brachte er die Kugel aber nicht auf Friedrichs Kasten (37.). Auf der anderen Seite bot sich nur Augenblicke danach Beck die dickste Möglichkeit des ersten Abschnitts. Nach einer weiten Hereingabe hielt er in aussichtsreicher Position den Fuß hin, jagte die Kugel aber meterweit über das Tor (39.).

Nach der Pause war es erneut Selz, der ein erstes Ausrufezeichen setzte. Lechler konnte dessen Volleyabnahme im letzten Moment jedoch blocken und so die Dittenheimer Führung verhindern (53.). Danach wurde es hektisch. Erst vergab Tobias Babel nach Egners flacher Hereingabe die ganz dicke Chance zum 1:0, weil Ballenberger toll reagierte, bevor Stengel den Nachschuss der Aufkirchener im Strafraum wohl mit der Hand blockte. Nach Ansicht von Referee Laumer hatte Stengel, der sich nicht auf der Torlinie, sondern mitten im Sechzehner befand, damit ein sicheres Tor verhindert. Der Unparteiische schickte den Dittenheimer Verteidiger mit Rot zum Duschen. Den fälligen Elfmeter verwandelte Jochen Egner trocken zum 1:0 (63.).

Nachdem Lechler die Vorentscheidung wenig später aus 18 Metern verpasst hatte (68.), machte es Tobias Babel besser. Und wie! Der von den Sportfreunden Dinkelsbühl zurückgekehrte Angreifer fackelte nach einem weiten Ball in die Spitze nicht lange, sondern jagte das Spielgerät höchst sehenswert aus halblinker Strafraumposition in den kurzen Winkel - 2:0 (69.). Zwei Minuten später hätte Egner per Kopf sogar das 3:0 besorgen können, er zielte aber zu hoch (71.).

Scheinbar besiegt, überzeugte Dittenheim weiterhin und gab auch in Unterzahl nicht auf. Weil Aufkirchen seine Konter nicht clever genug ausspielte, war zumindest theoretisch noch was drin für den Aufsteiger. Und tatsächlich: Drei Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit brachte der eingewechselte René Prosiegel die Eisenberger-Schützlinge aus 16 Metern auf 1:2 heran (87.). Mehr war letztlich nicht drin, auch wenn es nicht immer sattelfest aussah, was Aufkirchen in der Nachspielzeit defensiv anbot.

"Ich bin stolz auf mein Team", sagte Reiner Eisenberger hernach mit Blick auf die Leistung seiner Mannschaft. Sein Gegenüber, SCA-Coach Michael Kapp, hatte auf Aufkirchener Seite zwar noch einige Baustellen gesehen, an denen gearbeitet werden muss, war insgesamt aber freilich froh über den Auftakterfolg: "Wir haben uns nach der Pause gesteigert. Ich denke irgendwann wären wir auch ohne die Rote Karte für Dittenheim und den Elfmeter in Führung gegangen."