Mit einem 3:0-Sieg beim abstiegsbedrohten TSV 1860 Weißenburg hat der SC Aufkirchen seine Spitzenposition in der Bezirksliga 2 untermauert. Obwohl die Saison für den Frankenhöhe-Klub bislang so überragend verläuft, müssen sich die SCA-Verantwortlichen nach einem neuen Trainer umschauen.
„Bis zum Strafraum schaut das ganz nett aus“, bilanzierte TSV-Trainer Martin Bittl über das Spiel seiner Schützlinge, „aber dann fehlt es.“ Was Bittl meinte, wurde während der gesamten 90 Minuten deutlich. Die „60er“ finden keinen Abschluss, ausfallende Stürmer wie André Hofer oder Bastian Walther sowie ein zuletzt kränkelnder Mario Swierkot, der im Winter vom Regionalligisten Seligenporten zurück nach Weißenburg gewechselt war, liefern eine Erklärung. Und dann kam am Samstag noch dazu, dass der Jura– Klub auch nicht gegen Laufkundschaft anrannte.
Wie gesagt, Aufkirchen glänzte lange Zeit nicht, dennoch hatte es Hand und Fuß, was die Kapp-Elf zeigte. Nicht umsonst stellt der Primus mit 19 Gegentoren in 22 Spielen die beste Defensive der Liga. „Das ist schon eine richtig gute Truppe, die haben eine wahnsinnige körperliche Präsenz“, zeigte sich auch Martin Bittl vom Kontrahenten beeindruckt. Der ging durch einen Kopfball von Michael Kolb nach einer Ecke kurz vor der Pause in Front. „Nicht unbedingt verdient zu diesem Zeitpunkt“, gab Michael Kapp zu. Dass es am verdienten Sieg des sehr homogen und eingespielt wirkenden SCA nichts zu deuteln gab, lag dann aber an der zweiten Halbzeit. „Es hat gedauert, bis wir ins Rollen gekommen sind, so ein Spiel entwickelt sich auch“, sagte Kapp. Weißenburg musste mehr riskieren, Aufkirchen wurde immer sicherer und nutzte die sich bietenden Räume teils ganz stark aus.
Absolut sehenswert das 2:0, als Sebastian Beck einen perfekten Pass auf Steffen Schöllhammer spielte, der sich mit dem Tor in der 75. Minute für eine tolle Leistung belohnte. Christoph Egner sorgte kurz vor dem Schlusspfiff des guten Unparteiischen Stephan Benzinger für den Endstand in einer fairen Partie, deren Ausgang Aufkirchen der Meisterschaft und damit der Landesliga wieder ein Stück näher bringt. „Wir möchten schon aufsteigen“, sagte Kapp zu den Ambitionen des kleinen Vereins aus der Frankenhöhe, der in der vergangenen Spielzeit erst in der Relegation vom FSV Stadeln auf dem Sprung auf Verbandsebene gestoppt wurde. Und dem aktuell eigentlich nur noch der eigene „Mini-Kader“ (Kapp) und der TuS Feuchtwangen gefährlich werden können.
Wie dieses Rennen auch ausgehen mag, der SCA muss sich einen neuen Trainer suchen. Nach dann drei Jahren ist für Michael Kapp im Sommer Schluss in Aufkirchen, hat er vor dem Weißenburg-Spiel seiner Mannschaft mitgeteilt. Aus privaten Gründen will Kapp eine kleine Pause einlegen, zudem wurde er sich bei den Planungen für die neue Saison nicht mit den SC-Verantwortlichen einig. „Aber es gibt überhaupt kein böses Blut“, versichert Kapp, der sich natürlich gerne mit dem Titel vom Hesselberg verabschieden würde.