Plath wehrt sich gegen Vorwürfe

Unserer Redaktion erklärte der 38 Jahre alte Mittelfeldspieler:

"Das ein Trainer entlassen wird, ist nicht nur in höheren Klassen üblich, sondern auch in den unteren Kreisligen und ist durchaus nachzuvollziehen. Jedoch sollte auch in den unteren Kreisligen immer offen und ehrlich miteinander umgegangen werden und nicht wie beim SV Neukirchen von einem einzigen Vorstandsmitglied praktiziert, und somit nachgetreten werden. Und das auf eine Art und Weise, die wir als Mannschaft einfach als charakterlos empfinden. Wenn Außenstehende schon sonntagsvormittags wissen, dass der Trainer am Montag entlassen wird, ist das beschämend.

Eine solche Verabschiedung nach vier Jahren hat dieser Trainer absolut nicht verdient, der, als alle anderen „Nein Danke“ gesagt haben, diese Aufgabe übernommen hat. Wo viele gesagt haben: „Wie verrückt muss man sein, das zu übernehmen“ – und jetzt, als sich der sportliche Erfolg wieder eingestellt hat, so undankbar rausgeworfen wird.

Wenn hier Begründungen angebracht werden wie: 'Die Mannschaft hat seit vier Jahren keinen sportlichen Erfolg, der Trainer erreicht die Mannschaft nicht mehr, der Trainer ist seit einem Jahr eine „absolute Katastrophe“ , schlechtes Training, der Trainer kümmert sich nicht um Spieler der Zweiten und ruft diese nicht persönlich an, in der dritten Mannschaft laufen doch auch Spieler rum, die geradeaus laufen können...' Wir könnten noch einige Dinge aufzählen, die mehr als widersprüchlich sind, und alles deutet hier mehr oder weniger auf ein persönliches Befinden hin. Wir alle wissen, welche Gründe zu unserem derzeitige Tabellenplatz geführt haben. Und das sind mit Sicherheit keine Gründe, die das Trainerteam zu verantworten hatte.

Wenn Interna öffentlich gemacht werden wie z.B. die Trainergehälter, dann verliert man das Vertrauen in einen Verein und der Verein muss die Konsequenzen in Kauf nehmen.

Für 90 Prozent der Mannschaft war der SV Neukirchen der Verein, bei dem er das Fußball-ABC erlernt hat. Spieler als „Fußball-Nomaden“ zu bezeichnen, die bereits seit der Jugend in ein und demselben Verein Fußball spielen, ist für uns nicht nach vollziehbar.

Wir alle haben gerne und auch mit Leidenschaft für den SV Neukirchen gespielt, ansonsten hätten auch schon viele von uns den Verein verlassen und wären wie erwähnt schon lange weitergezogen. Viele von uns sind den Anfragen anderer Vereine nicht erlegen, sondern haben auch in den schwierigen Zeiten dem SV Neukirchen die Treue gehalten. Wir alle haben uns mit dem Verein identifiziert und haben zum größten Teil die Misserfolge (Abstiege), aber auch den sportlichen Erfolg (Aufstieg im vergangenen Jahr) miterlebt. Wir haben den Verein wieder mit aufgebaut, als er vor vier Jahren am Boden lag, einige Jungs haben sogar als Jugendspieler bereits im Seniorenbereich gespielt, damit überhaupt der Spielbetrieb aufrecht erhalten werden konnte. Wir haben unsere ehemaligen Mitspieler wieder zum SV Neukirchen zurückgeholt, um wieder eine schlagkräftige Mannschaft in Neukirchen auf die Beine zu stellen.

Keiner von uns hat jemals Forderungen an den Verein gestellt, sondern im Gegenteil viele Dinge wurden von uns in Eigenregie angeschafft, um sich mit dem Verein zu identifizieren. Soviel zum Thema Loyalität der Spieler gegenüber dem SV Neukirchen. Wo bleibt die Loyalität des Vereins gegenüber den Spielern?

In unserem Team herrscht keinerlei Gruppenzwang, der von Spielern ausgeübt wird, wir haben uns alle offen und ohne Druck dafür, entschieden den SV Neukirchen zum 31.12.2016 zu verlassen. Wenn jedoch irgendjemand der Meinung ist, das diese Tatsache nun zum Totlachen sei, dann verkennt er ein wenig die Fakten die uns zu diesem Schritt geführt haben."