2024-05-02T16:12:49.858Z

Spielvorbericht
Derzeit nicht zu bremsen: Der FC Pipinsried mit Junis Ibrahim, der im Nachholspiel am Dienstag den dritten Treffer erzielte und hier dem Wolfratshauser Christian Duswald die Hacken zeigt.	Foto: kra F: Horst Kramer
Derzeit nicht zu bremsen: Der FC Pipinsried mit Junis Ibrahim, der im Nachholspiel am Dienstag den dritten Treffer erzielte und hier dem Wolfratshauser Christian Duswald die Hacken zeigt. Foto: kra F: Horst Kramer

Pipinsried zeigt der Konkurrenz die Hacken

FC Pipinsried - Der FC Pipinsried hat einen Lauf, keine Frage. Dass ihn ausgerechnet der kriselnde FC Unterföhring stoppen kann, glaubt im Umfeld eigentlich niemand. Genau darin liegt die Gefahr.

Langsam wird es unheimlich. Nur eine Niederlage hat sich der Dorfclub in neun Punkt- und drei Pokalspielen eingefangen. Zuletzt wurden sogar Partien gewonnen, bei denen die Gegner zumindest phasenweise stärker agierten. So langsam schleicht sich ein Gefühl der Unbesiegbarkeit im Dachauer Hinterland ein. „Eine äußert gefährliche Entwicklung“, warnt Pipinsrieds Kassandra vom Dienst, Konrad Höß. Doch nicht nur der Vereinspräsident, sondern auch dessen leitender Angestellter Tobias Strobl sieht eine gewisse Selbstzufriedenheit als Gefahr. Am Mittwoch trafen sich die beiden beim Regionalliga-Match des FC Ingolstadt II gegen den FC Augsburg II (0:0). „Du musst mal wieder eine Brandrede halten“, meinte dabei der 25-Jährige zum 72-Jährigen. Doch der Ältere winkte ab: „Wenn alles gut läuft, wirkt so etwas nicht“. Ausgerechnet jetzt kommt mit dem FC Unterföhring ein Team nach Pipinsried, das sehr leicht unterschätzt werden könnte.

Die Münchner Vorstädter rangieren zurzeit auf dem Relegationsplatz 15; zuletzt gerieten sie wegen des Wechseltheaters um Torwart Michael Beck in die Schlagzeilen: Der Vertrag des 24-Jährigen, der erst im Sommer vom SC Fürstenfeldbruck gekommen war, wurde am 31. August aufgelöst – am selben Tag stand Beck beim 0:1 gegen den VfR Garching zwischen den Pfosten. Nun ist der Keeper für seinen neuen Verein, den Südwest-Landesligisten SC Oberweikertshofen, nicht spielberechtigt. Eine Klage des SCO steht im Raum. Der FCU hat sich unterdessen die Dienste des 34-jährigen Andreas Herz gesichert, der zuletzt beim SB Rosenheim zwischen den Pfosten stand. Außerdem wollten sich Föhringer noch einen neuen Stürmer anlachen, nachdem sie im August Pirmin Lechthaler Richtung Pipinsried ziehen ließen. „In Unterföhring flattern die Nerven“, schrieb der Münchner Merkur kürzlich.

Doch FCP-Coach Tobias Strobl ist sich sicher: „Unterföhring hat zu viel Qualität, um auf Dauer dort unten zu stehen.“ Ähnliches sagt sein Boss, der die Truppe von Trainer Walter Werner bei deren 2:3-Niederlage gegen den BC Aichach beobachtet hat: „Die Föhringer waren über weite Strecken besser als der BCA“, urteilt Ligakenner Höß. Apropos Gegnerbeobachtung: Am Dienstag weilten sowohl Werner als auch dessen Co-Trainer Andreas Pummer im Pipinsrieder Rund (letzterer sicherlich auch, um seinem Bruder Sebastian die Daumen zu drücken). Wen die beiden nicht zu Gesicht bekommen hatten, war FCP-Spielmacher Arthur Kubica. Der 23-Jährige kam erst am Mittwoch aus dem Urlaub zurück. Dass er morgen auflaufen wird, steht außer Frage. Strobl weiß bloß noch nicht, wann und mit welchem Sturmpartner.

Eines ist indes sicher: Der Ex-Unterföhringer Pirmin Lechthaler wird sich in der Startelf wiederfinden, eventuell mit Michael Holzhammer als Anspielpartner. Der Friedberger mutiert zurzeit vom Goalgetter zum Vorbereiter – auch am Dienstag war der 26-Jährige wieder an zwei Treffern beteiligt. Über Außen werden wohl wieder zwei der Torschützen gegen Wolfratshausen, Junis Ibrahim und Dominik Schön für Druck sorgen. Kubica und Serge Yohoua könnten in der zweiten Hälfte zum Einsatz kommen und neuen Schub in die Partie bringen. „Wenn die Entscheidung nicht schon vorher gefallen ist“, merkt Strobl an. Da ist es wieder, das derzeit übergroße Pipinsrieder Selbstbewusstsein.

Aufrufe: 06.9.2013, 00:00 Uhr
Horst Kramer - Dachauer NachrichtenAutor