Pipinsried: Triumph beim Angstgegner

Je länger die Saison dauert, desto besser werden die Gelb-Blauen. Am Ostersonntag legte das Team von Tobias Strobl eine weitere Gala-Vorstellung hin. Gegen eine zweite Mannschaft der SpVgg Unterhaching, die mit Profis nur so gespickt war, dominierten die Pipinsrieder vor allem in der zweiten Halbzeit und fuhren einen verdienten 2:0-Sieg ein.

Der Pipinsrieder Präsident Konrad Höß überschlug sich hinterher vor Lobeshymnen, sein Trainer genoss den Triumph eher still. Trotz der jüngsten Gala-Vorstellungen gegen Eichstätt (3:2) und Pullach (4:0) kam der klare Erfolg etwas überraschend, denn im Hinspiel hatten sich die Pipinsrieder ausgesprochen schwer getan (1:3), von der Pokalpleite gegen die Hachinger Profis ganz zu schweigen (0:4).

Zumal Hachings Coach Alexander Schmalhofer sein Team auf acht (!) Positionen im Vergleich zum vergangenen Herbst verändert hatte. Angefangen beim Keeper Korbinian Müller, der bisher 28 Mal das Tor bei den Profis gehütet hat. Roland Sternisko war schon 14 Mal bei den „Großen“ mit dabei, Angreifer Markus Duhnke gar 29 Mal. Zudem durften Ex-Löwe Sandro Kaiser (im Winter aus Trier gekommen) und der Rosenheimer Routinier Florian Heller Druck machen.

Strobl hatte sein Team seit dem letzten Mittwoch hingegen nur auf zwei Positionen verändert: Erkan Atilgan verteidigte in der Mitte, Dominic Wünsch links hinten. Martin Finkenzeller und Michael Holzhammer mussten erst einmal warten.

Der FCP begann verhalten. Die Hausherren waren anfangs optisch überlegen und hatten auch gleich eine Mini-Chance durch Sternisko (2.). Der Dorfclub antwortete mit zwei Volleyschüssen von Sebastian Fischer (5./18.) und einem seiner gefürchteten Freistöße aus halbrechter Position, den Hachings Tormann Korbinian Müller zur Ecke leiten konnte (26.). Neun Minuten später stand der Keeper wieder im Mittelpunkt, nachdem Goia und Fischer ihren Vormann Strobl rechts ins Spiel gebracht hatten: Der frühere Regionalliga-Kicker ging ganz allein auf Müller zu, doch der hatte die besseren Nerven, lenkte Strobls Schuss an den Innenpfosten und begrub das Leder im Nachfassen unter sich (35.).

Haching agierte weiterhin gefällig, vornehmlich über rechts, Entscheidendes kam bis zum Pausenpfiff jedoch nicht mehr heraus. Bei den Pipinsriedern blieb Wünsch in der Kabine, statt seiner kam Holzhammer als zweite Spitze zum Einsatz. Auch Schmalhofer brachte mit Marinkovic einen weiteren Stürmer. Doch der Druck der Jungprofis wuchs dadurch nicht. Ganz im Gegenteil. Die Kicker aus dem Münchner Südosten taten sich mit der neuen Raumaufteilung ihrer Gäste schwer, die Pipinsrieder hatten mehrfach die Führung auf dem Fuß (47./48./58.). FCP-Goalgetter Michael Holzhammer profitierte im entscheidenden Moment von einer Unaufmerksamkeit des Hachinger Tormanns (0:1/61.). So wie Junis Ibrahim kurz vor Schluss von der Einwechslung Dominik Schöns (0:2/86.). Der Sieg war perfekt.

Unmittelbar nach dem Abpfiff ein weiteres unerhörtes Ereignis: Pipinsrieds Präsident Konrad Höß eilte an den Spielfeldrand, um seinem Coach Tobias Strobl zu gratulieren. „Ein überragendes Spiel, taktisch wie spielerisch“, diktierte der 73-Jährige anschließend der Presse in die Feder. Was den Pipinsrieder Zampano besonders freut: Sein FCP rangiert nur noch einen Punkt hinter dem anderen Regionalliga-Aspiranten VfR Garching.

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