2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Unerlaubt: Schott-Spieler Nicklas Schlosser hält den Pfeddersheimer Eniz Aztekin (rechts) an der Schulter. Schiedsrichter Klein (links) hat alles im Blick.	Foto: hbz/Kristina Schäfer
Unerlaubt: Schott-Spieler Nicklas Schlosser hält den Pfeddersheimer Eniz Aztekin (rechts) an der Schulter. Schiedsrichter Klein (links) hat alles im Blick. Foto: hbz/Kristina Schäfer

Pfeddersheim entführt die Punkte aus Mainz

VIDEO TSV Schott muss sich der TSG 1:4 geschlagen geben

Nein, zum Lieblingsgegner des TSV Schott Mainz taugt die TSG Pfeddersheim wirklich nicht. Wie schon in der Vorsaison, siegten die Wormser im Oberliga-Fußballspiel bei der Glaswerkself 4:1 (1:0). Auch am ersten Spieltag hatte die TSG beim 3:1 die Oberhand behalten. Dennoch waren, wie Linksaußen Mathias Tillschneider bekennt, Revanchegelüste mit im Spiel – und zwar mit Blick auf den zwischenzeitlichen Mainzer 4:1-Sieg im Pokal. „Natürlich freut uns dieser Sieg nach dem Pokal-Ergebnis besonders“, sagt Tillschneider: „Schott ist eine sehr spielstarke Mannschaft, die auch enge Räume nutzen kann.“



Also wurden die Räume, speziell am Flügel, noch enger gemacht. Mit einer Fünferkette in der Defensive und sehr hoch schiebenden Außen im Ballbesitz machten die Pfeddersheimer den Hausherren das Leben extrem schwer. „Der Plan ist zu 100 Prozent aufgegangen“, freut sich Trainer Norbert Hess, „ein Riesen-Lob an die Mannschaft, das war von der Disziplin her eine der besten Leistungen der Saison.“ In Durchgang eins waren die Gäste das klar bessere Team und kamen mit ihrer vierten guten Torchance folgerichtig zum 1:0. Nach Tillschneiders mit Gewalt aus 18 Metern auf TSV-Torwart Patrick Manthe geschossenem Freistoß staubte Andreas Buch im Fallen ab (27.). Aber war der Ball hinter der Linie? „Schwer zu sagen“, gibt der Torschütze zu. In jedem Fall zählte der Treffer, genauso wie Buchs neunter Streich in dieser Saison zum 2:0, als der Mittelstürmer nach Tillschneiders Sololauf den Ball wiederum nur über die Linie zu drücken brauchte (56.).

Jetzt reagierten die Hausherren, und das mit Wucht. Nach einer knappen Stunde, in der kaum Zwingendes entstand, hagelte es nun Chancen. Serdal Günes' weiter Einwurf rutschte zum zweiten Pfosten durch, Srdjan Baljak nickte ein (64.). Can Özers 18-Meter-Hammer (66.), Preston Zimmermann, der knapp am Tor vorbei schiebt (67.), Baljak mit der Fußspitze (74.) – der Ausgleich schien eine Frage der Zeit zu sein, auch weil der TSG kaum noch Entlastung gelang. Bis zu Enis Aztekins Flanke, die Timm Adler mit Wucht per Kopf verwertete (75.). „Wir haben extrem viele Torchancen verpasst“, ärgert sich TSV-Trainer Ali Cakici, „in der ersten Halbzeit haben wir mit Handbremse gespielt, in der zweiten Hälfte müssen wir das Spiel entscheiden. Aber wir haben gemerkt, dass es nicht von alleine läuft.“

In der Tat, das kampfstärkere Team war die TSG, die über zwei Drittel des Spiels mit variablem Gegenstoßspiel überzeugte und das Ergebnis durch Kevin Gotel, der von Aztekin auf die Reise geschickt wurde, sogar noch in die Höhe schraubte (90.). „Wir wollten so spielen, dass der Gegner sich nicht auf uns einstellen kann“, sagt Tillschneider. „Wir haben das noch nicht einmal trainiert, ich habe die Mannschaft vor dem Spiel vor vollendete Tatsachen gestellt“, berichtet Hess mit Blick auf seinen taktischen Schachzug. „Ich habe in der zweiten Halbzeit ein Top-Spiel gesehen“, stellt Cakici fest, „wir sind spielerisch eine Stufe nach vorne gekommen.“ Aber eben auch viel zu spät aufgewacht.

TSV Schott Mainz: Manthe – Günes (65. Heizmann), Doymus, Rinker, Schlosser – Huth, Bilotta (77. Sinanovic), Sakai, Zimmerman (83. Kühn) – Baljak, Özer.

TSG Pfeddersheim: Müller – Krist, Lutz, Litzel, Bundenthal, Adler – Aztekin, Klotz, Bräuner, Tillschneider (88. Gotel) – Buch (81. Metzger).

Aufrufe: 028.11.2015, 16:56 Uhr
Torben SchröderAutor