2024-05-02T16:12:49.858Z

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Andreas Binder, Trainer des SV Hölzlebruck, hat keine Zahnschmerzen, nein, ihn drücken Personalsorgen. | Foto: Patrick Seeger
Andreas Binder, Trainer des SV Hölzlebruck, hat keine Zahnschmerzen, nein, ihn drücken Personalsorgen. | Foto: Patrick Seeger

Personelle Situation beim SV Hölzlebruck besorgniserregend

SV Gündelwangen leidet am VfB-Bazillus

Es war kein Fußball-Leckerbissen, der da im Jahnstadion serviert wurde. Laut Trainer Andreas Binder war es „ein 0:0 zum Gähnen“ zwischen seinem Team, dem SV Hölzlebruck, und dem FC Dauchingen.
Beide Bezirksligisten erspielten sich in den 90 Minuten zwei Chancen – und vergaben sie kollegial. Kurios war das Spiel auf eine ganz andere, unfeine Art und Weise: Der Dauchinger Marc Laufer fiel gleich mehrmals durch unfaire Attacken auf, doch erst nach einer Tätlichkeit in der 83. Minute sah er die Rote Karte und musste vom Feld. Einer der Leidtragenden war Dennis Maier, der nach einem Ellbogenschlag von Laufer in die Augenklinik gebracht werden musste. Auch Timmy Fehrenbach musste verletzt vom Feld, er hatte sich das Knie verdreht. Damit wuchs die mit fünf Spielern (Andreas Beha, Maik Straub, Marc Grießhaber, Ibrahima Diba, Felix Riesterer) sowieso schon üppig besetzte Krankenstation der Hölzlebrucker auf sieben Patienten an. Am ehesten rechnet Binder mit der baldigen Rückkehr von Grießhaber.

Aufgrund der langen Unterbrechungen fiel die Nachspielzeit in diesem Bezirksligaspiel mit zehn Minuten rekordverdächtig aus. Und fast wäre dem Aufsteiger noch ein „lucky punch“ gelungen. Denn in der 91. Minute klatschte ein Schuss von Henrik Sorgius an die Latte. „Das 0:0 war gerecht“, sagt der Hölzlebrucker Trainer, Sorgen bereitet ihm nach den jüngsten Verletzungen vor allem die personelle Situation: „Wir können es nicht ändern, wir müssen da durch“, sagt Binder, der bis zur Winterpause mit seinem Team mindestens 20 Punkte einspielen will.

Was ist in der Kreisliga A2 mit dem SV Gündelwangen los? „Wenn ich das wüsste?“, sagt Trainer Nurhan Ardiclik. Nach vier Spielen liegt seine Mannschaft mit nur einem Zähler auf dem vorletzten Tabellenplatz. Der SV Gündelwangen leidet am selben Bazillus wie der VfB Stuttgart: Die Spieler rennen und kämpfen, spielen gut und arbeiten sich viele Chancen heraus, aber sie machen die Tore nicht. Ardiclik war nach 1:3-Niederlage in Geisingen sprachlos, am Morgen nach dem Spiel tat er sich dem Sprechen immer noch schwer. „Weil wir für den Aufwand nicht belohnt wurden. Die Spieler tun mir leid. Sie sind gerannt, haben gekämpft und alles gegeben.“ Ardiclik ist jetzt als Psychologe gefragt: „Meine Aufgabe wird es sein, die Spieler wieder aufzurichten.“ Viel Zeit bleibt nicht, schon am Mittwoch trifft seine Elf im Heimspiel auf Möhringen. „Ich habe den Spielen bis zum Spiel freigegeben“, sagt der Trainer des SV Gündelwangen. Kopf und Körper sollen sich erholen, Kraft tanken. Fußball ist nicht immer gerecht: „Geisingen hat aus zwei Chancen drei Tore gemacht. Wir hatten genügend Möglichkeiten zum Sieg, aber vor dem Tor hapert es.“ Wie schon in den Spielen zuvor verhinderten Leichtsinnsfehler in der Abwehr ein mögliches Erfolgserlebnis. „Ich bin ein guter Motivator, wir kriegen das hin“, sagt Ardiclik voller Entschlossenheit.
Aufrufe: 014.9.2015, 22:00 Uhr
Jürgen Ruoff (BZ)Autor