Per Lattenkracher zum ersten Sieg

Zurück auf dem altehrwürdigen Meppener B-Platz, somit nicht wie zuletzt in der MEP-Arena, und unter den Augen von Ex-Trainer Jens Friedemann beriefen sich die Emsländer auf alte Tugenden. Eine massive Defensive ließ wenig zu und bediente die Offensivabteilung für schnelle Konter. „Unsere Defensivarbeit war heute sicherlich die Grundlage für den Erfolg“, sah Trainer Krysztof Hasnik eine grundveränderte Einstellung seines Teams im Vergleich zur 0:10-Niederlage in Hamburg vor zwei Wochen.

Den Torschrei auf den Lippen hatte die Trainerbank bereits nach drei Minuten. Leon Demaj kam nach einem Pass aus dem Halbfeld im Strafraum an den Ball. Sein Heber fing Werder-Keeper Tom Pachulski jedoch mühelos ab.

In der Folge konzentrierte sich das JLZ Emsland vor allem auf die Defensivarbeit. Pressing wurde nicht so intensiv wie in den vorherigen Auftritten gespielt, dreißig Meter vor dem eigenen Tor war die emsländische Viererkette jedoch konsequent. Bremen hatte mehr Spielanteile, operierte mit vielen langen Bällen, verzeichnete aber nur wenige Strafraumszenen. Auf emsländischer Seite hatte Dennis Bahns mit einem Flachschuss nach einem Konter die beste Gelegenheit bis zur Halbzeit.

Zu Beginn der zweiten Halbzeit verflachte das Spiel, beide Teams blieben offensiv blass. Ehe der in Bremen ausgebildete, aber für das JLZ Emsland spielende, Jan-Magnus Ahrens sich auf der rechten Seite im Eins-gegen-Eins durchsetzte, auf den heraneilenden Niklas Fraatz zurücklegte und der Ball aus 30 Metern an der Lattenunterkante ins Tor rauschte. „Ein absolutes Traumtor“, fand nicht nur Trainer Hasnik, der zudem die Vorarbeit von Ahrens lobte.

Im Anschluss investierte Bremen mehr. JLZ-Torhüter Lars Huxsohl erlebte nach einem Patzer eine Schrecksekunde, doch drei Emsländer blockten den anschließenden Schussversuch auf der Linie. Leon Demaj war zuvor erneut gegen Pachulski gescheitert (67.). Für die Entscheidung sorgte Innenverteidiger Maik Rökker. Nach einer Ecke hatte sich Pachulski verschätzt, Rökker nickte ein und machte den Deckel auf den ersten emsländischen Bundesliga-Sieg drauf.

„Wir sind unglaublich glücklich“, stellte Hasnik nach Spielende und dem Verlassen des letzten Tabellenplatzes fest. Die Mannschaft habe sich hervorragend an die taktischen Vorgaben gehalten und das zuletzt vermisste Kämpferherz wieder gezeigt. „Das waren 14 sehr schwere Tage für uns“, meinte Hasnik, „jetzt hoffen wir, dass etwa Ruhe einkehrt und wir weiter an uns arbeiten können.“

Die Erleichterung nach dem ersten Erfolgserlebnis war auch im Team während des Auslaufens nach dem vielleicht besten Heimauftritt der Saison spürbar. Dort freute man sich bereits auf die Videoaufnahmen des Fraatz-Krachers.

SV Meppen: Huxsohl - Hoge, Rökker, Bahns (65., Horn), Siemers (63., Siderkiewicz), Demaj (75., Suchanke), Fraatz, Janßen, Schulte-Südhoff, Walles, Ahrens (88., Suda).

Tore: 1:0 Fraatz (58.), 2:0 Rökker (77.).

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