2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
Was nun? Das Trainergespann Florian Schlicker (l.) und Serdal Gündogan blickt auf eine enttäuschende Vorrunde zurück. Foto: Weller
Was nun? Das Trainergespann Florian Schlicker (l.) und Serdal Gündogan blickt auf eine enttäuschende Vorrunde zurück. Foto: Weller

Pech, Pleiten und jede Menge Pannen

Nach einer mehr als enttäuschenden Vorrunde ist für den SV Seligenporten der Klassenerhalt schon fast außer Reichweite.

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Nur 15 Zähler aus 22 Partien und satte sieben Zähler Rückstand zu den Relegationsplätzen - beim SV Seligenporten hängt die sportliche Zulassung für das nächste Liga-Jahr schon zur Winterpause an einem mehr als dünnen Faden.

Dass der in der Vorsaison erreichte siebte Tabellenplatz eine optimalen Umständen geschuldete und somit kaum zu wiederholende Marke sein wird, machte Trainer Florian Schlicker bereits vor dem ersten Ballkontakt in einem Pflichtspiel der dritten Regionalligaspielzeit deutlich und rief deshalb Klassenerhalt als das ,,Maß aller Dinge" aus. So rechneten die Verantwortlichen angesichts des happigen Terminplans zum Saisonstart - in drei der ersten vier Partien mussten die Klosterer gegen absolute Spitzenteams ran - von vorneherein mit einem Stotterstart.

Was allerdings so gar nicht auf der Agenda stand, war der Umstand, dass das Sturmpotenzial mit nur einem Treffer in den ersten acht Spielen eher einer lauen Frühjahrsbrise ähnelte. Davon alarmiert, lehnte sich der SVS kurz vor dem Schließen des Transferfensters mit drei Neuverpflichtungen nochmal recht weit aus demselben.

Diese Maßnahmen schienen mit Siegen gegen Greuther Fürth II und bei der SpVgg Bayreuth tatsächlich zu fruchten. Tatsächlich aber sollte mit nur einem Treffer in den folgenden vier Partien umgehend die nächste Durststrecke folgen. Als wäre die sportliche Situation nicht ohnehin schon trist genug gewesen, verweigerte im Spiel gegen den 1. FC Nürnberg II auch noch die Flutlichtanlage ihren ureigenen Dienst, Licht ins Dunkel zu bringen.

Infolgedessen musste die Partie beim Stande 1:0 für den SVS abgebrochen und neu angesetzt werden. 1:0 hieß es dann auch in der Neuauflage nach 90 Minuten - allerdings für den Gast aus Nürnberg. Weil die Klosterer aber nach dem vorhergehenden 2:1-Sieg über den Absteiger Wacker Burghausen endlich wieder einmal am Siegeskelch nippen durften, erwuchs die Gelegenheit, mit einem Erfolg beim Letzten SV Heimstetten ins hintere Mittelfeld vorzustoßen.

Statt des erhofften Befreiungsschlages gab es für den SVS jedoch eine 1:4-Packung und leere Blicke in konsternierten Gesichtern. Ursächlich hierfür waren neben der schon hinlänglich bekannten Abschlussschwäche nun auch noch gravierende Defensivprobleme. Konzentrationsmängel und immer häufiger vorkommende individuelle Fehler sollten fortan die spielerisch durchaus ansprechenden Vorstellungen torpedieren und den Dorfklub um den eigentlich verdienten Punktelohn bringen.

So wurde gegen Buchbach, bei den Löwen und in Ingolstadt eine 1:0-Führung fast umgehend wieder abgegeben. Überhaupt durfte sich die Schlicker-Elf in ihren bisherigen 1980 Saisonminuten nur 147 Zeigerumdrehungen eines Vorsprungs erfreuen, dafür aber viermal so lange (794 Minuten) einem Rückstand hinterher kicken. Diese ständigen Negativerlebnisse gipfelten im letzten Spiel vor der Winterpause in einem 0:6-Heimfiasko gegen den FC Memmingen.

Angeknackste Psyche, laue Offensive, löchrige Abwehr - beim SVS gilt es bis zum Rückrundenstart viele Baustellen zu bereinigen. Ob dies auch mit neuen Spielern geschieht, lässt der erste Vorsitzende Walter Eisl offen: ,,Wenn wir einen Spieler holen wollen, der uns wirklich weiterhilft, müssten wir ihn aus dem Vertrag herauskaufen, was für uns sehr schwer ist."

Aufrufe: 04.12.2014, 18:00 Uhr
Von Udo Weller, MZAutor