2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Ein Tänzchen an der Geerdtsstraße wagen hier Neumünsters Christopher Kramer (li.) und Gideon Jung vom HSV II. Foto: Schmuck
Ein Tänzchen an der Geerdtsstraße wagen hier Neumünsters Christopher Kramer (li.) und Gideon Jung vom HSV II. Foto: Schmuck

Passivität des VfR wird bitter bestraft

Neumünster verliert 1:2 gegen dezimierte Reservemannschaft des HSV

Verlinkte Inhalte

Heimspiele und Partien gegen U 23-Mannschaften bleiben für den VfR Neumünster in dieser Saison ein rotes Tuch. Denn Rasensport unterlag dem Spitzenreiter Hamburger SV II trotz langer 1:0-Führung am Ende mit 1:2 und verlor damit auf eigenem Platz zum fünften Mal in Folge - jedes Mal (!) war dabei der Gegner das Reservetean eines Proficlubs.

VfR-Trainer Uwe Erkenbrecher setzte gegen den Primus auf eine kompakte Defensive und stellte gegenüber dem 4:2-Erfolg beim Schlusslicht FT Braunschweig nicht nur personell um, sondern änderte das System vom 4-4-2 zu einem 4-2-3-1. Für Ljubisa Gavric, Felix Schlagelambers (Zehenverletzung im Abschlusstraining) und Abdel Abou-Khalil durften Hannes Schäfke, Kevin Pino Tellez und Reio Laabus von Beginn an ran.


Der klar favorisierte Gast war gleich bemüht, sein variables Offensivspiel aufzuziehen und verzeichnete auch schnell die ersten Möglichkeiten. Doch während HSV II-Stürmer Nils Brüning nach einer Flanke von Mohamed Gouaida aus wenigen Metern an VfR-Keeper Ole Springer scheiterte (2.), segelte eine ,,Schuss-Flanke" des aufgerückten Linksverteidigers Ronny Marcos knapp am Dreieck des VfR-Gehäuses vorbei (8.).


Rasensport hingegen vermochte es, gleich die erste Gelegenheit in Zählbares umzumünzen: Neumünsters Rechtsverteidiger Nils Winter brachte Christopher Kramer mit einem feinen Heber in Position, und Letzterer setzte sich von halb rechts in den Strafraum eindringend gegen zwei Gegenspieler durch und schob das Kunstleder an Schlussmann Kevin Otremba vorbei zum 1:0 ins Tor (10.). Diese Führung kam den tief stehenden und auf Konter lauernden ,,Veilchen" entgegen.


Insgesamt hatten Höhepunkte auf beiden Seiten zwar Seltenheitswert, diese waren zumeist aber hochkarätig. So war Rasensport-Schlussmann Springer bei einem Gouaida-Flachschuss, welchen er glänzend zur Ecke lenkte, richtig gefordert (23.). Glück hatte der VfR in der 43. Minute, als ein Eigentor von Laabus in Folge eines Gouaida-Freistoßes nicht zählte, weil Hamburgs Gideon Jung im Abseits stand.


Was man zu diesem Zeitpunkt nicht merkte: Der HSV-Nachwuchs befand sich bereits seit fast einer Viertelstunde in Unterzahl. Denn Innenverteidiger Dongsu Kim konnte sich gegen den aufs Tor zustürmenden Kramer nicht anders als mit einer Grätsche von hinten behelfen, was von Referee Nils Riedel (Bremen) als Notbremse gewertet und mit der Roten Karte geahndet wurde (29.). Die letzte Möglichkeit des ersten Durchgangs gehörte dann wieder dem VfR, der dabei gut und gerne das 2:0 hätte machen können. Doch Ermir Zekjiri, der zuvor hervorragend von Laabus geschickt worden war, schlenzte das Spielgerät nur an den Querbalken (45.).


Nach dem Wechsel hatte der VfR trotz optischer Überlegenheit der Hansestädter zunächst zwei gute Chancen durch Kramer, der nach einer Durak-Ecke aus spitzem Winkel scheiterte (51.) sowie aus zentraler Position und rund 18 Metern zu hoch zielte (57.). Anschließend wurde das Geschehen für den immer passiver werdenden VfR aber zum Tanz auf der Rasierklinge.


So waren zwei erneute Glanzparaden von Springer gegen Steinmann (60.) und Müller (64.) nötig, um den Ausgleich zu verhindern. Bei einem Zweikampf im VfR-Strafraum zwischen Zekjiri und Müller hätte sich zudem wohl niemand über einen Strafstoß für den HSV II beschweren können (64.).


Die am Ende absolut gerechte Wende für die auch in Unterzahl drückend überlegenen Gäste brachten Matti Steinmann (79.) und der eingewechselte Said Benkarit (80.) mit einem klassischen Doppelschlag.

Aufrufe: 019.10.2014, 19:00 Uhr
SHZ / A. Schmuck/G. MalchowAutor