2024-05-14T11:23:26.213Z

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Mehr als 3000 Fußball-Spiele als Schiedsrichter erlebt hat Emanuel Heide. Foto: Dirk Hellmers
Mehr als 3000 Fußball-Spiele als Schiedsrichter erlebt hat Emanuel Heide. Foto: Dirk Hellmers

Papenburger Schiedsrichter pfeift mehr als 3000 Spiele

Emanuel Heide weiter in Ballnähe

Papenburg. Mehr als 27 Wochen hat Emanuel Heide zusammengerechnet auf den Fußball-Plätzen der Region verbracht. In einem dicken Aktenordner hat er alle 3047 Partien, die er als Schiedsrichter geleitet hat, akribisch aufgelistet. Für das Überschreiten der 3000er-Marke wurde der Papenburger vom Kreisschiedsrichterverband geehrt.
„Das ist schon außergewöhnlich“, sagt Kreisschiedsrichter-Obmann Michael Hüsing. Viele Schiedsrichter würden gar nicht so lange pfeifen, dass sie auf diese Zahl kämen.

Heide ist seit 1967 Schiedsrichter, damals noch für den SV Hasselbrock. Heute ist er in Diensten von BW Papenburg. Damals gab es noch kein Internet, in dem Fußball-Daten gespeichert wurden. Daher ist Heide 1975 angefangen, seine Spiele selbst aufzulisten. Rund 200 Spiele in den ersten acht Jahren sind ihm trotz seiner Akribie entgangen. Etwa so viele will er gerne noch leiten.

„Mein nächstes Ziel sind die 50 Jahre“, sagt Heide. Demnach muss er noch zwei Jahre Spiele pfeifen, im Schnitt mit 60 bis 70 Partien pro Saison. Und auch danach soll es weiter gehen. „Solange ich gesund bin.“ An das Aufhöhren hat er ohnehin nie gedacht, seit Vereinswirt August Kuhr ihn für das Amt des Unparteiischen angeworben hatte. „Ich lebe für das Schiedsrichterdasein“, sagt Heide.

Sein zweites großes Hobby ist die Orgel. Wenn er im Wohnzimmer am Klavier sitzt, kann er auf seine Auszeichnungen aus dem Schiedsrichterwesen an der Wand blicken. Dort zeugen Zinnteller von etlichen Jubiläen. 20 Jahre, 40 Jahre, 1500 Punktspiele.

Orgel spielt er in der Kirchengemeinde St. Anna, ebenfalls schon über 2000-mal. „Der fällt irgendwann in der Kirche oder auf dem Sportplatz um“, scherzt seine Frau Elisabeth, die Verständnis für die Hobbys ihres Mannes hat. Ihr gemeinsames Hobby ist das Einwecken und Marmelade machen. Darüber führt sie Buch: Seit 1992 haben beide 2168 Gläser gefüllt.

Zurück zum Sport: Eine Zahl, die Heide besonders glücklich macht, ist deutlich kleiner: 101. So viele Spiele hat er im Herren-, Frauen- und Jugendbereich seit 2001 geleitet, ohne Karten zu verteilen. In den letzten 1395 Spielen hat er exakt 1039 Gelbe, 134 gelb-rote und 48 Rote Karten gezückt.

Und wie hat sich der Fußball in all den Jahren verändert? „Der ist schneller und technisch besser geworden“, sagte Heide. Zudem werde weniger mit „harten Bandagen“ gekämpft. „Die Spieler achten mehr auf ihre Gesundheit.“ Umkämpft seien aber heute noch die Spiele gegen den Abstieg. Gerade müsse er sehr konzentriert sein. „Man will das Spiel ja nicht entscheiden.“ Dasselbe gelte übrigens auch für Strafstöße in der Schlussphase. „Die Regeln sind aber in der ersten und letzten Minute gleich“, sagt Heide. Und für die seien Schiedsrichter da.

Aufrufe: 031.7.2015, 08:48 Uhr
Dirk Hellmers / Ems-ZeitungAutor