Palatia überwintert an der Tabellenspitze.

SG Selbach - FC Limbach 2:3 (1:1)

Nichts für schwache Nerven war der letzte Auftritt der Palatia C-Jugend in diesem Jahr. Im Schaumbergstadion in Theley traf man mit der SG Selbach auf einen überaus kampfstarken Gegner, der von seinem Trainer Robert Feller sehr gut auf das Limbacher Team eingestellt wurde. Die Palatia musste im Nordsaarland ohne ihren Trainer Nico Keller auskommen, der privat verhindert war. Er wurde jedoch von Julian Hetzer und Dieter Bettinger gut vertreten. Die Partie begann gut für die Palatia, denn bereits nach sechs Minuten konnte Etienne Wagner die Führung erzielen. Eine Eckballhereingabe von David Hary landete auf Umwegen zum am langen Posten postierten Torschützen, der wenig Mühe hatte den Ball per Kopf im gegnerischen Tor unterzubringen. Doch wer nun glaubte, das Tor würde den Limbacher Spielern mehr Sicherheit geben, der sah sich getäuscht. Durch fehlerhaftes Abspiel im Spielaufbau wurde der Gegner stark gemacht, und der ließ sich nicht zweimal bitten. Doch zunächst war auf Palatia-Keeper Jonas Brass verlass. Er bewahrte sein Team gleich zweimal vor einem frühen Gegentreffer. In der neunten Minute war jedoch auch er machtlos, als Fabio Scharf frei zum Schuss kam und den Ausgleich markieren konnte. In der Folge hatte Limbach zwar mehr vom Spiel, doch Torchancen blieben Mangelware. Im gefährlichsten war die Palatia noch bei Standardsituationen. So in der 15. Minute, als Yannick Bast mit einem Freistoß zunächst an SG-Torwart Rene Brill scheiterte. Beim Abpraller brachte Etienne Wagner das Kunststück fertig, den Ball aus einem Meter Entfernung übers Tor zu schießen. In der 21. Minute hatte Limbach Glück, als der agile Fabio Scharf aus etwa 16 Metern frei zum Schuss kam, doch knapp übers Tor zielte. Drei Minuten später hatte die Palatia Pech, bei einem Lattenschuss von David Hary. So ging es mit dem Remis in die Kabine. In der zweiten Halbzeit änderte sich am Spielgeschehen nicht viel. Limbacher hatte ein leichtes optischen Übergewicht, musste aber in der Abwehr immer auf der Hut sein, um nicht noch einmal in einen Konter zu laufen. Im Mittelfeld zogen Steven Bettinger und David Hary geschickt die Fäden, doch die Pässe in die Spitze blieben meist an einem Abwehrbein hängen. In der 50. Minute kam jedoch ein Pass von „Stivi“ bei Yannik Bast an, der strebte aufs gegnerische Tor und markierte mit einem Flachschuss an den linken Innenpfosten, von wo der Ball ins Tor prallte den vielumjubelten 2:1-Führungstreffer. Doch abermals gab dieser Treffer der Palatia keine Sicherheit. Im Gegenteil wurde die SG nun immer stärker. Im Mittelfeld wurden nun fast alle Zweikämpfe verloren. Der Ausgleich war nur eine Frage der Zeit, und in der 59. Minute war es soweit. Fabio Scharf umkurvte fast die gesamte Abwehr der Palatia ohne ernsthaft angegriffen zu werden. Sein Schrägschuss landete an Jonas Brass vorbei ebenfalls am Innenpfosten und fand ebenfalls den Weg ins Tor zum 2:2. Nur drei Minuten später roch es sogar stark nach der Führung der SG, als ihnen vom Schiri ein Freistoß an der Strafraumgrenze im Mittelstürmerposition zugesprochen wurde. Jonas Brass hatte angeblich bei einem Abstoß den Fuß außerhalb des Strafraums gehabt. Den fälligen Freistoß konnte Niclas Scholl jedoch nicht nutzen. In den Schlussminuten mobilisierten die Spieler der Palatia noch einmal ihre letzten Kräfte. Besonders auffällig die Kampfmoral von Steven Bettinger, der seine letzten Kräfte aus sich herausholte, und zu einem echten Kapitän seiner Mannschaft wurde. Und sein Einsatz sollte nicht unbelohnt bleiben. In der 59. Minute erkämpfte Limbach noch einmal einen Eckball. Von rechts servierte David Hary den Ball maßgerecht auf der Kopf des Kopfballungeheuers Steven Bettinger, der von der rechten Spitze des Fünfmeterraumes den Ball unhaltbar ins linke Eck des SG-Tores zirkelte. Ein Tor Marke „Tor des Monats“. Selbstverständlich kannte der Jubel keine Grenzen. Besonders als der Schiedsrichter diese hochdramatische Begegnung drei Minuten später abpfiff.

Fazit: Gegen einen gut mitspielenden Gegner machte man es sich oftmals selbst schwer. Doch lässt sich auf der Leistung aufbauen. Nun wird als Tabellenführer überwintert. Bis zum Start aus der Winterpause ist genügt Zeit, die Stellschrauben im Spiel nach vorn zu justieren.

Wolfgang Keller.