2024-05-10T08:19:16.237Z

Testspiel
Julian Ringhof (l.) war der einzige Optik-Spieler, der auch in der ersten Hälfte gefährlich vor dem Stahl-Kasten auftauchte.  ©Kay Harzmann
Julian Ringhof (l.) war der einzige Optik-Spieler, der auch in der ersten Hälfte gefährlich vor dem Stahl-Kasten auftauchte. ©Kay Harzmann

Optik dreht Spiel gegen Stahl nach der Pause

MIT GALERIE: Wie in der Sommervorbereitung - erneut gewann Rathenow gegen Brandenburg nach einem 0:2-Rückstand mit 3:2

Nach einer Standpauke in der Halbzeit rissen sich zuvor lahm agierende Rathenower zusammen und drehten eine verloren geglaubte Partie gegen den FC Stahl Brandenburg.

Die wenigen frierenden Zuschauer am Vogelgesang hätten fast alle auf der Auswechselbank sitzen können, soviel Platz war dort. Neben den noch nicht wieder einsatzbereiten Süleyman Kapan, Suguru Watanabe und Martin Weber fehlten auch Bjarne Rogall und Murat Turhan (beide zum Lehrgang), Semir Duljevic (privat) und Dragan Erkic (Prüfung).

In der Anfangsphase gab es aus Sicht der Gastgeber zwei unerfreuliche Ereignisse. Hinten zeigte man eine Rutscheinlage, die es Rafael Conrado Prudente schon in der 7. Minute ermöglichte ungehindert sein Tor zu erzielen und vorn blieb Elson Pllumbi nach einem Zweikampf mit schmerzverzerrtem Gesicht auf dem eiskalten Rasen liegen. Eilig machte sich der zu diesem Zeitpunkt einzige Wechsler, Marc Langner, warm. Optik war dann wieder zu elft, aber ohne echte Offensivpower.

Das war dem Spiel anzumerken. Relativ leicht verteidigte der Verbandsligist die Führung, einzig die Kopfbälle von Julian Ringhof brachten Gefahr. Zweimal daneben, einmal Endstation bei Stahl-Schlussmann Christoph Böhm. Die Gäste versuchten immer wieder mit Tempogegenstößen Akzente zu setzen. In der 38. Minute gelang so das 0:2, einen eigentlich schon abgewehrten Ball staubte Marcelo da Silva zum 0:2 ab. Überhaupt schien es das unterklassige Team zu sein, das immer einen Schritt schneller war, sowohl im wörtlichen Sinn, als auch gedanklich. Behäbig, ohne richtige Körperspannung dagegen die FSV-Elf.

In der sehr kurzen Pause (Stahl war verspätet angereist) blieben die Teams auf dem Platz, für eine ordentliche "Kabinenpredigt" reichte es bei Optik offenbar dennoch. Caga Aslan, seit dem Wechsel in der 33. Minute Mittelstürmer, hatte erste Möglichkeiten. Knapp eine Stunde war vorbei, da traf Kapitän Jerome Leroy aus der Drehung zum Anschlusstreffer (57.).

Die Brandenburger, ohnehin viel mehr beschäftigt als in der ersten Hälfte, gerieten nun mächtig unter Druck, waren zumindest teilweise auch kräftemäßig nicht mehr voll auf der Höhe. Logische Folge war das 2:2 in der 62. Minute durch Cihan Ucar, der im Strafraumgewühl konsequent nachsetzte, nachdem Christoph Böhm zuvor super pariert hatte.

"Den Einsatz hat er sich verdient", kommentierte Ingo Kahlisch den Wechsel in der 67. Minute. Jean-Pierre Pacher war erst kurz vor 19 Uhr in Rathenow angekommen und sofort zum Vogelgesang geeilt. Das seine gut 20 Minuten im Tor mehr symbolischen Charakter hatten, Stahl kam kaum noch gefährlich in die gegnerische Hälfte, machte da nichts. Jonny dirigierte lautstark die Abwehr, auch das muss ja geübt werden.

Vorn gelang sogar noch der Siegtreffer. Mit einem straffen Schuss unter die Latte besorgte Jerome Leroy eine Viertelstunde vor dem Abpfiff das 3:2.

"Natürlich war ich heute nicht ganz zufrieden, hauptsächlich mit der ersten Halbzeit", meint Ingo Kahlisch. "Aber personell gab es ja heute viele Probleme und nach hinten raus hat die Mannschaft das noch gedreht, also alles okay."

Am kommenden Samstag (11. Februar) kommt es nun doch zum Süd-Nord-Vergleich im Vorharz. Nachdem Germania Halberstadt das angesetzte Nachholespiel gegen Chemie Leipzig absagen musste, wird auf dem nebenan gelegenen Kunstrasenplatz das ursprünglich geplante Testspiel gegen den FSV Optik durchgezogen. Da gibt es für Rathenow noch einmal eine echte Standortbestimmung. Anstoß im Friedensstadion ist um 13.30 Uhr.

Aufrufe: 010.2.2017, 10:03 Uhr
MOZ.de / Yasmine NießnerAutor