2024-05-08T11:10:30.900Z

Allgemeines

Oliver Zapel vor dem Sprung auf die Insel?

Fußballlehrer in konkreten Gesprächen mit englischen Clubs

Verlinkte Inhalte

Deutsche Fußball-Trainer in England haben Hochkonjunktur: Jürgen Klopp beim FC Liverpool, David Wagner bei Huddersfieldtown oder Daniel Farke bei Norwich City sind die prominentesten Vertreter. Bald könnte ein weiterer hinzukommen. Wie Nord Sport erfahren hat, gilt auch Oliver Zapel, ehemaliger Coach von Oberligist SV Eichede, als Kandidat auf einen Trainerposten auf der Insel. Auf Nachfrage bestätigte der 49-Jährige, dass er in konkreten Gesprächen mit englischen Clubs stecke. „Die nächsten Tage werden Aufschluss geben. Ich werde wohl rüber müssen und mich vor Ort vorstellen“, erklärt Zapel.

Der Fußballlehrer hat sich einen Namen gemacht. Durch seinen mit „sehr gut“ bestandenen Lehrgang im „goldenen Jahrgang“ mit den Bundesliga-Trainern Julian Nagelsmann (TSG Hoffenheim), Alexander Nouri (Werder Bremen) und Domenico Tedesco (Schalke 04), aber vor allem durch seine akribische und erfolgreiche Arbeit an der Seitenlinie.

Nach dem zweimaligen Regionalliga-Aufstieg mit dem SV Eichede (2013 und 2016) überzeugte Zapel auch bei seiner ersten Profistation beim Drittligisten SG Sonnenhof-Großaspach. So sehr, dass der ehemalige Nürnberg-Profi und heutige Trainerscout und Spielerberater Thomas Ziemer über die Personalie Zapel „gestolpert“ ist.

„Die mutige entschlossene Art, wie seine Mannschaft auf dem Rasen den Vollgas-Modus einschaltet, hat mich schnell beeindruckt. Und wer Oliver Zapel im Gespräch kennenlernt, erkennt schnell, dass er das gewisse Etwas hat“, lobt Ziemer.

Der Berater betont: „Im englischen Fußball sind deutsche Trainer verstärkt in den Fokus der Proficlubs gerückt. Ich bin überzeugt davon, dass Oliver Zapel das Rüstzeug mitbringt. Er strotzt vor Selbstbewusstsein und Fußballbegeisterung. Das hat er auf Anhieb bei seiner ersten Profitrainerstation beweisen, als er den SG-Umbruch bravourös meisterte und ein neues Team lange Zeit sogar in die Nähe der Aufstiegsränge führte.“

Der Erfolg rief zuletzt auch ehemalige Konkurrenten auf den Plan. Nachdem Zweitliga-Aufsteiger SSV Jahn Regensburg seinen Erfolgstrainer Heiko Herrlich an Bayer Leverkusen verloren hatte, klopften die Bayern bei Zapel an.

Jahn-Sportchef Dr. Christian Keller hatte in den Duellen mit dem Klein-Etat-Club Großaspach Zapels Handschrift erlebt: „Er hat in der 3. Liga eine starke Visitenkarte abgegeben und aus im Wettbewerbsvergleich überschaubaren Möglichkeiten richtig viel rausgeholt. Sein Team hatte eine sehr klare Spielidee, zudem haben sich viele Spieler weiterentwickelt. Wir haben uns folglich intensiv mit ihm beschäftigt und halten ihn für einen sehr spannenden Trainer. Es ist wahrscheinlich, dass er seinen erfolgreichen Weg fortsetzen dürfte.“

Zu einer Zusammenarbeit kam es dennoch nicht. Gestern verkündete Regensburg die Verpflichtung von Achim Beierlorzer, der zuletzt U19-Coach von RB Leipzig war. Zapel, der seinen Zweijahresvertrag mit der SG in beiderseitigem Einvernehmen vorzeitig aufgelöst hatte, nahm die Entscheidung gelassen. „Für mich ist schon die Tatsache, unter den letzten beiden Kandidaten gewesen zu sein, toll. Es gab rund 200 Anwärter. Neben der Tatsache, dass ich auch bei Erzgebirge Aue lose im Gespräch war, war das die erste interessante Stelle, die mir konkret angeboten wurde“, verriet der Reinbeker, der sich selbst auf dem richtigen Weg wähnt.

„Mich freuen die positiven Reaktionen, die ich in meiner ersten Profisaison erhalten habe. Für mich war wichtig zu erfahren, dass meine Herangehensweise in der 3. Liga funktioniert hat. Das haben auch andere so gesehen“, sagt Zapel: „Natürlich ist England ein reizvolles Thema. Meine Fußballbegeisterung ist grenzenlos und macht nicht vor Landesgrenzen halt.“

Und wenn es doch nicht klappt mit der Insel? Zapel, der noch in der Nähe von Stuttgart lebt, gibt sich entspannt: „Ich werde ja noch von meinem ehemaligen Arbeitgeber weiter bezahlt, stehe nicht unter Druck. Ich schau ganz genau darauf, was gut und sinnvoll ist für mich. Auf jeden Fall werde ich keinen Schnellschuss machen.“
Aufrufe: 03.7.2017, 10:00 Uhr
SHZ / sruAutor