2024-04-25T14:35:39.956Z

Testspiel

Oliver Vos rettet beim 1:12 die PSV-Ehre

Oberliga-Neuling bekommt gegen Fortuna Düsseldorf die Grenzen aufgezeigt

Der PSV Lackhausen verliert sein Testspiel vor 2000 Zuschauern im Weseler Auestadion gegen Bundesliga-Absteiger Fortuna Düsseldorf mit 1:12.

Es war wie so häufig bei einem Freundschaftsspiel zwischen David und Goliath. Während der Favorit das Geschehen leicht und locker beherrschte und zwischendurch sogar Zeit für das eine oder andere Kabinettstückchen fand, kämpfte und rannte der Außenseiter für das eine Erfolgserlebnis. Dies hatte sich der Underdog, der in diesem Falle PSV Wesel hieß, redlich verdient.

Und in der 59. Minute war es dann auch soweit. David Mittelstädt verlängerte einen Eckball von Kevin Kirstein zu Marian Michels. Dieser schaffte es aber nicht, den Ball aus zwei Metern Entfernung im Tor von Fortuna Düsseldorf unterzubringen. So war es schließlich Oliver Vos vorbehalten, die Ehre des Oberligisten beim 1:12 (0:5) im Testspiel gegen den Zweitligisten zu retten.

"Marian hat den Ball schön vor der Linie geklärt. Ich glaube er ist froh, dass ich den noch rein gemacht habe", sagte Vos nach dem Abpfiff mit einem Augenzwinkern. Die PSV-Spieler feierten den Treffer zum zwischenzeitlichen 1:5 vor rund 2000 Zuschauern im Auestadion wie einen Sieg. Denn sie wussten nach der ersten Halbzeit, dass die Fortuna an diesem Tag keine weiteren Geschenke verteilen würde.

Der Bundesliga-Absteiger hatte die Partie von der ersten Sekunde an ernst genommen. Es war förmlich zu spüren, wie jeder Einzelne sich vor dem neuen Trainer beweisen wollte. Mike Büskens verfolgte das Geschehen auf dem Platz hingegen ganz entspannt. Hin und wieder machte er sich Notizen. Nach dem Spiel fand er lobende Worte für sein Team. "Die Mannschaft hat in den letzten Tagen sehr intensiv gearbeitet. Trotzdem hat sie eine gewisse Spielfreude vorgelebt. Die zwei freien Tage, ehe wir ins Trainingslager in die Schweiz fliegen, hat sie sich verdient", sagte Büskens.

Anschließend gab er sich durchaus volksnah. Der Fortunen-Coach erfüllte fleißig Autogramm- und Fotowünsche und sorgte damit vor allem bei den PSV-Nachwuchsspielern, die zuvor als Ballkinder im Einsatz gewesen waren, für strahlende Gesichter.

Auch Marcel Kirsch war nach dem Schlusspfiff das Lächeln nicht vergangen. Die Höhe der Niederlage, ärgerte den Co-Trainer des PSV Wesel dennoch ein wenig. "Insbesondere die letzte Viertelstunde vor der Pause hat mir nicht gefallen. Da haben wir viel zu wenig Fußball gespielt. Es waren insgesamt ein paar sehr unnötige Tore dabei", meinte Kirsch, der Trainer Roger Rütter (Urlaub) erneut vertrat.

Kirsch betreute die Mannschaft am Samstag ein letztes Mal gemeinsam mit Axel Zehle. Für den Mentaltrainer von Fortuna Düsseldorf, der bislang auch Co-Trainer des PSV war, war es ein gelungener Abschied. "Ein schöneres letztes Spiel hätte es für mich nicht geben können. Der PSV war wieder ein super Gastgeber", meinte Zehle, der vor dem Anpfiff mit einem Geschenkkorb verabschiedet wurde. "Da wusste ich gar nichts von. Es war eine tolle Geste und hat mich sehr gefreut."

Der PSV wehrte sich am Samstag nur zehn Minuten mit Erfolg gegen den Sturmlauf des Favoriten. Dann brachte Danny Schahin die Fortuna mit 1:0 in Führung. Fünf Minuten später hätte David Mittelstädt für ein bisschen mehr Spannung sorgen können. Der Kapitän des PSV scheiterte mit seinem Kopfball aus kurzer Distanz aber am glänzend aufgelegten Michael Rensing im Fortuna-Tor. Stattdessen erhöhte Schahin praktisch im Gegenzug auf 2:0 für Düsseldorf. Danach nahm die Partie den erwarteten Verlauf.

Nach dem Seitenwechsel und dem Treffer von Oliver Vos besaßen Kevin Kirstein und Niklas Egeling weitere Chancen für den PSV. Michael Rensing verhinderte aber ein zweites Tor des Außenseiters. "Er hat einen richtigen guten Tag erwischt. Schade, dass wir am Ende zweistellig verloren haben", meinte Oliver Vos. "Man hat schon gemerkt, dass wir erst zwei Trainingseinheiten absolviert haben. Die Gegenspieler waren auf den ersten Metern immer schneller", sagte David Mittelstädt.

Für das Highlight aus Sicht der vielen Fortuna-Fans im Auestadion sorgte übrigens ein Neuzugang. Der Ex-Schalker Levan Kenia, den der Zweitligist gerade erst von Karpaty Lviv aus der Ukraine verpflichtete, setzte bei seinem Debüt mit einem Hackentreffer den Schlusspunkt zum 12:1.

Aufrufe: 01.7.2013, 13:30 Uhr
Rheinische Post / Daniel BrodhuhnAutor