2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligavorschau
"Das dritte Jahr in der Bayernliga ist immer das schwerste", heißt es im Frauenfußball.  Foto: Tschannerl
"Das dritte Jahr in der Bayernliga ist immer das schwerste", heißt es im Frauenfußball. Foto: Tschannerl

Ohne Neuzugang und auch ohne Dengscherz

Frauen-Bayernligist SV Thenried steht vor schwerer dritter Saison in der Bayernliga +++ Heindl-Comeback eher unwahrscheinlich

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Yvonne Dengscherz geht wieder zum SV Frauenbiburg, ist zwar der einzige Abgang, doch hat das Team um Trainer Herbert Wendl keinen Neuzugang. So ist der Abschied der 19-jährigen Stürmerin, die in der Trefferliste auf dem zweiten Platz lag, nur schwer zu kompensieren. Der Trainer klingt somit alles andere als euphorisch: ,,Neuzugänge haben wir nur zwei für die zweite Mannschaft bekommen. Für die erste wurden viele Gespräche geführt. Aber entweder die Kandidatinnen meinen, dass sie nicht zum Zuge kommen, oder es ist ihnen der Aufwand zu groß." Dazu fällt Madeleine Jaich wahrscheinlich noch länger aus.

Thenrieds Managerin Ramona Heindl ist unschlüssig, ob sie selber noch einmal angreift: ,,Eher nicht", meint sie im Hinblick auf ihre fast drei Monate zurückliegende Operation am Innen- und Außenmeniskus und am Knorpel. Die Behandlung ist noch nicht ganz abgeschlossen. So will Heindl erst einmal abwarten, wie ihr Knie wieder auf Belastungen reagiert, liebäugelt aber auch mit dem endgültigen Karriereende. ,,Irgendwann muss ich nun mal aufhören, weil man logischerweise gegen die 20 Jahre jüngeren Spielerinnen nicht mehr mithalten kann", so die 42-jährige Kultfigur des Thenrieder Fußballs. Wenigstens ist Alexandra Rank wieder hundertprozentig fit.

Die Entscheidung von Yvonne Dengscherz, nach Frauenbiburg zurückzukehren, ist dem Regionalliga-Aufstieg der Niederbayerinnen geschuldet. Das reizt die Mittelfeldspielerin natürlich, wenngleich der Aufwand ungleich größer ist. Dreimal wöchentlich 140 Kilometer nach Dingolfing zum Training zu fahren, ist eine Menge Holz. Also trainiert sie weiterhin in heimatlichen Gefilden. Obwohl der Bayernliga-Verein vor der Haustür liegt, sucht sie diese Herausforderung. Die 19-jährige Hohenwartherin kickte bekanntlich schon im Mädchenalter für Frauenbiburg. ,,Nicht jede hat die Chance, in der Regionalliga zu spielen. Yvonne Dengscherz wird uns zweifellos fehlen, aber man muss es ihr gönnen", gibt sich Heindl verständnisvoll.

,,Wir sind einfach zu abgelegen", hört Heindl als häufigstes Argument, wenn es um einen Wechsel zu den Grün-Weißen vom Nordhang geht. ,,Bis sie von uns aus schon mal auf eine Autobahn kommen ...", schreckt die Anwärterinnen generell ab. Falls sie dann die Messlatte Bayernliga (Heindl: ,,Der Sprung ist groß") nicht schaffen und nur in der zweiten Garnitur spielen, können sie gleich bei ihrem Heimatverein bleiben. ,,In der eigenen Mädchenmannschaft sind sicherlich Talente dabei, die allerdings noch zu jung sind", erwartet Ramona Heindl noch keine schnelle Hilfe aus der eigenen Kaderschmiede.

In den Vorbereitungsspielen geht es am Sonntag, 18 Uhr, zuhause gegen den Landesligisten DJK-SV Geratskirchen. Am Samstag, 8. August, sind die Thenriederinnen in Theuern zu Gast. Am 15. August, 16 Uhr, geht es gegen den TV Nabburg weiter, am 21. August, 18.30 Uhr, folgt das Gastspiel in Bernried. Am darauffolgenden Sonntag wird es ernst im Pokal in Theuern, eine Woche später ist die zweite Pokal-Runde, ehe zum Bayernliga-Start der ETSV Würzburg II Gastgeber ist.

Zwei der drei Aufsteiger in die Bayernliga sind noch unbeschriebene Blätter für Ramona Heindl. Mit dem TSV Frickenhausen gab es noch keinen Vergleich, mit dem SV Leerstetten nur im Pokal. Der FC Forstern hat ,,eine junge, agile Truppe". Und: ,,Wer in die Bayernliga aufsteigt, hat sicherlich das Potenzial dazu und will es auch beweisen", rechnet Heindl mit einer Saison, die es in sich hat.

Aufrufe: 030.7.2015, 18:27 Uhr
kliAutor